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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem kryptischen Gefasel ... Aber letztendlich musste er doch irgendwo sein Wissen anbringen, nicht wahr? Sein Ego war viel zu groß, um das auf ewig für sich behalten zu können. Was hat man davon, der größte Mystiker der Welt zu sein, wenn es keiner weiß?«
    »Ich verstehe genau, was du meinst.«
    »Leider habe ich nichts gefunden.« Tom hob bedauernd die Schultern. »Entweder hat Tanner die Sachen bekommen, oder sie haben tatsächlich nie existiert. Also habe ich mich an die Recherche nach Stadtmythen gemacht. Da gibt’s nicht viel und nichts, was auch nur annähernd in Verbindung mit den Tunnelsystemen zu bringen wäre.« Seiner Miene war jedoch zu entnehmen, dass es damit nicht zu Ende war.
    Anne hakte nach. »Es sei denn ...?«
    »Es sei denn, man geht davon aus, dass sie zur Zeit des Kampfes um die Unabhängigkeit Bayerns angelegt wurden. Als Versteck vor dem Feind, als geheime Waffenlager und so weiter.«
    Robert begriff sofort. »Da gibt’s nur zwei Möglichkeiten – die Eroberung durch die Schweden oder, was wahrscheinlicher ist, den Spanischen Erbfolgekrieg mit der Sendlinger Mordweihnacht!«, stieß er erstaunt aus. »Aber die fand doch nicht dort statt ...«
    »Na, vielleicht hatten sie sich darauf vorbereitet, es kam nur nie dazu«, wandte Tom ein.
    »Wovon sprecht ihr?«, wollte Anne wissen.
    »Von einem der blutigsten Kapitel der bayerischen Geschichte«, antwortete Robert. »Weihnachten 1705 wurden bayerische Aufständische in Sendling von den kaiserlichen Truppen des Habsburgers Joseph I. bis auf den letzten Mann niedergemacht. Es war ein grausames Schlachtfest, um ein Exempel zu statuieren.«
    Anne sprang auf und wanderte unruhig im Raum umher. »Das«, sagte sie, »gefällt mir ganz und gar nicht.«
    Eine Weile hing jeder seinen Gedanken nach. Tom stand zwischendurch auf, räumte das Geschirr ab, spülte es und fuhr Nadjas Laptop herunter. Dann goss er die Blumen, zupfte dort und richtete da.
    Robert hütete sich, Anne zu stören. Wenn sie derart in Gedanken versunken war, ließ man sie besser gewähren.
    »Da steckt mehr dahinter«, sagte die Muse schließlich und schien aus weiter Ferne zurückzukehren. »Tom ist schon sehr nahe dran, hier geht es um Blut. Aber die Ursache muss älter als dreihundert Jahre sein. Wir haben es nicht nur mit Gespenstern zu tun, und Nicholas Abe hat sich damals sicher mit jemand anderem auseinandergesetzt.«
    Robert fühlte, wie es in seinen Fingerspitzen kribbelte. »Also müssen wir doch dorthin und selbst nachsehen.«
    Anne nickte. »Wir müssen in das versiegelte System.« Sie wandte sich Tom zu. »Vielen Dank ...«
    »Stopp!« Er hob die Hände. »Ich weiß genau, was du sagen willst. Aber so läuft das nicht, klar? Ich bleibe nicht ständig auf der Reservebank sitzen, und diesmal geht es um
meine
Stadt! Wir gehen da zusammen rein!«
    »Ich kann nicht auf dich aufpassen«, lehnte Anne ab.
    Doch Robert widersprach. »Er geht mit.«
    Sie starrte ihn an. »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden.«
    »Hast du vergessen, dass er noch lebt? Er ist ein normaler sterblicher Mensch, untrainiert, verletzlich ...«
    »He!«, unterbrach Tom sie empört. »Ich kann dich hören!« Er baute sich vor Anne auf und blickte finster auf sie hinab. »Glaubst du nicht, dass ich es mir verdient habe, aktiv im Team zu sein? Ich wurde von Tanners Leuten zusammengeschlagen, der Getreue hat mich in die Mangel genommen und aus unerfindlichen Gründen am Leben gelassen, und ich habe mich in Tokio mit Dämonen auseinandergesetzt! Ich bin kein blutiger Anfänger mehr, und ich kann verdammt noch mal selbst auf mich aufpassen! Ich habe dich nicht um deinen Schutz gebeten, und wenn ich mir vor Angst in die Hosen mache und davonrenne, braucht es dich nicht zu kümmern! Ich werde euch schon nicht gefährden, keine Sorge. Aber du stellst meine Stadt nicht ohne mich auf den Kopf – das ist mein letztes Wort!«
    Danach machte er ein erschrockenes Gesicht, als habe ihn sein Ausbruch selbst überrascht. Ausgerechnet Anne gegenüber – das fand Robert ziemlich mutig. Nach allem, was er bisher von Tom erfahren hatte, musste der junge Mann seit der ersten Begegnung mit Nadja in Venedig eine gehörige Veränderung durchgemacht haben.
    Für einen Moment war Anne tatsächlich aus dem Konzept gebracht. Dann sah sie zu Robert. »Genau derselbe Spinner wie du«, sagte sie knurrend. »
Menschen!
« Kopfschüttelnd ging sie zur Garderobe. »Also gut, meinetwegen – aber du übernimmst die

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