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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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gab es noch nie und … Lagat?«
    Er war wie erstarrt stehen geblieben und starrte in meine Richtung. Verschreckt sah ich ihm entgegen. Er konnte mich sehen? Aber wieso..?
    »Die Rosen!« vernahm ich da ein Flüstern. »Die verdammten Rosen schweben ….«
    »Das sehe ich selbst, du Idiot!« knurrte Lagat und löste sich aus seiner Starre. Vorsichtig kam er näher, den Blick weiter auf die tödlichen Rosen gerichtet.
    War ich bis eben noch von Fluchtgedanken beherrscht worden, schlich nun ein hinterhältiges Grinsen auf mein Gesicht. Mich konnte er nicht sehen, dafür nur die Rosen? Ich zuckte kurz mit der Hand. Lagats Gesicht wurde noch weißer als es überhaupt möglich schien und er trat einen Schritt zurück.
    Tatsächlich! Er sah nur die Rosen! Fies lächelnd trat ich vom Podest, streckte den Arm aus und hielt die Rosen wie einen Degen in Angriffsstellung vor mich.
    »Was.. was.. was.. ist das?« stotterte der Kleinere sichtlich verschreckt.
    »Ist mir egal!« rief Lagat aus und zerrte den Mann vor sich. »Schaff sie mir aus den Augen!«
    »Und wie? Ich fasse die Dinger nicht an!« Der Kleinere versuchte nun seinerseits hinter Lagat in Deckung zu gehen.
    »Dann benutze Handschuhe!« fauchte Lagat und stieß ihn in meine Richtung.
    Schnell wich er vor mir zurück und seine Stimme überschlug sich regelrecht: »Bist du irre? Du hast gesehen, was die Dinger mit Naridatha angestellt haben! Ich will bestimmt nicht der Nächste sein!«
    Langsam trat ich weiter auf die beiden von mir weichenden Vampire zu. Und ich würde lügen, wenn ich nicht eingestand, Spaß daran zu haben. So malte ich mit den Rosen kleine Kreise und schrieb dann Lagats Namen in die Luft. Schreckensstarr waren sie stehen geblieben und nur ihre Augen folgten den Schriftzeichen.
    »Die meinen dich!« kreischte der Kleine plötzlich und sprang beiseite. Dabei wies er mit dem Zeigefinger hektisch in meine Richtung. »Hast du gesehen, Lagat? Die schreiben deinen Namen!«
    »Quatsch!« rief dieser aus, baute sich in sicherer Entfernung zu mir auf und starrte erbost die Rosen an. »Das ist ein Trick. Und niemand hier verarscht mich! Wer immer dahinter steckt, hat herauszukommen! Ich befehle es!«
    Was würde passieren, wenn ich nun vorschnellte und Lagat die Blumen ins Gesicht schleuderte? Würde es ihn dahinraffen? Ich vermutete eher, dass er viel zu schnell war, als dass ich ihn treffen würde. Zudem würde ich mich unnötig in Gefahr begeben, falls mein Schutz oder was immer mich unsichtbar hielt, durch meine eigene Dummheit verschwand.
    Für einen Moment betrachtete ich den großen, schlanken, dunklen Vampir vor mir. Dass er ein gewisses Maß an Angst hatte, stand in seinen Augen deutlich zu lesen. Und doch drängte er es beiseite, durfte vor dem Anderen nicht noch einmal sein Gesicht verlieren. Aber genau daran sollte sich doch etwas drehen lassen.
    »Lagat!« flüsterte ich laut und freute mich diebisch, als er leicht zusammenzuckte und sich verstohlen umsah. Aha, das also funktionierte ebenfalls!
    »Lagat O’Malloy!« flüstere ich abermals.
    »Siehst du! Siehst du! Ich sagte doch –«
    »Halt dein Maul!« fuhr Lagat den Kleineren an, der ihm mit aufgerissenen Augen am Ärmel zupfte. »Ich bin nicht taub!« Dann wandte er sich wieder mir zu. »Was willst du?«
    »Deine Vernichtung, Lagat. So wie du einst mich vernichtet hast«, flüsterte ich zurück. Weiterhin so laut, dass ich befürchtete, gleich heiser zu werden. Dabei schritt ich weiter auf Lagat zu, der gleichzeitig vor den tödlichen Rosen zurückwich.
    »W-w-wer i-i-ist d-d-d-as?« stotterte der Kleinere nun und verschwand ganz hinter dem Angesprochenen.
    »Die falsche Schwester!« ließ ich das Flüstern wie einen Fluch erklingen und sprang einen Schritt nach vorn.
    Hatte Lagat bis eben noch gezögert, trat nun offene Panik in seinen Blick. Er riss die Augen weit auf, die Arme wie zum Schutz nach oben. Dann wirbelte er herum, schubste den Kleineren beiseite und gab Fersengeld.
    Ich brach in schallendes Gelächter aus, das von den Wänden als mehrfach verzerrtes Echo widerhallte. Spätestens jetzt hatte der Kleinere nichts Eiligeres zu tun, als dem Hasenfuß zu folgen. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, schaute ich mich noch einmal kurz um und befahl mich zurück in mein Bett.

– Kapitel Siebenundfünfzig –
    Lagat wollte der neue Prinz der Tremere werden! Mit diesem Gedanken wachte ich auf und blickte zur Orientierung auf die Uhr. Zweieinhalb Stunden hatte ich geschlafen? Es kam

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