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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem Gang nach dem anderen und tastete ihn mit dem Licht ab. Sie sahen alle gleich aus. Das Elfenlicht sorgte weiterhin für knisternde Atmosphäre, reichte aber nicht allzu weit in die Gänge hinein.
    Schlagartig standen Tom die Haare zu Berge, aber nicht wegen der aufgeladenen Magie.
    Er hörte sie kommen. Schlurfend, scharrend, röchelnd.
    »Äh ... Freunde ...«, wisperte er. »Ich glaube, ich habe den richtigen Gang gefunden ...«
    Robert und Anne waren sofort alarmiert.
    »D... die sind ziemlich schnell«, stotterte Tom, während er zurückwich. Sein Herz raste. Ganz so abgebrüht, wie er geglaubt hatte, war er denn doch nicht. »Ich dachte immer, Zombies wären langsam ...«
    »Nicht, wenn sie ständig Magie nachladen können«, erklärte Anne voller Gemütsruhe. Hatte diese Frau denn vor gar nichts Angst?
    Sie strömten in die Höhle, genau wie die Fledermäuse vorhin, unaufhaltsam und gierig. Keine Gestalt glich der anderen, Knochengestelle waren ebenso dabei wie fast vollständige ... nun ja, Leichen. Obwohl sie sich langsam mit Fleisch füllten, blieben sie Tote. Bleich, blutleer, verwesend. Lidlose Augen, bei allen gleich, die nichts Menschliches mehr an sich hatten, wild in den Schädelhöhlen rollten und gierig glühten. Das Glühen war kalt, leblos und darum umso unheimlicher.
    Dies wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, auf jegliches Heldentum zu pfeifen und schreiend davonzurennen. Vielleicht schaffte er es bis zu Chad und Rocky, und sie könnten den Ausgang verbarrikadieren. Was kümmerten ihn zwei Vampire? Die konnten sowieso auf sich aufpassen.
    »Versteck dich, Tom!«, rief Robert. »Du bist ein lebender Mensch, sie sind am meisten an dir interessiert!«
    »Hier gibt es doch gar kein Versteck!«, gab Tom zurück. Er schaltete die Taschenlampe aus; es war sinnlos, Batterien zu verschwenden. Die Zombies zerplatzten nicht, und sie fühlten sich von dem Licht nicht im Geringsten irritiert. Vielleicht hätte er Rockys Keule mitnehmen sollen. Vorausgesetzt, er hätte sie tragen können.
    Also, was ist jetzt?
, nörgelte ein Stimmchen in ihm.
Abhauen, abhauen!
    Tom achtete nicht darauf. Er wich an eine Wand zurück, um Rückendeckung zu haben, und schnallte den Rucksack vor seinen Bauch.
    Immer mehr strömten herbei, es schien kein Ende zu nehmen. Robert und Anne lenkten die Aufmerksamkeit der Untoten auf sich und verwickelten sie in Kämpfe. Bewundernd sah Tom ihnen dabei zu, wie die beiden Vampire sich bewegten. Geschmeidig, mit der Sprungund Schlagkraft eines Tigers und mit der Unerschütterlichkeit eines tonnenschweren Elefanten, der nicht beiseiterückte, egal was geschah.
    Doch die ersten Zombies gingen nun gegen Tom vor, und er wich immer weiter an der Wand entlang aus. Was sollte er nur tun? Bereits in der Schule war er kein Kämpfer gewesen, wollte niemanden verletzen und hatte Hemmungen gehabt, zuzuschlagen. Das hatte ihm oft blaue Augen und Prellungen eingebracht, aber er konnte einfach nicht anders. Es war die erste große Enttäuschung seines Vaters gewesen, dass sein Sohn zu sanftmütig war, um sich gegen Raufbolde zu wehren.
    »Schlag zu, Tom!«, schrie Robert, der herübersah.
    »Ich ...« Unschlüssig hob er die Lampe. Es war eine große, schwere Maglite. Eine andere Waffe hatte er sowieso nicht. Vor Kurzem hatte er in Tokio im Affekt mit der bloßen Faust einen Elfen niedergestreckt. Zum ersten Mal war er gewalttätig gewesen – und das Gefühl dabei war gar nicht schlecht gewesen, denn er hatte dadurch David und Rian befreien können. Doch das war spontan gewesen, nun sollte er gezielt zuschlagen, und zwar gegen sehr viele Gegner.
    »Sie sind tot, du Idiot!«, rief Anne. »Glaubst du, sie werden das spüren? Nichts tut denen mehr weh – aber dir bald alles!«
    Tom schluckte, dann straffte er sich. Es stimmte, Tote konnten nicht mehr sterben. Entschlossen spannte er die Muskeln an und hieb dem ersten Zombie, der gerade nach ihm greifen wollte, die Lampe mit voller Wucht gegen die Stirn. Der Schlag saß. Der Kopf des Untoten ruckte herum, es knackste – und er blieb in unnatürlichem Winkel verdreht. Allerdings war der Zombie damit noch lange nicht außer Gefecht gesetzt, sondern griff weiter an.
    Mit aller Kraft musste sich Tom seiner Haut erwehren. Angetrieben von seiner Angst und dem Überlebenstrieb, schlug und trat er um sich, ohne lange nachzudenken. Noch konnte er die schaurigen Gestalten auf Abstand halten, aber wie lange hielt er durch?
    »Wie wird man mit ihnen fertig?«,

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