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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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wusste gar nicht, dass so viel Boshaftigkeit in dir steckt, Faye!
    Ich lächelte Darian strahlend an und erntete einen anerkennenden Kuss. Er schmeckte bittersüß und erinnerte mich daran, dass Rache wirklich süß sein konnte.
    »Es wird dauern, bis ich die kompletten Konten gesichtet und gesperrt habe«, gab Eusebius zu bedenken. »Soll ich euch ein Hotelzimmer reservieren lassen?«
    »Das wird nicht nötig sein«, wehrte Darian eilig ab. »Wir haben nicht die Zeit zum Bleiben.«
    »Ich werde das Buch weiterhin benötigen, Dahad.«
    »Behalt es, solange du es brauchst. Danach wird es ohnehin nutzlos sein. Vernichte es anschließend.«
    »Sobald ich die Schlüssel der Villa in Händen halte, alter Junge.«
    Darian lachte leise. »Du vergisst wohl niemals etwas.«
    »Geschäft ist Geschäft.«
    Abermals ein leises Lachen. »Ich werde dir die Papiere per Express zusenden.«
    Damit legte Darian mir auffordernd einen Arm um die Taille.
    Mit einem letzten Gruß begaben wir uns in die Abgeschiedenheit des Fahrstuhls.

– Kapitel Vierundvierzig –
    U nd du kannst dem Ventrue vertrauen?« fragte ich, nachdem wir zurück im Schlafzimmer waren und ich die Federn in der Truhe verstaut hatte.
    »Nein«, gab Darian trocken zurück. »Doch seit es Banken gibt und die meistens Geschäfte nur noch darüber ablaufen, arbeitet Eusebius mit meinem Geld. Bislang hat er mich nie betrogen. Und bei ihm kann ich sicher sein, dass die Tremere das Geld nicht mehr in die Hand bekommen werden. Möglicherweise nutzt er es für seine eigenen Zwecke. Wer weiß.«
    »Es ist dir egal, was damit wird?« Dachte ich hier zu materiell?
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich brauche es nicht.« Sein Blick traf meinen. »Du etwa?«
    Für einen kurzen Moment überlegte ich, dann wählte ich meine Worte mit sehr viel Bedacht: »Derzeit bin ich arbeitslos, auch wenn du mir freie Kost und Logis gewährst. Die monatlichen Kosten laufen aber weiter. Und mit meiner Altersversorgung sieht es derzeit auch nicht so rosig aus …«
    »Sprich ruhig weiter«, forderte er mit gerunzelter Stirn.
    »Du musst dir sicherlich über dein Auskommen keine Gedanken machen, aber ich schon.« Ich holte Luft, fühlte seinen wartenden Blick auf mir und platzte schließlich heraus: »Ich brauche mal wieder einen Job!«
    »Wozu?« überraschte mich seine Frage. »Wenn du Geld brauchst, warum sagst du es mir nicht einfach?«
    »Ich soll dich um Geld bitten?« Ich glaubte mich verhört zu haben.
    »Sicher doch. Du lebst hier, du teilst meinen Tisch und mein Bett. Was läge da näher?« Darian trat an den alten Sekretär, zog eine Schublade auf und holte ein Scheckheft hervor. »Welche Summe benötigst du?«
    Ich musste ihn angestarrt haben wie eine Schwachsinnige, denn er wiederholte seine Frage etwas energischer: »Welche Summe genau benötigst du, Faye? Würden Zweitausend Pfund für den Anfang reichen?«
    »Für den Anfang?« Meinen Kopf schüttelnd, befreite ich mich aus meiner Starre. »Für den Anfang? Du willst mich dafür bezahlen, dass ich mit dir schlafe? Für was hältst du mich?« Ich war fassungslos!
    »Für unbezahlbar, Faye«, erwiderte Darian ruhig, legte den Stift beiseite und trat einen Schritt auf mich zu. »Aber du hast insofern Recht, dass ich mir keinerlei finanzielle Gedanken machen muss und darüber deinen Status Quo vergesse.«
    »Meinen was bitte? Hast du vorhin vielleicht die falsche Blutgruppe geschlürft?« Ich holte tief Luft und zwang mich zur Ruhe. Wieso kam ich mir gerade vor wie eine Nobelprostituierte? Ausgehalten von einem reichen Kerl? Okay, einem verteufelt sympathischen, gut aussehenden, charmanten, erotisierenden … und überhaupt … Vampir! Oh verdammt!
    Wobei …! Ich kann auch anders!
    »Wenn du es gern so haben möchtest«, meinte ich erzwungen ruhig und mit schmalen Augen. »Du erwähntest den Beischlaf. Zweitausend pro oder pauschal?«
    Für einen Augenblick wirkte er verwirrt, forschte dann in meinem Gesicht nach der Ernsthaftigkeit. Plötzlich verschloss er sich vor mir, wandte sich brüsk um und langte erneut nach dem Scheckheft. »Ich habe die genaue Anzahl nicht mehr vor Augen, Miss McNamara. Wären Sie mit Zwölftausend erst einmal einverstanden?«
    Seine Worte wirkten wie Peitschenhiebe auf meine Seele und unter jedem einzelnen zuckte ich zusammen. Das hatte ich nicht gewollt! Mein eigenes, angekratztes Ego hatte eine tiefe Wunde in sein Herz geschlagen. Der kurze Blick in seine Augen, ehe er sich umgedreht hatte, hatte es mir

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