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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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rief er verzweifelt, als er nach kurzem Bodengewinn wieder zurückgedrängt wurde. Panisch wich er den zupackenden Knochenfingern und Händen, an denen Fleischfetzen herabhingen, aus. Wie ein Hase lief er durch die Höhle, schlug Haken, versuchte sich Freiraum zu verschaffen, um kurz durchzuatmen. »Die stehen ja immer wieder auf, egal was man ihnen abschlägt!«
    In der Höhle lagen schon eine Menge Gliedmaßen und Köpfe, aber die Untoten bewegten sich weiter. Wenigstens benutzten sie keine Waffen, sonst hätte es deutlich schlechter ausgesehen.
    »Halte durch!«, gab Robert zurück. »Anne ist bald so weit.«
    Leichter gesagt als getan. Tom wollte sich zu Robert durchschlagen, der gerade in einem Ansturm unterging und umgerissen wurde. Gleich darauf kam von unten her Bewegung in den Haufen, und dann schleuderte Robert mit tierhafter Gewalt die halb verwesten Körper von sich, zerschmetterte sie.
    »Komm schon her!«, forderte Anne ihn auf, und Robert eilte ihm entgegen.
    Tom strauchelte, als sein Bein von einem Kriechenden festgehalten wurde, und riss sich mit solcher Gewalt los, dass der Arm aus dem Gelenk flog. Dennoch krallten sich die Finger weiterhin um seinen Stiefel. Tom machte einen Satz auf Robert zu, und plötzlich kämpften sie Rücken an Rücken. Tom gelang es, den Arm von seinem Bein zu lösen, und er benutzte ihn als zweite Waffe. Die Maglite schlug sich bisher gut, sie hatte kaum Dellen.
    Bevor Tom sich Gedanken darüber machen konnte, wann ihn seine Kräfte verlassen würden, rief Anne: »Achtung! Ohren zuhalten!«
    Tom reagierte nicht gleich und brach in die Knie, als die Muse die Hände über dem Kopf zusammenschlug und so eine gewaltige Druckwelle auslöste. Die Wucht des Ereignisses schleuderte die Untoten zurück und brachte den Höhlenboden zum Erzittern. Danach öffnete Anne den Mund und stieß einen ultraschallhohen Schrei aus, der Tom fast das Bewusstsein raubte. Aufstöhnend presste er die Hände an die Ohren und krümmte sich vor Schmerz. Auch Robert, dessen Vampirsinne noch um ein Vielfaches empfindlicher waren, ging neben ihm zu Boden und wand sich wie unter Krämpfen.
    Die Zombies aber flohen. Sie rafften zusammen, was sie im Laufen noch erwischen konnten, bevor sie den Gang hinuntertaumelten, sich gegenseitig stützend, und dem schrecklichen Schrei zu entkommen suchten.
    Tom erholte sich schnell wieder, sobald Anne verstummte. Er war zwar für einen Moment wie taub, alles klang gedämpft, und ihm war schwindlig, doch das würde vergehen. Er schüttelte den Kopf und ließ sich auf den Hintern fallen, um nach Luft zu schnappen.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte ihn Anne. Es klang wie durch Watte, und er nickte.
    Sie kniete bei Robert nieder, der sich nicht rührte.
    »Ist wohl für Vampire auch nicht allzu bekömmlich«, vermutete Tom und wunderte sich über den fremden Klang seiner Stimme. Hörten ihn andere etwa so?
    »Nicht nur«, erwiderte Anne. »Mein Schrei schreckt so ziemlich alles ab, was magisch ist.«
    »Aber wieso hat er bei mir gewirkt?« Tom war verwundert. War er nicht mehr immun?
    »Du hast es zugelassen.« Anne stützte Robert und gab ihm eine Ohrfeige. »Genauso wie das Elfenfeuer. Außerdem war es nicht unmittelbar gegen dich gerichtet, deswegen hast du dich nicht aktiv dagegen gewehrt. Glücklicherweise, muss ich sagen.«
    Tom sah sich um. »Demnach kann ich diese unkontrollierte Magie hier nicht neutralisieren.« Das hatte er sich längst gefragt, war aber nicht dazu gekommen, Anne darauf anzusprechen.
    »Nur, wenn sie sich unmittelbar gegen dich richtet. Das entspricht typischen magischen Regeln. Die gelten auch für Neutralisierung. Du musst dein Ziel kennen, um deine Gabe anwenden zu können. Das ist in unserer Lage eben nicht der Fall.«
    Ächzend kam Robert zu sich und sah verwundert zu Anne auf. »Hast du mich gerade geschlagen?«
    »Sicher, Süßer.« Sie grinste. »Peppt unsere Beziehung ein bisschen auf, findest du nicht? Außerdem wollte ich dich liebevoll zu dir bringen.«
    »Ha, wer’s glaubt. Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er Tom, der sich gerade mit seiner Taschenlampe beschäftigte.
    »Jep.« Tom schüttelte die Maglite und schaltete sie erneut an – diesmal funktionierte sie. Sie war eindeutig ihr Geld wert.
    »Also gut, jetzt wissen wir, wo es langgeht«, fuhr Robert fort und stand auf. »Werden sie uns noch einmal angreifen, Anne?«
    »Ich glaube nicht. Sie sind jetzt erst mal völlig durcheinander. Trotzdem sollten wir nicht

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