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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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konzentrieren.«
    Verlegen grinsend nippte ich an meinem Kaffee, Darian hingegen lachte laut. Ich zuckte heftig zusammen, als Eusebius heftig auf den Tisch schlug und ausrief: »Strike! Jetzt hab ich dich!«
    Sofort war ich auf den Beinen und stand kurz darauf hinter ihm, den Blick gebannt auf den Monitor gesenkt. Darian schob mich mit einem sanften Klaps auf den Hintern beiseite, so dass er auch hinschauen konnte.
    Eusebius wies mit triumphalem Grinsen auf eine Reihe von Zahlen. »Ich wusste doch, ich hatte den Namen Julie McNamara schon mehrfach gelesen! Da ist sie!«
    »Klär mich auf, Eusebius!« forderte Darian spannungsgeladen und sprach damit meine geheimsten Gedanken aus. Ich selbst konnte nicht erkennen, wo in Zahlenreihen ein Name zu finden war. Aber immerhin hatte ich vom Bankgeschehen so viel Ahnung wie eine Maus vom Sticken.
    »Das hier sind Kontobewegungen der letzten Monate, die von Julie McNamara getätigt wurden. Und es waren nicht gerade wenige. Du kannst es an der vorderen Kodierung sehen, die steht für den User.« Er tippte mit dem Ende eines goldenen Kugelschreibers auf eine Zahlenreihe. »Das Geld wurde dann über verschiedene Kanäle – das kannst du hier sehen – auf die entsprechenden Endkonten gebracht.«
    »Kannst du erkennen, von wem es stammt und wohin es ging?«
    Ein kehliges Lachen entschlüpfte ihm. »Wer genau der Besitzer ist, dürfte wohl kaum eine Rolle spielen, denn diese Konten hier sind auf Scheinfirmen und einige auf den Namen von Julie McNamara eröffnet worden. Diese Zahl steht zum Beispiel für ein Konto in Singapur. Vermutlich haben die wahren Besitzer derzeit leichte Schwierigkeiten, an das Geld zu kommen. Seit Wochen schon wurde keine Bewegung mehr verzeichnet.«
    »Das heißt, sie können nicht ran, weil wir Julies Büchlein haben?« fragte ich verblüfft.
    »Sieht fast so aus, Schatz.« Darians Blick funkelte diebisch amüsiert.
    Eusebius blickte uns mit wachsamen Augen abwechselnd an. »Was habt ihr mit diesen Erkenntnissen nun vor?«
    »Du meinst auch, dass die Konten den Tremere gehören?« umging Darian die Frage des Ventrue. Dieser nickte knapp. »Ich wage zu bezweifeln, dass eine einfache Bankangestellte – Entschuldigung, Faye, damit wollte ich deine Schwester nicht herabwürdigen – über so viel freies Kapital verfügt. Vom diversen, festgelegten Kapital in Form von Immobilien und Landbesitz einmal abgesehen.«
    »Wie viel ist es?« wagte ich zu fragen. Obgleich ich es nicht wirklich wissen wollte.
    Eusebius Antwort verschlug mir regelrecht den Atem: »Grob überschlagen anhand von dem, was ich bisher fand, so an die Hundertfünfzig Milliarden Euro. Sollte wohl für ein Wochenendhäuschen in Monaco ausreichen.«
    Darian ließ einen anerkennenden Pfiff erklingen, ich selbst riss nur die Augen weit auf. Soviel Geld würde ich gern auf einem Haufen sehen! Für gewöhnlich bekam ich schon bei einem Fünfhunderter Hochgefühle.
    »Wohin damit?« erkundigte Eusebius sich diensteifrig. »Wir können den Tremere doch dieses Sümmchen unschwer überlassen. Und wie das so im Finanzwesen heißt: Kein Geld, keine Macht!«
    Es juckte mir regelrecht in den Fingern, mir etwas davon unter die selbigen zu reißen. Doch da fing ich Darians ermahnenden Blick auf. Blutgeld! raunte mir eine Stimme ins Ohr und ich zuckte zusammen. Danke, das war nicht das, was ich gern hätte.
    »Nun?« hakte Eusebius erneut nach. »Was soll damit geschehen?«
    Ein durchtriebenes Grinsen erschien auf Darians Gesicht. »Was hältst du von einigen Spenden, alter Freund? Nichts Großes, nur ein paar kleinere, nachvollziehbare Summen an gemeinnützige Vereine wie ein katholisches Heim für misshandelte Frauen, Altenheime, Kindergärten, Krankenhäuser. Zudem eine ansehnliche Spende an den Vatikan zur Restauration ihrer diversen Gebäude und dem Ausbau ihres Museums in Rom. Und das alles bitte ganz offiziell im Namen der Tremere. Den Rest kannst du dann erst mal einfrieren. Vielleicht brauchen wir es noch.«
    »Wäre es vielleicht möglich …« Ich tippte Eusebius dezent auf die Schulter und wartete, bis ich seine komplette Aufmerksamkeit hatte, »dass wir einen ordentlichen Batzen Geld auf ein oder zwei Konten von Lagat O’Malloy packen könnten? Und das bitte so offensichtlich, dass er ins Visier des jeweiligen Finanzamtes gerät?«
    »Das klingt ja nach einer privaten Fehde, Mädchen«, meinte Eusebius erfreut. »Natürlich ist das möglich. Ich denke, das lässt sich bewerkstelligen.«
    Ich

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