Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
nutzen kann.«
    »Dann gebt Ihr bereits alles verloren, Vater?«, fragte Rhiannon entgeistert.
    »Nein, Tochter. Aber die Wahrheit ist …« Fanmór drehte sich der Versammlung zu. »Dies ist Bandorchus Heim. Sie hat die Macht des Baums begründet und den ersten Zauber geschaffen, auf dem alle anderen aufbauen. Egal, welche Barrieren wir errichten, sie wird sie durchschreiten. Und sie wird einen Weg finden, dass auch ihre Gefolgschaft es kann. Spätestens mit dem neunten Knoten.«
    »Sie kann hier herein?«, rief ein Berater entsetzt.
    »Das konnte sie immer schon«, bestätigte Fanmór ruhig. »Aber jetzt erst hat sie genug Macht, um bestehen zu können und Anspruch auf den Thron zu erheben. Kein einziger ihrer Schritte ist ungeplant, und sie weiß, dass ich nichts dagegen unternehmen kann. Unsere Hoffnungen ruhen auf Dafydd und Nadja. Darauf, dass sie den Getreuen wenigstens beim letzten Knoten endlich aufhalten werden. So lange werden wir hier die Stellung halten.«
    »Was befehlt Ihr also?«, fragte Yevgenji.
    »Ihr geht vor wie bereits geplant«, antwortete Fanmór. »Haltet Spyridon auf und unterbrecht, wenn möglich, die Verbindung zu Bandorchu. Ihr haltet die Stellung an der Schlucht, solange es möglich ist. Macht so viele nieder, wie Ihr nur könnt, doch wenn die eigenen Verluste ansteigen, zieht Euch zurück. Dies wird keine Schlacht bis zum Äußersten! Wenn sich ein Durchbruch abzeichnet, zieht Euch augenblicklich zurück und schließt schnellstens zum Hauptheer auf. Wobei ich befürchte, dass Tara Euch überholen wird. Denn mit Bandorchus Kraft werden sie die Strecke in weniger als vier Stunden schaffen, wohingegen Ihr zu Fuß doppelt so lange benötigt, wenn nicht mehr.«
    »Vier Stunden!«, rief Regiatus.
    »Ja. Tut mir leid, alter Freund. Aber im Grunde spielt es keine Rolle, ob vier Stunden oder vier Tage.« Fanmór kehrte auf seinen Thron zurück. »Selbst wenn Bandorchu hierher in den Thronsaal gelangt, ist ihr der Sieg keineswegs gewiss. Noch bin ich hier und Talamh und Rhiannon. Und für ihre Gefolgsleute ist meine Garde da.«
    »Und ich!«, erklang eine dröhnende Stimme vom Saaleingang. Alle fuhren herum. Dort stand ein Riesenzwerg in funkelnder Rüstung, mit einer zweischneidigen Kriegsaxt in Händen. Seine Augenbrauen waren zu Zöpfen geflochten und ebenso sein Bart, dessen Enden jeweils an den Schulterstücken befestigt waren. Auf dem Kopf trug er einen Flügelhelm. »Bitte um Entschuldigung, hochedler Herr Fanmór! Ich bin Rustam aus Zyma, und ich bin ein wenig spät dran. Musste auf dem Weg hierher ein paar Schädel spalten, die ein bisschen Unruhe in Eurem Heer stiften wollten.«
    »Rustam, Ruslanas Sohn?« Yevgenji lief mit ausgebreiteten Armen auf den Riesenzwerg zu. »Bruder, du bist wahrhaftig willkommen in diesen Hallen!« Die beiden Zyma umarmten einander stürmisch, wie es die Art ihres Volkes war.
    »Yevgenji! Ich sah Euch zuletzt in der Menschenbar, zusammen mit Spyridon!«
    »Ah, mir war doch gleich so, dass wir nicht allein waren!« Yevgenji legte Rustam den Arm auf eine Schulter – umfassen konnte er ihn nicht, weil er viel zu breit war – und zog ihn mit sich. »Eure Majestät, mit Rustam habt Ihr den besten vorstellbaren Saalwächter. Er sollte genau hier an Eurer Seite bleiben und vor allem an der Eurer Tochter und Eures Enkels!«
    »Ich kannte deine Mutter«, sagte Fanmór zu dem Riesenzwerg. »Einen prächtigen Sohn hat sie geboren.«
    Rustam lachte dröhnend. »Von Euch hat sie mir erzählt, oh König. Außerdem soll ich Baba Jagas Segenswünsche aussprechen, dass alles zu einem guten Ende kommt und geheilt wird, was einst verletzt wurde.«
    »So reise ich leichteren Herzens in die Kluft«, sagte Yevgenji. »Denn ich weiß Euch besser beschützt.«
    »Ich begleite Euch«, verkündete Naburo. »Mit meinen Leuten.«
    »Und ich bin ebenfalls dabei!«, rief Arun. »Hochedler Herr, erlaubt Ihr mir einen kurzen Moment mit Eurer Tochter?«
    Fanmór warf einen Blick auf Rhiannon, die ihn bittend ansah, und nickte.
    Die beiden traten auf den Balkon hinaus und ließen die weitere militärische Planung hinter sich.
    »Rian, da gibt es so viel, was ich dir sagen muss …«, fing Arun an, als sie draußen auf dem Balkon standen, doch sie ließ ihn nicht weiterreden. Stattdessen packte sie seinen Kopf, zog den Piraten zu sich und küsste ihn.
    Nach kurzem Zögern schloss er sie in die Arme und erwiderte ihren Kuss. »Es ist ein Wunder, es ist ein Wunder, es ist ein Wunder …«,

Weitere Kostenlose Bücher