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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf.
    Eiseskälte schlug Nadja und David wie ein Tsunami entgegen und warf sie um. Hoffnungslosigkeit presste sie schwer nieder, und sie spürten, dass der Getreue wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war.

13 Das Ende der Suche
    Hoch aufgerichtet blickte der Getreue sich um, doch als sein Blick Nadja und David streifte, schaute er einfach durch sie hindurch. Er beachtete sie gar nicht! Er suchte nach etwas anderem, in weiter Ferne. Und während er sich langsam drehte, kamen die Nachwirkungen des Stabsetzens endlich zur Ruhe, der Sturm ebbte ab, das Beben hörte auf. Die Risse blieben jedoch, zogen sich weiter durch das Himmelsgewölbe und bildeten Verästelungen aus, die aufeinander zustrebten. Ganz oben in den Wolken öffnete sich ein weiterer Mahlstrom, kreisend und rotierend, der sich rasch vergrößerte.
    Der neunte Knoten pochte und pulsierte. Deutlich sichtbar steckte der Stab in ihm. Langsam rappelten sich die Krieger beider Seiten auf.
    Der Getreue hielt inne. »Ich sehe sie!«, sagte er triumphierend.
    »Ich auch!«, quäkte der Kau. »Und zwar die Welten, wie sie untergehen!«
    Der Verhüllte achtete nicht auf ihn. »Ich habe sie gefunden«, flüsterte er andächtig. Ein Zittern durchlief seinen großen Körper.
    »Das werden wir sehen!«, rief David, der sich auf die Beine kämpfte. »Elfenkrieger, zu mir!«
    »Du kannst es nicht mehr ändern, junger Narr!«, erwiderte der Getreue. »Und nun geh mir aus dem Weg, ich habe anderes zu tun!«
    Der Prinz hörte nicht auf ihn. Voller Hass und Wut stürzte er auf den Verhüllten zu. »Das alles wäre nicht passiert, wenn ich dir nicht Gnade gewährt hätte!«, schrie David.
    Die Krieger von Swartson warfen sich ihm in den Weg, und gleich darauf entbrannte der Kampf von Neuem, als die Crain augenblicklich angriffen, um ihren Prinzen zu schützen.
    Der Getreue hielt sich abseits, als ginge ihn das alles nichts mehr an, und hatte das kapuzenbedeckte Haupt erhoben. »Ich sehe den Weg«, murmelte er. »Gleich weiß ich es …«
    Pirx packte Grog an der Hand und zerrte ihn mit sich. »Komm, wir müssen was unternehmen! Die Großen bekriegen sich, jetzt kommt es auf uns Kleine an!«
    »Aber was hast du vor?«, rief Grog verstört. »Wir können gar nichts machen, außer aus dem Weg zu gehen, um nicht zertreten zu werden!«
    Genau wie der Kau und der Spriggans, die beide zwischen den Kriegern Bandorchus und der Crain hin und her rannten und offensichtlich nicht wussten, was sie tun sollten.
    »Der Stab!«, piepste der kleine Igel. »Wir müssen ihn rausziehen oder unbrauchbar machen, irgendwas! Komm schon, komm schon!«
    »Du bist völlig verrückt, das klappt nie!«, widersetzte sich Grog.
    Pirx schluchzte auf. »Wenn wir es nicht versuchen, klappt es ganz sicher nicht, du alter Miesepeter! Aber bleib nur hier und versteinere meinetwegen, dann mach ich es halt allein, ich brauch dich gar nicht!« Er rannte los, stolperte über seine Füße und fiel hin.
    »Ja, ganz toll machst du das, du Held!« Der Grogoch schniefte, watschelte ihm hinterher, half ihm auf und klopfte ihm den Sand aus den Stacheln. »Du bist doch total aufgeschmissen ohne mich! Denkst du, ich lass dich jetzt allein? Nach allem, was wir gemeinsam durchgestanden haben?« Er nahm Pirx’ Hand und zog ihn mit sich.
    »Ich will einfach nicht aufgeben«, sagte Pirx verzweifelt. »Ich kann’s nicht, verstehst du? Wir haben bei der Skylla nicht aufgegeben, und wir tun’s jetzt nicht!«
    »Jawoll«, bekräftigte der alte Kobold schnaufend. »Du hast recht, und ich schäme mich. Niemals geben wir auf, höchstens nach dem Untergang, wenn nichts mehr da ist.«
    »Dann macht’s ohnehin keinen Spaß mehr.« Sie hatten den pulsierenden Punkt erreicht und krochen vorsichtig auf allen vieren näher. »Talamh zählt auf uns, weißt du? Denk an den unschuldigen kleinen Kerl, er soll doch eine Chance kriegen …«
    Pirx versuchte, den Boden aufzugraben, doch der Sand war seit der Feuerexplosion zu dickem Glas zusammengebacken. Zu durchsichtigem Glas, unter dem man den Stab weiterhin glühen und pumpen sah, der tief in dem schwarz gewordenen, wie erstarrte Lava aussehenden Ley-Herzen steckte.
    Sie kratzten mit Nägeln und Krallen auf dem Glas, sammelten Messer, fanden eine Axt. Damit schlugen, hieben und stachen sie auf den Boden ein, allerdings ebenfalls ohne jeden Erfolg. Schließlich verbanden die beiden Kobolde ihre magischen Kräfte miteinander, setzten jeden Spruch, jede Formel ein, an die sie sich erinnern

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