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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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und der Wärme, Bruder, du hingegen treibst den Winter vor dir her. Dein Verstand ist ein Eiszapfen.«
    Eilt euch. Mein Bruder kann sich nicht mehr lange halten.
    »Also auf nach Hyperborea, wo das Paradies wartet!«, rief Boreas. »Ha, ha!« Mit seinem donnernden Gelächter jagte er die erschrockenen Wolken in die Flucht. Das Tuch verlor den Halt und trudelte dem Erdboden entgegen.
    Der glitzernde Nebel wetterleuchtete, und Boreas beeilte sich, den Fetzen aufzufangen und wieder nach oben zu tragen.
    »Fast dran, Bruder«, brauste Zephyr. »Doch die Reise wird nicht ganz so weit gehen.«
    Boreas wiegte das löchrige Schwarz. »Ich hoffe, Zephyr weiß es wirklich«, sagte er zu dem glitzernden Nebel. »Es ist schon fast nichts mehr da.«
    Deshalb bitte ich euch ja um Hilfe.
    »Die wir keinesfalls verweigern«, säuselte Zephyr. »Wir sind schließlich beinahe Brüder. Und bei all dem, was geschieht, kann man froh sein, wenn man seinen Beitrag leisten darf. Nach so langer Zeit! Ich fühlte mich schon ganz kraftlos.«
    Wir alle brauchen Kraft. Gebt ihm die seine zurück. Die Aufgabe meines Bruders ist noch nicht beendet, und ich wage erst wieder, die Augen zu öffnen, wenn ich ihn in Sicherheit weiß.
    Die göttlichen Windbrüder flauten betroffen ab. Beinahe wäre der Fetzen wieder abgestürzt ... oder vielmehr hinabgesegelt. Geistesgegenwärtig bewahrte Boreas einen letzten Hauch Auftrieb, der das Tuch festhielt und sanft nach oben schaukelte.
    »Nebelbruder«, wisperte Zephyr, »wenn
du
Furcht empfindest ...«
    Meine Furcht ist nicht die eure. Und nun eilt euch. Habt Dank, Windbrüder.
    »Zu deinen Diensten«, antworteten die göttlichen Brüder höflich, aber der Nebel hatte sich bereits aufgelöst.
    »Also, wohin nun?«, forderte Boreas seinen Bruder neugierig auf.
    »Gib ihn mir.« Zephyr wollte nach dem Fetzen greifen, doch Boreas blies ihm einen wirbelnden Wall entgegen.
    »Kommt nicht infrage! Du willst dich allein auf den Weg machen!«
    »Ja. Denn du musst hierbleiben, Boreas, und Wache halten.«
    »Wofür denn?«
    »Für alles, bei den Olympiern!«
    »Die sind fort, schon vergessen?«
    »Aber wir sind noch da, auch vergessen?«
    »Wir sind ja schließlich Winde, wir währen ewig.«
    Zephyr seufzte mit einem pfeifenden warmen Windstoß. »Schütze einfach die Sphären«, sagte er schließlich.
    »Ach so!«, rief Boreas viel zu laut und löste versehentlich einen weiteren trockenen Donnerschlag aus.
    »Ein Überschallknall von einem Militärflieger«, sagten die Menschen unten und sammelten die Scherben ihrer Gläser ein, die aus den Regalen gesprungen waren.
    Zephyr konnte sich kaum mehr zurückhalten und rotierte schon wie ein Tornado. Doch bevor er den Mund öffnen konnte, wiederholte Boreas flüsternd: »Ach so.«
    Er grinste seinem Bruder verlegen zu, hob die Schultern und brauste davon, wobei er gerade noch einem Jumbojet auf dem Weg in weite Ferne auswich. Es kam zu mäßigen Verwirbelungen, aber dergleichen waren die Piloten gewohnt: Sie manövrierten das Flugzeug sicher hindurch.
    Zephyr nahm das Tuch und trug es weiter zu seinem Bestimmungsort. An einem bestimmten Punkt über der Sahara sprang das Tuch plötzlich aus seinem Arm und sank zu Boden hinab.
    »Na schön«, säuselte Zephyr achselzuckend, »deine Wahl. Mach das mit deinem Bruder aus – ich habe getan, was ich sollte. Gib mir nicht die Schuld, wenn es schiefgeht!« Er blies die Backen auf, schlug um und wehte davon.
    Sanft schaukelte das Tuch hernieder. Kreisrunde Felder breiteten sich unten über die Wüste aus, die graugelb bis mattgrün waren. Die künstlichen Oasen von Al Kufrah, welche die Wüste Libyens einstmals hatten grün machen sollen.
    Ein Erinnerungsfetzen im Tuch wusste davon und wusste auch, warum die Menschen gerade dort erneut den Versuch unternahmen, der Wüste fruchtbares Gebiet abzutrotzen. Ein rot leuchtendes Band zog sich unter dem gigantischen Wasserspeicher unterhalb des Wüstenbodens hindurch. Kein Wasserbohrer konnte es jemals erreichen, denn es lag zu tief. Und doch bezogen alle Quellen ihre Energie davon und hatten einst das kostbare Reservoir erzeugt.
    Sie war die mächtigste Ley-Linie von allen; die erste, die aus der Geistersphäre entstanden war, als die Erde noch jung gewesen war.
    Am Rande der bewirtschafteten Kufrah-Oasen gab es Relikte alter Palmengründe, verlassen und nicht von wirtschaftlichem Interesse. Doch sie führten Wasser, und alte Palmen boten Schatten für scheue Tiere.
    In einer solchen

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