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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Aufregung eine Gänsehaut?
    »Du hast zu viel Conan Doyle gelesen, Liebes« bremste Darian lächelnd meinen Elan. »Niemand wäre so naiv, solche Schmuckstücke zu stehlen und sie dann einer einfachen, aber attraktiven Bankangestellten anzuvertrauen. Die Kontrollen sind da recht intensiv und ohne Nachweis hätte die Bank sie nicht herausgegeben. Außerdem ergibt es keinerlei Sinn.«
    »Na, so einfach war Julie wohl nicht.« Mit diesen Worten ließ Dad ein kleines Büchlein auf den Tisch neben die Schatulle fallen. »Das hier fand ich gut und unauffällig versteckt unter ihren persönlichen Dingen. Hätte es fast übersehen.«
    Schon befand es sich in meiner Hand und ich schlug es auf. Ich blätterte vor und zurück und sah meinen Vater fragend an. »Adressen und Telefonnummern. Was ist daran so ungewöhnlich?«
    Nun nahm Darian es mir ab und schaute ebenfalls hinein. Schließlich grinste er breit und wedelte mit dem Buch in der Hand anerkennend durch die Luft. »Schlaues Mädchen, deine Schwester. Wenn ich mich nicht vollkommen irre, sind die Zahlenreihen zusammengesetzte Kontonummern und die Adressen die der Banken. Allerdings müsste ich das noch überprüfen.«
    »Du denkst …« Mit großen Augen starrte ich ihn an.
    »Dass Julie Geld gewaschen hat«, warf Dad nachdenklich ein. »Mich wunderte, dass meine Adresse in dem Buch nicht stimmte und meine Telefonnummer plötzlich drei Zahlen mehr hatte.«
    »Na sauber!« rutschte es mir heraus. »Meine überkorrekte Schwester kungelte für die Konkurrenz? Denk ihr auch, was ich denke?«
    »Tremere«, klang es aus beiden Mündern gleichzeitig und Darian eilte mit dem Büchlein hinaus.
    Ich neugierig hinterher. Wenn es Geheimnisse meiner Schwester zu entschlüsseln galt, wollte ich gefälligst dabei sein. Mochten die Entdeckungen vielleicht auch unschön sein.
    Darians Weg führte schnurstracks ins Büro, wo er sogleich nach dem Telefon griff. Flugs wählte er eine recht lange Nummer und während er wartete, trommelten seine Finger einen hektischen Rhythmus auf die Tischplatte. Verwundert zog ich die Stirn kraus. Sollte er etwa nervös sein? Völlig untypisch für ihn, wo er doch meist das emotionale Packeis gepachtet zu haben schien.
    Sein Blick streifte mich und ich war mir sicher, er war nervös. Aber warum? Selbst wenn Julie für die Tremere, insbesondere Lagat, Geld transferiert hatte, was hatte das für uns zu bedeuten? Oder führten die Spuren vielleicht auch zu uns? Zu mir?
    Blödsinn, sortierte ich mein aufkommendes Gefühlswirrwar. Wer wollte so etwas schon anhand eines schnöden Adressbuches wissen wollen?
    Abermals streifte mich Darians Blick, seine Finger trommelten inzwischen intensiver, da hielt er plötzlich inne. Gebannt starrte ich ihn an.
    »Darian Knight hier. Bitte verbinden Sie mich mit Alan Sneider … Bitte?.. Dann holen Sie ihn aus der Sitzung junge Dame. Und ja, es ist sehr wichtig! … Danke, ich warte.« Er blinzelte mir zu und ich ließ mich ihm gegenüber auf der Kante des Stuhls nieder.
    Darian wartete einen Moment, dann: »Grüß dich, Eusebius. Ja, entschuldige, aber es ist dringend. Kannst du für mich bitte etwas überprüfen? … Nein, ich kann sie dir per Mail schicken.« Er lachte auf. »Das könnte ich nur mit Lichtgeschwindigkeit schaffen, alter Freund. Und in Anbetracht der Dringlichkeit –« Als er abbrach, sah er mich fest an. »Warte kurz, ich glaube, ich habe eine Idee.« Den Hörer zuhaltend, fragte er mich leise: »Wärst du bereit, mit mir eine kurze Reise mit den Federn zu unternehmen? Mich als Handgepäck transportierend?«
    »Wann?«
    »Sofort?«
    »Okay.« Aufstehend nicke ich. »Wohin geht die Reise?«
    »In die Schweiz. Genauer gesagt, nach Genf.«
    »Ich zieh mich flugs um«, meinte ich auf meinen Jogginganzug weisend. »Dann können wir los.«
    Darian nickte mir knapp zu und nahm die Hand vom Hörer. »Wir kommen selbst …. Nein, du brauchst mir kein Ticket zu buchen …. Woher weißt du denn das schon wieder? … Bitte? … Ja, ich werde sie mitbringen. In ungefähr«, er schaute auf die Uhr, »20 Minuten. Sei so gut und erwarte uns in deinem Büro. Ich möchte nicht gern auf der Damentoilette landen …. Das werde ich dir vor Ort erklären. Bis gleich.«
    Nachdem Darian den Hörer aufgelegt hatte, sah er mich nachdenklich an. Ich schaute fragend zurück.
    Lächelnd kam er auf mich zu, legte mir den Arm um die Taille und gemeinsam verließen wir den Raum. »Eusebius ist mehr als nur neugierig auf meine Frau. Frag

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