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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich getäuscht. Kein einziger Elf war anwesend, und für den Menschen Todd, die Fee Fanfreluche und die Stadttrollin Adelaide bedeutete die Erwähnung des grausamen Landes kaum mehr, als wäre von Llundain die Rede.
    Der Seelenlose fuhr fort – augenscheinlich irritiert, weil ihm eine Pointe fehlgeschlagen war: »Bandorchu, die Dunkle Königin, herrschte dort, bevor sie freikam. Ich konnte ihr in die Freiheit folgen, und dabei sickerte Magie in jede meiner Poren.«
    »Nur zu dumm, dass Bandorchu Euch zuvor die Seele entrissen hatte«, ergänzte Adelaide spöttisch.
    »Na und? Was ist mit dem da?« Cagliostro deutete abfällig auf den Barbier.
    Todd zog eine indignierte Miene. »Meine Seele ruht gesund in mir, mein Bester. Im Gegensatz zu Euch, der Ihr nur mehr das Abziehbild eines Menschen seid, bin ich noch ein vollwertiger Mensch! Glaubt nicht, dass Ihr allein den Tod zu überlisten wusstet; es gibt viele von uns, und ich gehöre eher zu den Jüngsten!«
    »Was hält Euch denn am Leben?«, hakte der Magier ungehalten nach.
    »Der Mythos, mein Herr, und der Wille zu leben.« Sweeney warf den Kopf in einer theatralischen Geste zurück und riss die schattenumrandeten dunklen Augen auf, dass das Weiße zu sehen war.
    »Ja, schon gut.« Cagliostro winkte verärgert ab. »Dennoch bin ich Euch gegenüber weit im Vorteil, Todd. Wie Ihr richtig bemerkt habt, bin ich untot und daher nicht leicht umzubringen. Wenn überhaupt. Ich kann alle Genüsse dieser und der Welt nebenan zu mir nehmen, doch ich weiß auch jahrelang auf sie zu verzichten, ohne dass sich etwas ändert. Ich bin wahrhaftig einzigartig und unsterblich, denn mein Körper ernährt sich von Magie. Magie ist das, was in beiden Welten unerschöpflich vorhanden sein wird, denn sie ist eine ganz besondere Art von Energie und regeneriert sich stets aufs Neue. Ich bin nunmehr ein Teil von ihr, eine Existenz, die im Weltlichen agiert und aus ihrer eigenen Substanz schöpft.«
    »Hä?«, machte Adelaide verständnislos.
    »Hm?«, kam es von Fanfreluche, die so wirkte, als wäre sie für einen Moment eingenickt.
    Sweeney Todd zeigte eine äußerst gelangweilte Miene.
    »An dieser Stelle …«, setzte Cagliostro an, dem deutlich anzusehen war, dass er kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand, »… sollten eigentlich Staunen und Bewunderung folgen.«
    »Ach so? Ja, schön, schön, fein gemacht, guter Mann.« Fanfreluche applaudierte königlich, indem sie langsam die Spinnenfinger gegeneinander führte, ohne dass es ein Geräusch gab. »Adelaide, zahl den Mann aus, und dann schick ihn fort. Eine weitere Darbietung könnte nur gegen meine Schlafstörungen helfen.«
    »Mit Verlaub, Mylady, aber ich glaub, der hat se nich’ mehr alle«, bemerkte Adelaide und ließ die Zeigefingerspitze an ihrer Schläfe kreiseln. »Statt auszahlen sollten wir ihn lieber auspeitschen – für seine Frechheit, unsere kostbare Zeit zu stehlen.«
    »Zustimmung!«, rief Sweeney und rieb sich die Hände. »Und anschließend sehen wir nach, ob er nicht doch einen Tropfen Blut in sich hat!«
    »Aber kein Ausweiden«, lehnte Fanfreluche ab. »Das hatten wir erst letzte Woche.«
    Nun war Cagliostros Geduld am Ende. »Hört mir doch endlich zu!«, schrie er so, dass alle drei zusammenzuckten. »Ich habe ein Angebot für Euch!«
    Sweeney ließ die Schultern sinken und verdrehte die Augen nach oben. Adelaide stieß einen Seufzer aus, der dem Rülpsen eines Walrosses zur Ehre gereicht hätte.
    Auf Fanfreluches Stirn aber bildeten sich steile Falten. »Warum sagt Ihr das nicht gleich? Was für ein Angebot? Und ohne Umschweife jetzt, meine Zeit ist kostbar!«
    »Es ist ein Handel«, antwortete Cagliostro, wieder einigermaßen versöhnt. »Wir können uns gegenseitig sehr nützlich sein, geehrte Fanfreluche.«
    Die Vizekönigin setzte sich auf, halbwegs interessiert. »Inwiefern?«
    »Nun …« Cagliostro wagte sich ein paar Schritte näher an den Thron heran und schenkte ihr ein gewinnendes Lächeln. »Wir beide streben nach Macht und Herrschaft. Selbstverständlich ist Euer Ruf bis zu mir vorgedrungen; auch ich habe meine Informationsquellen und gehe stets dorthin, wo ich gebraucht werde – und wo mir wiederum geholfen werden kann.«
    »So«, sagte Fanfreluche. Sie gab Adelaide ein Zeichen, sich an ihre linke Seite zu stellen. »Dann legt los, Herr Cagliostro.«
    »Ich weiß von Eurer Absicht, Königin von Llundain zu werden«, kam der Magier nun zur Sache. »Eure Halbschwester Bethlana ist eine

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