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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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vermutlich ihre einzige Hoffnung sind? Habe ich deine früheren Belehrungen über Weltrettung, einander helfen und so weiter derart gründlich missverstanden?«
    Robert presste die Lippen aufeinander. Tom zählte betreten die kurzen Grashalme zu seinen Füßen.
    »Aber Herrin, Ihr werdet ein Heer brauchen«, protestierte Kirschblut.
    »Nicht einmal alle Waffenfähigen Earrachs könnten gegen die Horden Sinenomens bestehen«, erwiderte Anne. »Daher sind wir genug. Chad und Rocky werden uns nach Middleark bringen, und dann sehen wir weiter. Immerhin gibt es dort noch ein paar Elfen und sicher nicht minder entschlossene Menschen. Uns hilft eher List denn Waffengewalt.«
    Sie sah abwechselnd zu Tom und Robert. »Sind wir uns einig? Schön. Lasst uns weiterfahren. Danke, Kirschblut. Behalte für dich, dass ich hier bin.«
    »Meine Hoffnungen und Wünsche begleiten Euch, Herrin«, sagte der Baumelf und verneigte sich erneut, bevor er zu seinem Sitz zurückkehrte.
    Anne hatte das Auto bereits erreicht und stieg ein. Robert und Tom standen unschlüssig da.
    »Also, was machen wir?«, fragte Tom.
    »Ich kann Anne nicht allein gehen lassen«, entschied Robert.
    »Und ich kann euch beide nicht allein gehen lassen.« Tom rieb sich den Nasenflügel. »Ganz unrecht hat sie ja nicht, alter Freund. Nadja ist nicht allein, und sie wird Alebin gehörig einheizen, so, wie ich sie kenne. Wir … lassen sie nicht im Stich. Sie würde uns verstehen, wenn sie es wüsste.«
    Robert nickte. »Es ist nur … Seit all dies begonnen hat, war ich nicht mehr für sie da. Was bin ich nur für ein Freund?«
    »Einer, der sie liebt und den sie liebt. Außerdem stimmt es nicht, was du da redest. Du und Anne, ihr habt Nadja von Island gerettet und ihr geholfen, Talamh zu befreien. Es ist nicht deine Schuld, was jetzt passiert ist. Oder meine. Die Dinge entwickeln sich rasend schnell, und wir können nicht überall gleichzeitig sein.«
    Die Hupe ertönte, und Chad hüpfte heftig winkend neben dem Auto auf und ab.
    »Also dann, lass uns fahren.« Robert gab einen Stoßseufzer von sich. Manchmal war er noch überaus menschlich und lebendig. Doch dann blitzten seine Augen wieder in einem unnatürlichen Licht, als er sich abwandte, und Tom wurde klar, wie weit sie voneinander entfernt waren. Robert hatte recht mit seinen Plänen. Ihre gemeinsame Zeit ging zu Ende.
    Nur, was wurde aus ihm? Wie sollte Tom wieder zu einem normalen Leben zurückkehren? Gut, er hatte seine Bücher, man lud ihn zu Symposien und Lesungen ein, auch das Fernsehen wurde sicher noch auf ihn aufmerksam. Aber … würde ihm das genügen?
    Während Robert sich wieder in den Verkehr einfädelte, fragte Tom: »Wer herrscht nun über Llundain?«
    Anne antwortete so ruhig, als hätte zuvor kein Streit stattgefunden: »Die Herrscherin dieses kleinen Reiches ist Bethlana, und sie ist keine Elfe, sondern eine Fee. Eine Gute Fee, um genau zu sein. Ich kannte sie als Kind. Sie nahm mich bei sich auf, als ich verlassen war.«
    Tom wurde neugierig. Normalerweise sprach Anne nicht über sich. »Sei mir nicht böse, wenn ich dir zu nahe trete – aber was war mit deiner Mutter?«
    »Sie war …« In Annes Gesicht trat ein weicherer Ausdruck. »Ich kann mich kaum an sie erinnern. Sie war schön, allerdings sehr traurig. Nachdem sie gestorben war, sprach mein Vater nie mehr über sie, doch ich bin sicher, dass er dafür verantwortlich ist.«
    Tom ahnte, was der Urvampir getan hatte, und sicher wusste es auch Anne. Vermutlich ertrug sie den Gedanken daran nicht. Er konnte es ihr nicht verdenken.
    »Er ging damals einfach und ließ mich allein auf der Isle of Man zurück, obwohl ich noch nicht für mich sorgen konnte. Ich irrte herum, kam schließlich nach Llundain und wurde zu Bethlana gebracht. Sie lehrte mich viel über die Geisterwelt und andere Dinge. Sie förderte meine Macht, die sich damals schon schnell entwickelte. Nach menschlicher Zeit war ich etwa vierzehn Jahre alt, als ich Llundain verließ und auf meine Insel zurückkehrte. Bald darauf tauchte dort mein Vater auf und nahm mich mit. Ich hatte keine Wahl, musste ihm gehorchen, genau wie meine Mutter. Das ist so in unseren Kreisen. Sinenomen ist nicht nur mein Vater, er ist auch mein Herr und hat Gewalt über mich.«
    »Nicht mehr lange«, sagte Robert grimmig. »Hat er jemals erfahren, dass du bei Bethlana gelebt hast?«
    »Da bin ich sicher, er weiß stets alles. Wir haben allerdings nie darüber gesprochen. Als er mich abholte, war ich

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