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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu stoppen; scheu wichen sie zur Seite und richteten den Blick auf die Wand oder den Boden. Selbst der Drache duckte sich.
    Nur der Corvide rannte David mit gerafftem Gewand nach. »Mein Prinz, ich bitte Euch, das ist …« Er blieb stehen, verstummte und leckte sich hektisch die Nüstern. David hatte sich umgedreht.
    »Niemand hindert mich, verstanden?«, zischte der Prinz. Dann wandte er sich brüsk ab und brach halb durch die Tür des königlichen Gelasses.
    Fanmór lag auf einer Liege und las in einem Buch, das prächtig beschriftet und illustriert war. Es diente einst einem Mönch als Vorlage für das Book of Kells; damals, als die Grenzen noch nicht ganz geschlossen gewesen waren.
    »Ich habe dich schon erwartet«, sagte der Riese und richtete sich auf.
    »Wie konntet Ihr!«, stieß David heiser hervor. Er wusste, wie gefährlich es war, dennoch war ihm alles egal. Ihn kümmerte kein Protokoll, keine Furcht vor den Kräften des Herrschers, kein Bann oder gar der Tod. Fanmór hatte eine Grenze überschritten, von der es kein Zurück mehr gab.
    »Es ehrt dich, dass du deine Schwester mit deinem Leben verteidigen willst, sogar mir gegenüber«, setzte der König ruhig fort. »Doch das ändert nichts an meiner Entscheidung. Sie ist unumstößlich. Es ist zu Rhiannons Bestem und auch zu deinem.«
    »Über mich werdet Ihr keinen derartigen Bann verhängen«, drohte David.
    »Gewiss nicht, Dafydd. Dich könnte kein Bann halten, denn du bist fest mit dem Schloss und dem Reich der Crain verwurzelt. Dies hat Lyonesse gerettet und gewissermaßen auch für den Moment mein Reich. Nicht nur das der Crain, ganz Earrach. Deine Macht ist sehr groß geworden, mein Sohn, trotz … oder wegen deiner Seele.«
    »Dann verlange ich von Euch, Rians Bann aufzuheben! Ansonsten wende ich mich von Euch ab!«
    »Red keinen Unsinn. Nichts dergleichen wirst du tun; du wirst dein künftiges Reich verteidigen und vor dem Untergang bewahren. Das ist deine Pflicht und Bestimmung, du weißt es genau. Allein wegen des Banns deiner Schwester wirst du die Crain nicht vernichten.«
    David stand heftig atmend da, seine Fäuste öffneten und schlossen sich. Selbst seine Aura flackerte und brachte einige frische Blüten zum Verwelken.
    »Ich habe all das nicht durchgemacht, um tatenlos zuzusehen, was mit meiner Schwester geschieht«, flüsterte er. »Eure Tage sind gezählt, Vater. Ich selbst werde Regiatus auffordern, das Elfengericht einzuberufen.«
    Die sonst wie Kohle glimmenden Augen des Königs schienen zu brennen. In seinem Gesicht jedoch regte sich kein Muskel. »Das sei dir unbenommen«, antwortete Fanmór. »Doch du musst damit bis nach dem Krieg warten, denn ich werde das Kriegsrecht verhängen, und damit bin ich unangreifbar. Ihr werdet das bis zum bitteren Ende mit mir durchstehen, du und deine Schwester, Regiatus und alle anderen. Es ist zu spät, eine Seite zu wählen oder zu fliehen.« Er wies zum Fenster, und David musste unwillkürlich schlucken. Dort draußen sah er nur noch schwarze Hügel, über die Massen wie eine Sturmflut flossen. »Aus ganz Earrach strömen sie herbei«, fuhr Fanmór fort. »Auf meinen Befehl. Die größte Streitmacht, die es je gegeben hat. Ich werde Bandorchu aus der Anderswelt hinwegfegen.«
    Davids Nasenflügel weiteten sich, als er tief einatmete. »Ich übernehme die Verantwortung für meine Schwester. Bitte lasst sie frei, Vater. Sie hat das nicht verdient, und sie kann es nicht lange ertragen.«
    Fanmór schüttelte den Kopf. »Es ist keine Strafe, Dafydd. Und sie
wird
es ertragen. Doch ich gebe dir recht, es wird nicht lange dauern. Dieser Krieg dauert nicht Jahrzehnte wie das letzte Mal. Es wird nur eine einzige Schlacht geben, und egal wie lange sie währt – sie wird bis zur Entscheidung geführt.«
    Dem Prinzen lief es eiskalt den Rücken hinunter. Grauen erfasste ihn. »Das ist Wahnsinn, Vater«, sagte er verzweifelt. »Ihr vernichtet alles! Nicht nur Crain oder Earrach, die ganze Anderswelt – und wofür?«
    »Besser, auf dem Schlachtfeld zu sterben und als Schatten in Annuyn einzugehen, als sich im Alter aufzulösen«, erwiderte der Herrscher ungerührt.
    »Das wäre das Ende des Elfenvolkes«, sagte David voller Entsetzen.
    »Nein, Dafydd, es wird der Beginn einer neuen Zeit und eine Zukunft sein. Du wirst es erkennen, wenn es so weit ist.«
    Der Prinz hatte genug gehört. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ den Raum.
    Am Abend stand Nadja mit ihrem Sohn auf dem Arm auf dem

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