Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
dein Name?«
    »Kurus.«
    »Und bin ich dein Herr, Kurus, dort, von wo du kommst?«
    »Ja, Herr.«
    »Nun denn, Kurus. Werde Zeuge des erstaunlichsten aller Ereignisse.« Der nackte Mann blieb stehen und atmete tief durch. »Wie jung und friedlich und unschuldig diese Welt noch ist«, sagte er leise. »Und was entsteht dann daraus, wenn ich das jetzt wirklich tue.«
    »Was entsteht, wenn du es nicht tust, Herr?«
    »Das ist eine gute Frage, Kurus. Eine sehr gute.« Damit hob er den Stab und rammte ihn mit aller Kraft in das Herz hinein
.
    Nadja rannte auf David zu, während die Elfenkrieger verunsichert zurückwichen. Aoibhe gab ihnen Befehl, sich gegen die Feinde aus Swartson zu formieren. Da rissen die Druckwelle und das Beben einer gewaltigen Explosion sie alle von den Beinen. Die magische Mauer stürzte ein, und der Boden zitterte so stark, dass die Elfen wie in einer Salatschleuder umhergeworfen wurden. Ein Orkan brauste brüllend über sie hinweg.
    David und Nadja stützten sich gegenseitig und stolperten, fielen halb auf den Knotenpunkt zu. Immer wieder mussten sie sich gegen den Wind stemmen, der sie zu Boden pressen wollte, doch sie kämpften sich weiter voran. Sie wussten beide nicht, wie sie noch etwas ändern oder verhindern konnten, doch sie wollten es wenigstens versuchen. Aufgeregt deutete Nadja nach vorn, wo ganz in der Nähe ein kleines begrenztes Stück Boden lag. Dort war er wieder, der Millionen Jahre alte Fußabdruck.
    »
Er
war es!«, rief sie über den tosenden Lärm des Sturms hinweg. »Ein anderer Getreuer, eine frühere Form von ihm, hat in der Vergangenheit gewartet, um den Stab zu setzen!
Deswegen
hat er das Zeitloch geöffnet. Das war von
Anfang an
sein Plan!«
    »Weil er wusste, dass wir die Besetzung in der Vergangenheit nicht verhindern können – in der Gegenwart aber schon«, stimmte David zu.
    »Dabei hat er mir selbst gesagt, als ich ihn in Warqla traf, dass er außerhalb der Zeit existiert … Ich habe den Hinweis nicht verstanden!« Nadja stöhnte auf. »Und ich habe ihm den Weg gewiesen, als ich in Atlantis auf ihn traf. Wir hatten nie eine Wahl!«
    Ein weiteres Beben zwang sie auf die Knie. Der Sand wölbte sich über dem Knotenpunkt auf, um dann in der nächsten Explosion davongeschleudert zu werden. Ein gelb glühender Strahl brach aus dem Boden hervor, und auf einmal wurde tief im Ley-Herzen ein grell leuchtender Stab sichtbar, auf dem sich dunkle Symbole abzeichneten.
    Der Strahl schoss weit in den Himmel hinauf, über dem sich Wolken donnernd zusammenbrauten. Nun konnten sie es alle schon sehen und spüren. Eine Vision entstand, als ob riesige Säulen, die das Himmelsdach gehalten hatten, einstürzen würden. Die Grenzen zwischen den Welten brachen endgültig auf. Nadja und David sahen die Risse, und dahinter lag das Chaos. Bald würden die Risse zu gewaltigen Schlünden aufbrechen und eine Welt in die andere fallen …
    »Nein!«, schrie Nadja, und Tränen strömten aus ihren Augen. »Nein, nein!« Sie riss sich von David los und wollte zu dem Getreuen laufen, konnte ihn jedoch nicht mehr erreichen.
    Das gelbe Strahlen erlosch; dafür brach ein weiterer, wie Lava brennender Strahl, gekrümmt wie ein Ast, aus dem besetzten neunten Knoten hervor, erfasste den Körper des Getreuen mit sich ausbildenden Zweigen und hob ihn hoch. Seine Arme fielen seitlich herab, sein Kopf sank nach hinten. Womöglich war er bereits tot. Seine schwarzen Konturen verschwammen in dem glühenden Rot, und er schwebte hoch in der Luft, gestützt von dem brennenden Ast. Schließlich lösten sich die Pfeile und Speere aus seinem Leib und verpufften. Licht strahlte aus den zahlreichen Wunden, das jedoch nach und nach erlosch, während die Löcher sich schlossen.
    »Er … heilt …«, stieß Nadja fassungslos hervor.
Ich bin ein Ewiger
, hatte er gesagt.
Ich existiere, solange es Leben gibt
.
    David hatte Nadja inzwischen erreicht. Nach wie vor mussten sie ums Gleichgewicht kämpfen, und der Orkan brauste mit unverminderter Gewalt um sie herum. Immer mehr Risse bildeten sich mitten in der Luft.
    »Das haben wir doch immer gewusst«, sagte er. Tränen liefen über seine Wangen. »Oh, Nadja, wir haben versagt. Was wird jetzt werden?«
    Sie zuckten zusammen, als sie den Schrei des Getreuen hörten. Mit einem Ruck fuhr er hoch in die Senkrechte, eine schwarze Gestalt, umgeben von Flammen. Dann erlosch der Lavastrahl, und der Verhüllte landete schwer wie ein Felsbrocken im Sand. Er stand

Weitere Kostenlose Bücher