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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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würden sie nicht mehr schützen. Sobald sie eine Verbindung mit dem Urvampir einging, war sie ihm ausgeliefert. Und er würde sie benutzen und aussaugen, bis sie als leere Hülle in der Geisterwelt verwehte, ohne je zurückzukehren.
    Bethlana wusste, dass es früher oder später so kommen musste. Sinenomen würde wieder und wieder vor sie treten und wieder und wieder seine Forderungen stellen. Eines Tages würde er sich alles nehmen. Ihren Körper, ihren Geist, ihre Macht. Eines Tages …
    Die Königin hatte genug gehört. Sie wandte sich von dem finsteren Mann ab und blickte wieder aus dem Fenster, von nun an ununterbrochen, ohne ihm je wieder zu antworten. Sie durfte ihm nicht zuhören. Er sollte sie nicht erreichen. Sie musste das Unvermeidliche so lange wie möglich hinauszögern.
    Bethlana machte sich nichts vor. Die Lage war aussichtslos. Sie konnte nichts tun als warten und hoffen, dass vielleicht doch rechtzeitig Hilfe kam. Ihr Blick glitt in weite Ferne, über Llundains Grenzen hinaus. »Tue das Richtige, Schwester«, flüsterte sie, während Tränen über ihre Wangen liefen.
    Fanfreluche fuhr hoch und rieb sich die Stirn. Sie war allein auf dem Thron, wo sie seit Stunden darüber nachdachte, was sie tun sollte. Cagliostro war verschwunden, wahrscheinlich tot. Catan und die Fiach Duin waren nach Llundain durchgebrochen, bevor das Portal sich wieder schloss, das diese Elfenfrau geöffnet hatte, obwohl sie von dessen Existenz gar nichts wissen durfte. Sie und der Vampirmann waren hindurchgegangen. Sweeney Todd und Adelaide hatten erneut beteuert, dass die Frau namens Anne Lanschie und der Mann namens Robert Waller die Rettung bringen würden. Sie vertrauten diesen Fremden. Was blieb Fanfreluche anderes übrig, als ebenfalls darauf zu vertrauen? Sie konnte nichts mehr daran ändern.
    Nach dem Verschwinden Cagliostros, Catans und der Fiach Duin waren die Kämpfe schnell zum Erliegen gekommen. Der Flashback hatte alle für einige Zeit völlig außer Gefecht gesetzt; geblendet und taub hatten sie auf dem Hallenboden gelegen, bis sie ihre Kräfte wieder beisammenhatten.
    Sweeney und Adelaide zwangen die Überlebenden dann, die Waffen niederzulegen, und scheuchten sie zu ihren Heimstätten. Die Middlearker hatten sich nicht dagegen gewehrt, zu benommen waren sie von den Nachwirkungen des Flashbacks. Weyland und Rufus führten die Leute.
    Der Felsentrümmerer und seine Familie bezogen vor dem Eingang zu Fanfreluches Palast Stellung und sicherten den Durchgang in beiden Richtungen ab. Niemand wusste, ob sich das Portal von Llundain nicht plötzlich wieder öffnete. Die Middlearker jedenfalls würden sich den Trollen nicht entgegenstellen, sie hatten vorerst genug. Allmählich besannen sie sich wohl darauf, welchem Irrtum sie beinahe erlegen wären.
    Fanfreluche benötigte Zeit, um alles zu verkraften und zu verarbeiten. Der Verlust von Cagliostro traf sie hart. Deshalb zog sie sich auf ihren Thron zurück und schickte alle fort, vor allem Sweeney und Adelaide, mit denen sie sich später beschäftigen würde, wenn sie zur Ruhe gekommen war.
    Plötzlich empfing sie eine Botschaft, und ihre Bedeutung durchfuhr sie wie ein Blitzschlag! Wahrscheinlich hätte auch sie während der kurzen Zeit der Portalöffnung hindurchgehen können! Nun erst konnte Fanfreluche das gesamte Leid umfassen, das Bethlana getroffen hatte und das auch ihre eigenen Pläne völlig zunichtemachte. Das war in dem Moment jedoch egal, nun zählten die Familienbande.
    »Schwester …«, flüsterte die Vizekönigin. »Ich habe dich gehört … Du hast recht, das werde ich auf der Stelle tun …«
    Sie ließ sich auf den Thron zurücksinken und schloss die Augen.
    Sie betrat die Geisterwelt. Grau und düster, doch nicht für Fanfreluche. Ihre Feenaugen sahen die Wirklichkeit, und die war überaus prächtig, aber auch erschreckend. Ein normaler Sterblicher würde sofort wahnsinnig werden, gewährte man ihm die Möglichkeit der freien Sicht. Dies war keine Welt wie die der Menschen oder der Elfen; sie war immateriell, der Leib der Magie, der Ursprung von allem. Nur wer an ihm entstanden war, konnte diese Wirklichkeit ertragen.
    Fanfreluche wandte den Blick zu einer fernen Insel mit einem Vulkan, dessen Umrisse in verschiedenen Blautönen funkelten. Die Erinnerung an eine riesige weiße Stadt war davor gelagert und in ihn hinein.
    Die Vizekönigin sandte ihren Hilferuf aus, und er blieb nicht unbeantwortet. Aus der Stadt stieg ein leuchtend roter Schleier

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