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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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flüsterte ihnen etwas zu.
    Ihre Angst wandelte sich. Fassungsloses Staunen breitete sich auf den Gesichtern der beiden aus. Wortlos, eifrig nickten sie
    »Folgt mir«, forderte der Getreue sie auf.
    »Was denn, jetzt gleich?«, fragte Grog konsterniert. »Wir sollten zumindest Rian …«
    »Niemand darf es erfahren. Ihr müsst sofort aufbrechen. Ich weiß nicht, wie lange Nadja die Welten noch halten kann.«
    »N… Nadja?«, stotterte Pirx. »Sie … sie ist …«
    »Am Ende und am Anfang aller Welten. Wenn ihre Kräfte sie verlassen, stürzt das Gefüge zusammen. Dann brauchen wir uns um keinen Handel und sonst nichts mehr Sorgen zu machen.«
    »Also müssen wir augenblicklich los«, entschied der Grogoch energisch. »Worauf wartest du, Getreuer? Bring uns auf den richtigen Weg!«
    Hastig folgten sie dem Hünen, der mit großen Schritten voran in den Tunnel ging. Sie nahmen sich an der Hand, um das Gleichgewicht einigermaßen zu halten, während sie sich durch den schwankenden Schlauch kämpften. Immer wieder versanken ihre Füße im wabernden Nichts, und sie hatten Angst, hindurchzurutschen.
    »Nicht so schnell!«, bat der Pixie, als die schwarze Silhouette vor ihnen kaum mehr auszumachen war. Er stützte den schnaufenden Grogoch, der sich besonders schwertat.
    Endlich blieb der Getreue stehen, streckte einen Arm aus und formte mit den behandschuhten Fingern eine Abzweigung. »Dort entlang«, sagte er zu den beiden Kobolden. »Zaudert nicht!«
    »Wir kehren rechtzeitig zurück«, versprach Grog.
    »Wir werden es nicht vermasseln!«, fügte Pirx hinzu.
    Doch der Getreue war längst weitergegangen.
    Byron und Casanova warteten bang am Ausgang, als der Getreue hindurchtrat. Augenblicklich schlossen sie den Tunnel.
    »Hoffentlich werden wir das nicht bereuen«, bemerkte Byron.
    »Gewiss nicht«, versprach der Getreue ruhig. »Das Baumschloss steht noch, und nun seid ihr frei. Kehrt in eure Ebene zurück und wartet dort ab, was geschieht. Ihr könnt sonst nichts mehr tun.«
    »Dann sehen wir uns hoffentlich nie mehr wieder«, sagte Casanova.
    »Dessen könnt ihr versichert sein«, bestätigte der Getreue.
    »Oh …« Da waren sie doch verdutzt.
    Der Getreue wandte sich ab und erreichte mit zwei Schritten seinen dunklen Turm, trat hinein und war verschwunden.
    »Das klang ziemlich endgültig«, murmelte Casanova. »Lieber Freund, hatten Sie nicht auch gerade den Eindruck, als würde er sich verabschieden? Und zwar für immer?«
    »Pah, wer sollte sich von ihm verabschieden wollen?«, versetzte der Lord. »Wer sollte ihn vermissen?«
    »Aber finden Sie nicht, dass das ziemlich gruslig ist?«
    »Nein. Kommen Sie, verschwinden wir von hier. Es ist kalt und ungastlich.«
    »Und Sie denken sich wirklich gar nichts dabei?«
    »
Was auch dein Unglück sei, du musst es tragen; Fluch und Trotz sind nutzlos

    »Holla, Herr Dichter, jetzt haben Sie’s mir aber gegeben.« Casanova hakte sich bei seinem Freund unter, und sie schlenderten davon.

14 Am Anfang und
am Ende aller Welten
    David fand kaum Zeit, sich hochzurappeln. »Wo sind Pirx und Grog?«
    »Fort«, antwortete der Riese. »Sie kamen kurz vor dir an und rannten sofort aus dem Saal. Warum hast du uns alle gefährdet und das Portal geöffnet? Was geht hier vor sich, Sohn?«
    »Sagt Ihr es mir!« David rannte zum Fenster und blickte nach draußen.
    Die Welt dort war finster. Zwei riesige Heere waren ineinander verkeilt und fochten eine entsetzliche Schlacht. Kolossale, Draconen, Wirbellichter, Riesenadler, Harpyien und viele weitere Geflügelte führten ihren eigenen Kampf hoch über dem Feld. Das halbe Land brannte, und die Strukturrisse waren schon deutlich zu sehen. Ab und zu flackerten Bilder von der Menschenwelt durch, in der alles stillzustehen schien.
    »Ihr habt es sicher schon gemerkt!« David wandte sich um. »Der Getreue hat den neunten Knoten besetzt, und nun steht der Untergang bevor. Und Ihr kämpft trotzdem weiter?«
    »Bandorchu gibt nicht auf«, sagte sein Vater.
    Wie aufs Stichwort erklangen heftige Schläge unten gegen das Haupttor, die den Baum zum Erzittern brachten.
    »Sie ist schon da«, fügte Fanmór überflüssigerweise hinzu.
    »Aber das ist Wahnsinn!«, schrie David. »Alles ist dem Wahnsinn verfallen! Der Getreue hat Nadja dort oben in den Mahlstrom geschleudert!« Er wies zum verhüllten Himmel, an dem ein riesiger schwarzer Strudel kreiste.
    »Papa«, unterbrach eine zarte Stimme das betroffene Schweigen. David fuhr herum und sah Rian,

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