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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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gutmütige Träumerin, die sich nur aufgrund ihrer Berater«, er verneigte sich leicht in Adelaides Richtung, »auf dem Thron hält. So ging bisher alles gut, da die Welten friedlich vor sich hin träumten. Nun aber fallen die Grenzen, und schreckliche Mächte kriechen aus den Untiefen der Hölle empor – wenn Ihr mir diesen blumigen Vergleich gestattet, Mylady. Es bedarf einer starken Hand, um das nahezu ungeschützte kleine Reich zu halten, und diese hat Bethlana einfach nicht.«
    »Gut erkannt«, stellte Fanfreluche fest. Sie war bereit, weiter zuzuhören.
    »Aber Ihr verfügt über eine starke Hand – sogar über zwei. Also werde ich Euch dabei helfen, den Dingen die richtige Ordnung zu geben. Dafür werdet Ihr mir helfen, London-Oben zu erobern, das ich für mich beanspruchen möchte. Ich gebe mich nicht länger mit kleinen Liegenschaften oder zweitklassigen Theatern zufrieden! Ich will mehr, und eine Weltstadt ist ein guter Anfang.«
    »Hört, hört«, sagte Sweeney Todd. »Ein Tyrann mehr …«
    »Ihr würdet Euren Singenden Friseursalon bekommen und so viel Kundschaft, wie Ihr nur wollt!« Cagliostro lächelte ihn an.
    Der Barbier zuckte zusammen. »Woher wisst Ihr das?«
    »Ich bin Magier, schon vergessen? Ich kann auch Gedanken lesen. Aber keine Sorge, ich sehe nur das, was Euch am meisten beschäftigt, deutlich vor mir, eben was an der Oberfläche liegt. Tiefer grabe ich nicht. Ich weiß, was sich gehört.« Er wandte sich Adelaide zu. »Und Euch könnte ich helfen, Pocky zu erlösen. Wenn Ihr mir vertrauen wollt …«
    Adelaide zögerte deutlich, und sie sah Sweeney an, dass es ihm nicht anders erging. Nervös begann er, vor sich hin zu summen, wie er es immer tat, wenn er erregt war. Manchmal sang er tagelang, wenn ihn etwas sehr beschäftigte, wobei man ihm gern zuhörte. Nur wenn er anfing, sein Rasiermesser aufzuklappen, musste Fanfreluche eingreifen und ihn zur Vernunft bringen.
    »Ihr schleicht Euch auf geschickte Weise ein«, bemerkte die Vizekönigin. »Doch bevor ich Euch glaube, gebt mir einen Beweis Eurer Magie. Und seht Euch vor, ich durchschaue jeden Betrug sofort!«
    Mit einer Fee war nicht zu spaßen. Hoffentlich beherzigte Cagliostro das, dachte Adelaide bei sich. Sie waren bedeutend mächtiger als Elfen und gefährlicher. Es gab sehr wenige von ihnen, und alle waren weiblich. Sie entstammten der Geisterwelt und verfügten über eine Urmagie, deren Energie alle anderen Formen weit übertraf. Adelaide vermutete, dass nicht einmal der Verlust der Unsterblichkeit den Feen etwas anhaben dürfte. Sie konnten sich in der Geistersphäre regenerieren. Vorausgesetzt natürlich, diese existierte weiter – und da war sich Adelaide seit dem Vorfall mit Pocky nicht mehr so sicher. Alles veränderte sich rasend schnell, und möglicherweise öffnete sich gerade ein weiterer Abgrund.
    »Dessen bin ich mir bewusst«, sagte Cagliostro bescheiden. »Doch ich versichere Euch, dass ich bei der Beschreibung meiner Kräfte nicht übertrieben habe.«
    Er legte den Zylinder vor sich ab und stellte sich aufrecht in Position, als wäre er auf der Bühne. Adelaide musste anerkennend zugeben, dass dieser seltsame Mensch, den selbst eine Trollin aufgrund seines untoten, seelenlosen Status als gespenstisch erachtete, ein Profi war. Kein Wunder, er lebte auch schon lange und hatte seit seiner Flucht aus dem Schattenland wohl eine Menge dazugelernt.
    Adelaide, die sich als moderne, aufgeschlossene Trollin bezeichnete und sich gut in der Menschenwelt auskannte, musste dem Mann widerwillig Respekt zollen. Sein selbstsicheres Auftreten konnte nicht allein auf Hochstapelei beruhen. Da steckte mehr dahinter, und so allmählich wurde der königlichen Beraterin auch klar, wieso der Elfenkanal eine Warnung durchgegeben hatte. Cagliostro war gefährlich. Es wäre besser, gleich abzubrechen und Fanfreluche davon zu überzeugen, ihn davonzujagen und mit einem Bann zu belegen, der ihm keinen Zutritt mehr ermöglichte. Aber ein Blick auf die Vizekönigin zeigte Adelaide, dass diese bereits in ihrer Meinung umschwenkte. Zu spät!
    »Sweeney Todd, Ihr seid misstrauisch mir gegenüber, ist es nicht so?«, fragte Cagliostro den Barbier freundlich.
    »Überaus«, gab Sweeney zu. »Und ich werde kein Auge von Euch lassen, solange Ihr in der Nähe meiner Königin seid.«
    »Nun, so werdet Ihr sicher zustimmen, Teil meiner Vorführung zu sein. Damit kann ich am besten den Beweis führen, dass ich keine Tricks verwende, sondern reine

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