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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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– nein, sie beamte! – das Tablett darauf. Nicht eine Sekunde lang ließ sie Darian dabei aus den Augen und ich vergewisserte mich mit einem schnellen Blick, dass er weiterhin bekleidet blieb.
    »Schön dich zu sehen, Susan«, erwiderte Darian mit leichtem Lächeln, machte aber keinerlei Anzeichen, sich zur Begrüßung zu erheben. Eher noch lehnte er sich mit vor der Brust verschränkten Armen etwas im Sessel zurück.
    Ihre elegant geschwungenen Brauen zogen sich ein wenig zusammen. »So förmlich, Darian?«
    »Ich kann gehen, falls ich stören sollte«, warf ich trocken ein, in der leisen Hoffnung, dieses Brunstverhalten durchbrechen zu können. Trugschluss.
    Sie schien mich nicht einmal wahrzunehmen. Darian hingegen schon. Und anscheinend hatte er das Bedürfnis, diese Scharade beenden zu wollen. Er beugte sich leicht vor und legte mir eine Hand auf die Schulter, während sein Blick weiterhin auf der brünetten Sirene ruhte. »Darf ich dir Faye vorstellen, Susan?«
    Diesmal nahm sie mich wahr. Voll und ganz. Und wäre ich inzwischen nicht so einiges gewöhnt, hätte ihr Blick mich vielleicht in die Flucht schlagen können. Vor einigen Monaten sicherlich. Aber nicht die heutige Faye McNamara. Denn die lächelte nur zuckersüß und tätschelte obendrein die Hand ihres Mannes sehr offensichtlich.
    »Es freut mich außerordentlich, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen, Susan«, troff meine Stimme vor honigsüßer Warnung. »Er hat mir ja schon so viel von Ihnen erzählt.«
    »Ach?« Diesmal ruckten ihre Brauen nach oben. »Hat er das?«
    Habe ich? Wann denn?
    Nochmals lächelte ich sie falsch an und schenkte Darian einen total verliebten Blick. Am besten gestern, Liebster! Womit muss ich noch rechnen?
    Er grinste mich an, beugte sich vor und küsste mir sanft die Stirn. »Du bist zauberhaft, mein Schatz.«
    »Hach«, seufzte ich gerührt und sah Susan wieder an. »Ist er nicht wunderbar? Da Sie ihn anscheinend gut und lange kennen, wissen Sie das sicher selbst, nicht wahr?«
    Susan lächelte geziert und nahm den Fehdehandschuh auf, den ich ihr zugeworfen hatte. Ihr Blick nahm einen harten Ausdruck an, wobei ihre Stimme weiterhin gurrte: »Ja, meine Liebe, das ist er. Und so schwer zu halten. Männer wie er bleiben selten lange genug bei einer einzigen Frau. Es ist eine Schande. Nicht wahr, Darian?«
    Ich fühlte ihn neben mir lächeln, nur der Griff seiner Hand auf meiner Schulter wurde ein wenig fester und zeigte an, dass er sich ärgerte. An seinen Worten jedoch war nichts zu erkennen: »Es mag wohl daran liegen, Susan, dass sie lange suchen müssen, ehe sie die Richtige gefunden haben.«
    Ihre Augen wurden schmal und sie presste die Lippen zusammen. Ihr Blick blieb an Darian haften, als wolle sie ihn auf der Stelle erdrosseln. Da mischte sich Eusebius ein, indem er harsch anordnete: »Gib es auf, Susan. Deine Aktien sind auf Talfahrt, er ist vom Markt. Und nun verschwinde, wir haben zu arbeiten!«
    Mit verschränkten Armen und breitem Lächeln lehnte ich mich nun ebenfalls zurück. Diese Schlacht brauchte ich nicht zu schlagen, das übernahmen andere. Auf der anderen Seite fragte ich mich, warum es überhaupt eine wurde. Was gingen mich Darians verflossene Liebeleien an? Gar nichts! Und warum macht es mich dann eifersüchtig?
    Sei dir seiner nicht zu sicher, Mensch, ich habe nämlich Zeit! schoss es durch meinen Kopf und verblüfft betrachtete ich ihre erzürnte Miene genauer. Mir war bei ihrem Eintreten schon klar gewesen, dass sie eine von ihnen war. Allerdings hatte ich damit gerechnet, dass sie ihre Maskerade aufrechterhalten würde. Tat sie aber nicht, denn sie offenbarte sich mir.
    Ich gönnte ihr ein geringschätziges Lächeln, sagte aber nichts.
    »Susan!« donnerte es auf einmal durch den Raum. Die Angesprochene zuckte leicht zusammen, fuhr herum und rauschte erhobenen Hauptes aus dem Raum.
    »Entschuldigen Sie bitte ihr Betragen, Faye. Susan kann bisweilen sehr herzlos sein.«
    Ich vernahm ein leichtes Glucksen, dann wieder das Klappern der Tastatur. Darian grinste mich an. Du bist ja eifersüchtig, Faye!
    Ich schürzte die Lippen. Bin ich nicht!
    Bist du doch! Seine Augen funkelten vergnügt.
    Na und wenn schon? lenkte ich ein. Bist du ja auch!
    Unsinn! Ich beschütze lediglich das, worauf ich Anspruch erhebe.
    Pah! Guck mal auf deine Stirn, Darian, da klebt mein Siegel drauf!
    »Könntet ihr euch eventuell woanders streiten?« schaltete Eusebius sich laut ein. »Ich kann mich kaum noch

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