Scharfe Schuesse
teilnehmen,
was nach einer medizinischen Studie klang. Wir
mussten uns gegen Hepatitis A-Z und Tetanus
impfen lassen, dabei mochte ich Nüsse sowieso nicht.
Ja, und gegen Polio, das war wieder was für Rolf. Er
hatte nur oral gelesen. Dass es sich um eine
Schluckimpfung handelte, wusste er nicht. Ich war
auf jeden Fall froh, dass er mir keine Schluckimpfung
androhte.
Er war sowieso ein Beckenrandschwimmer, denn
zwei Stunden nach einer Blutentnahme in der SanStaffel herum liegen, hatte ich noch nicht einmal
gebracht. Er konnte wohl kein Blut sehen oder wurde
ihm übel? Na, bei 2,3 Promille wäre auch mir übel
gewesen. Das Schlimme war ja, dass die echt
Probleme hatten, das Blut im Alkohol zu finden.
Scheiß Abendmahl, sag ich da nur. Zum Schluss kam
natürlich heraus, dass wir drei gesund waren. Kein
Herpes, kein HIV, noch nicht einmal Leukämie oder
irgendeinen anderen Scheiß hatten die gefunden.
Ich war heilfroh, denn HIV hätte ich echt nicht
gebrauchen können. Kemal war da witziger. Er hatte
sich eine Urinprobe von der Spießtochter abgekauft.
Das hätte ich bei einem so hohen THC-Gehalt auch
gemacht. Als er in die Gynäkologie der Nordseeklinik
verlegt werden sollte, war ihm der Spaß daran
endgültig vergangen. Aber wer hatte nun die
Spießtochter geschwängert? Eines war klar, von Stube
69 keiner. Sich mit Homosexuellen zu umgeben, hatte
eben auch seine Vorteile:
Einzelzelte, immer freie Duschen, Saunagänge ohne
Störungen und es gingen einem die Frauen nicht auf
den Sack. Denn in Westerland gab es die „verfickten
Vier“, eine Weiberclique, die sich abends in der
letzten Kneipe vor England herumtrieb. Rolf war sehr
ruhig geworden. Die Einordnung des verrückten
Rocco hatte wohl gesessen. Für meinen Geschmack
war er zu ruhig geworden. Keine sexuellen
Übergriffe, keine blöden Anmachen, was war mit ihm
los? Mir hatte doch das „schwul“ sein erst
angefangen, Spaß zu bringen.
Ich musste echt was tun. Ich hatte ihm ein Trink-Spiel
angeboten. Darauf stieg er ein. Der Russe und ich
machten den Poncho und die Maske zurecht und
legten ihm alles an. Dann schraubten wir den Filter ab
und hoben den Poncho an. Rene goss den Poncho mit
Bier auf. Er meinte, dass Rocco leicht 2-3 Liter
vertragen konnte. Leider musste sich Rene zu seinem
GvD-Dienst verabschieden und bekam den Ausgang
des Ganzen nicht mit. Der Russe und ich warteten, bis
das Ganze anfing zu wirken. Rolf bekam einen
hochroten Kopf und war richtig knille. Leider war
auch dann Zapfenstreich und ich war mit Rolf alleine.
Anfangs konnte er noch fließend sprechen, aber dann
lallte er doch ziemlich.
„Prinnnzzzz …. wir müassan …. !“
Ja ins Bett, das wusste ich. So gefiel er mir schon viel
besser. Ich hatte echt die Arschkarte und hievte ihn
alleine in seine Koje. Aber ich musste ihn auch
ausziehen. Das war schwieriger, als ich dachte. Auf
jeden Fall hatte ich es geschafft und er lallte mich voll.
Ich solle bei ihm bleiben. Ich blieb und die Ronden
waren sowieso schon seit Tagen vorbei. Es ging nur
noch das Licht aus. Der doch so harte Rolf war richtig
schmusig geworden und schmiegte sich an mich. Er
war so breit, dass er dachte, ich wäre seine Freundin.
Der hatte mich ganz schön befummelt, aber das war
nicht weiter schlimm. Sein Schwanz war nicht mehr
in der Lage zu stehen und ich hatte ja nichts zu
befürchten. Ich konnte allerdings sein Gesicht nicht
vergessen, als er am nächsten Morgen auf meiner
Brust aufwachte. Boah, was war Rolf sauer auf mich.
Er meinte:
„Du schwule Ratte, ich finde schon etwas, womit ich
mich rächen kann! Verlass dich drauf. Und dann
kommst du mir nicht so billig davon!“ Na, da war ich
aber mächtig gespannt. Doch zuerst kam das BIWAK.
Rolf seine Rache musste warten. BIWAK –
Bundeswehr im Wald außerhalb Kaserne. Sprich also,
unsere kleine Soldaten-Zelt-Session bei plus 5 Grad
Celsius auf dem Truppenübungsgelände der
Marineinfanterie. Das Leben war ja kein Ponyhof und
uns war allen klar, dass der Anschiss hinter jeder
Ecke lauerte. „Wir werden sie an die Grenzen des
Möglichen bringen. Sie werden gar nicht glauben,
was ein echter Soldat alles kann, wenn man ihn
überzeugt!“
Ja, danke. Ich hatte ja auch keinen Schiss davor.
Ich dachte, ich wäre schon an allen Grenzen gewesen.
Aber, irren war menschlich. So zogen wir los. Zwei
Busse und einen Haufen Soldaten mit kompletter
Ausrüstung. In den Bussen alberten wir noch herum.
Einige meinten ja, dass wir die Bordanzüge vergessen
hätten, weil wir
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