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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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gezeigt. Ich fühlte diese Wunde wie meine eigene. Vermutlich war sie es auch, meine eigene. Na bravo! Mein Sarkasmus tätschelte meine Schulter. Gut gemacht, Großmaul!
    »Darian, ich –« Sein zorniger Blick ließ mich innehalten und hilflos sackte meine Hand herab. Ich war ein Idiot!
    »Ich will dein Geld nicht«, brachte ich mühsam hervor, bevor ich mich umwandte und den Raum verließ.
    Keine fünf Meter weit war ich gekommen, als mich eine Eisenklammer am Arm zurückriss. Sofort sah ich sturmumwölkte, graue Augen vor mir, die mich vor Wut fast in die Knie zwangen.
    Was willst du dann? grollte es durch meine Gedanken.
    Ich verblüffte ihn, indem ich bitter auflachte. Und ich verblüffte ihn abermals, indem ich sanft und ruhig sprach: »Etwas, das kein Geld der Welt kaufen kann. Ich will dich, Darian Knight. Alles, was zu dir gehört. Die Dunkelheit, in die du dich hüllst und das Licht, das in dir scheint, wenn du mich liebst. Ich will dein Herz, deine Liebe. Verbrenne deine Güter, verschenk dein Geld. Es bedeutet mir nichts. Ich kann arbeiten gehen und für mich selbst sorgen. Aber ich will ohne dich nicht mehr leben! Soweit nun verstanden?«
    »Warum?«
    Nun blinzelte ich ihn erstaunt an. »Warum was?«
    »Warum willst du genau das, Faye? Warum willst du ein Herz, das nicht schlägt? Warum willst du eine Liebe, die nur Illusion sein kann, denn ein Wesen wie ich kann nicht lieben. Warum willst du nur das Wenige, wenn ich dir so viel mehr geben könnte? Sicherheit zum Beispiel.«
    »Sicherheit ist trügerisch, Darian.« Ich legte meine Hand auf die Stelle, wo sein Herz lag. »Dein Herz verweigert seinen Dienst, weil du es so willst. Liebe betrachtest du als Illusion, weil du sie nicht wirklich kennst. Weil du mich nicht wirklich kennst.«
    »Du schlägst finanzielle Sicherheit aus und bevorzugst stattdessen ein totes Herz, das wie eine getrocknete Dattel in meiner Brust nutzlos herumliegt?«
    »Ich schlage deine finanzielle Sicherheit aus, Darian.« Mir gelang ein kleines Lächeln. »Glaub mir, das Geld der Tremere hätte ich ohne Skrupel genommen. Ich habe keine Probleme damit, einen Dieb zu bestehlen und einen Betrüger zu betrügen. Zumal es sich um eben solche wie die Tremere handelt. Doch wenn es um dich geht, dann nehme ich liebend gern diese getrocknete Dattel, weil es ein Teil von dir, von deiner Persönlichkeit ist.« Mein Lächeln wurde breiter angesichts seines erstaunten Blickes. »Jede Dattel hat einen Kern. Und wenn ich diesen einpflanze, wer weiß, vielleicht wird daraus ein großer, fruchtbarer Baum?«
    Diesmal lachte er leise und zog meine Hand an seine Lippen. Seine Augen ließen mich nicht los, während er einen Kuss auf meinen Handrücken pflanzte. »Und ich war schon drauf und dran, über Mengenrabatt mit dir zu verhandeln.«
    »Auf Trockenobst?« hakte ich verwundert nach.
    Sein Lachen wurde lauter und er zog mich in seine Arme. Dann wurden seine Augen mit einem Male dunkel, seine Stimme bekam einen samtigen, tiefen Klang und eine Hitze erfasste mich, deren Ursprung ich nur erahnen konnte. »Glaubst du wirklich, ich verzichte freiwillig darauf, dich zu berühren? Dich unter mir vor Lust erglühen zu sehen? Das Leuchten deiner Augen zu beobachten, wenn ich mich langsam in dir bewege? Dein heimliches Seufzen zu hören, wenn meine Hände über deine Haut wandern, meine Lippen deine Weiblichkeit erobern? Wenn ich dir den ersehnten Genuss bringe und deine leisen Schreie schlucke, wenn du kommst? Glaubst du wirklich, ich gebe das kampflos auf? Nein, meine kleine Nymphe, niemals! Der süße Schweiß deiner Haut, das tosende Feuer deiner Augen, die warme Feuchtigkeit deiner mich verschlingenden Enge, dafür würde ich alles aufgeben, was mein ist. Jeden Cent, jede Form von Besitz. Einfach alles.«
    Ich schluckte hart, mein Mund war plötzlich staubtrocken. Ich sah ihn tonlos an und fühlte eine Hitzewelle an Regionen meines Körpers, die erotischer nicht hätten erwähnt werden können. Und die sich, verdammt noch mal, danach sehnten, genauso berührt zu werden, wie er es eben beschrieben hatte.
    Mein Mund öffnete sich, brachte keinen Ton hervor und schloss sich wieder. Ich benetzte meine Lippen mit der Zunge, rang um Worte, die irgendwo in den hinteren Winkeln meines Hirnes verwunden waren. Sein gezielt elektrisierendes Lächeln sowie das verheißungsvolle Funkeln seiner Augen sorgten zusätzlich dafür, dass ich kaum noch einen klaren, zusammenhängenden Gedanken fassen konnte.
    Sein Mund

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