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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kampfes nach oben fliehen und dort Chaos und Vernichtung anrichten?« Anne sprach nachdrücklich. »Die Oberwelt darf nicht mit einbezogen werden, denn sie ist ohnehin schon instabil. Jede weitere Störung könnte alles zusammenbrechen lassen.«
    »Da ist was dran«, gab Tom zu.
    »Außerdem«, fügte die Muse und Vampirin grimmig hinzu, »mache ich keine halben Sachen. Ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren.«
    Robert grinste. »Ich dachte, über dich spricht man nicht?«
    »Das wird sich jetzt ändern.«
    Es kostete sie allerdings einiges an Zeit, die Ausgänge zu verschließen. Solange es möglich war, ging Tom ab und zu nach oben, aber die Lage änderte sich nicht. Immerhin wurde sie nicht schlimmer. Das Wetter wurde langsam milder, die Tage sichtbar länger, und das Frühjahr rückte heran.
    Der Journalist war die ganze Zeit hin und her gerissen. In den engen Gängen Middlearks bekam er Platzangst und fürchtete zudem ständig um sein Leben. Oben aber hielt er es noch weniger aus, denn im Gegensatz zu allen anderen Menschen
sah
er, was vor sich ging. Ein paarmal schaffte er es nicht rechtzeitig zurück und übergab sich neben einer Mülltonne am Treppenabgang. Seine Augen waren nicht in der Lage, sich darauf einzustellen und sein Gleichgewichtssinn erst recht nicht. Er kam sich wie ein Alien vor, gestrandet fernab der Heimat.
    Unten steuerte alles auf einen Krieg zu. Bisher hatten sich sowohl Verteidiger als auch Angreifer bemüht, die Schlachten aus den allgemeinen Wohnbereichen herauszuhalten. Sie konzentrierten sich auf »Straßenkämpfe« in den Tunneln, Gängen und Verbindungsknoten. Am einen Tag eroberte Catan einen Bereich, der am anderen Tag von Cagliostro übernommen wurde, und dazwischen versuchten Adelaide und ihre Verbündeten, das eigene Terrain zu halten oder wieder etwas dazuzugewinnen.
    Adelaide, Sweeney, Weyland und Rufus waren keine hilflosen Verteidiger. Sie brachten sowohl Catan als auch Cagliostro durchaus ins Schwitzen und lenkten von dem ab, was Anne und Robert zusammen mit zwei, drei magisch besonders begabten Elfen taten. Sie fingen bei den äußeren Ausgängen an und arbeiteten sich langsam zum Zentrum vor, damit Catan zu spät mitbekam, was eigentlich vor sich ging. Bisher waren Ausfälle und Sperrungen nichts Besonderes, denn schließlich verschoben sich die Welten, und die Räuber konnten immer noch ausweichen. Der Pantherelf war zu beschäftigt, um allzu sehr auf die Meldungen zu achten; die Organisation der Beutetouren überließ er einem Vertreter.
    Tom oblag wiederum die Organisation aufseiten der Verteidiger. Als Kämpfer eignete er sich nicht, und von den magischen Ritualen musste er sich fernhalten. Ab und zu vernichteten sie einen Zugang völlig, und zwar auf mechanische Weise; da konnte er dann mithelfen.
    Allzu wohl war ihm jedoch nie, wenn er Adelaides geschützte Wohnhöhle verließ, wenngleich Rocky und Chad ihn stets begleiteten. Die beiden wurden für nichts gebraucht, und der Journalist war zu gutmütig, um ihr Angebot, ihn zu beschützen, abzulehnen. Außerdem konnte Rocky mit seiner Keule ordentlich zuhauen. Allerdings stellte sich die Frage, wer auf wen aufpasste – die beiden Chaoten waren laut und trampelten sorglos durch die Gegend, weil sie schließlich »zu Hause« waren. Vielleicht war es ihre Art, mit ihrer Angst umzugehen.
    Denn Angst hatten alle. Nicht nur vor dem Tod, sondern vor dem Ende von allem, was sie kannten. Tom merkte es an der zunehmenden Unbarmherzigkeit von Catans Leuten, die sich dem Einfluss der ineinanderfließenden Welten genauso wenig entziehen konnten wie die Middlearker. Der Einzige, der stets gelassen blieb, war Cagliostro. Und das war kein Wunder. Wovor sollte sich ein seelenloser Untoter fürchten? Was konnte ihm passieren, außer der endgültigen Auflösung?
    Tom spürte, wie unermüdlich der Magier auf der Suche nach ihm war. Er konnte Cagliostro fühlen, glücklicherweise fand der Conte ihn aber nicht. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis er den Münchner aufgespürt haben würde. Und das war nicht Toms einziges Problem.
    Bedingt durch die sich auflösenden Grenzen, veränderte sich seine Gabe zusehends. Nicht nur, dass er gegen ihn gerichtete Magie neutralisierte oder ihr Wirken unmöglich machte, wenn er nicht eine gewisse Distanz einhielt – er sah auch die Wahrheit dahinter. Was oben mit der Erkenntnis der äußerlichen Bedingungen angefangen hatte, setzte sich unten fort.
    Tom erkannte die Elfen nun, wie sie

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