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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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mir wesentlich weniger vor!
    Keine zwei Minuten später stürmte ich in die Küche, in der Eileen gerade dabei war, das Frühstück zuzubereiten. Der Geruch von angebratenem Speck ließ mich eine Vollbremsung hinlegen. Ich schlidderte bis vor die Spüle und gab sogleich gurgelnde Laute von mir.
    Das Rascheln der Zeitung ließ erahnen, mit welcher Geschwindigkeit die Times auf dem Tisch landete. Dann stand Jason bereits neben mir.
    »Schon gut«, murmelte ich und nahm dankbar das Glas Wasser entgegen. »War wohl gerade die Aufregung.«
    »Setzen Sie sich, Miss McNamara«, riet Jason fürsorglich, führte mich zu einem Stuhl und drückte mich sanft darauf nieder.
    Ich sah ihn dankbar an. »Es geht schon wieder, Jason. Wirklich.«
    »Dennoch werde ich Mr. Knight suchen, Miss McNamara. Eileen, pass mir bitte auf die junge Dame auf.«
    Geradezu im Stechschritt marschierte Jason aus der Küche und ich konnte ihm nur hilflos nachsehen. Dann fiel mein Blick auf Eileen, die mit der Hüfte an der Kante der Arbeitsplatte lehnte. In der einen Hand einen Teller, in der anderen ein Trockentuch, beobachtete sie mich interessiert. Fragend schaute ich zurück. Da zuckte sie mit den Achseln, warf das Trockentuch über ihre Schulter und stellte den Teller ins Regal.
    »Wissen Sie, Faye«, meinte sie fast beiläufig. »Bei mir fing es damals genauso an. Ich konnte vieles einfach nicht mehr riechen. Aber nach einer Weile gibt sich das wieder.«
    Wie in Zeitlupe sah ich das Glas fallen, welches sich bis eben in meiner Hand befunden hatte. Wie in Zeitlupe kam es auf dem Tisch auf, kippte um und sein Inhalt ergoss sich über die Tischplatte, breitete sich zu einer größer werdenden Lache aus, die gemächlich auf den Rand zulief und daran herabtropfte. Ebenso langsam blickte ich auf und Eileen ins verschreckte Gesicht.
    »Mein Gott, Kind!« Ihr Ausruf erreichte mich wie durch Watte und ich starrte sie weiterhin fassungslos an, als sie auf mich zueilte und den Kampf mit der Überschwemmung aufnahm.
    »Was?« brachte ich schließlich tonlos hervor. Nur sehr langsam sickerte mir die Bedeutung ihrer Worte ins Gedächtnis. Bei ihr hatte was genau so angefangen?
    Sanfte Augen erschienen in meinem Blickfeld. »Was haben Sie denn gedacht, was es sein könnte, Faye?«
    »Magen- und Darmgrippe?« piepste ich halb erstickt und fragte, als Eileen behutsam den Kopf schüttelte: »Nicht? Keine Chance?«
    Wieder ein Kopfschütteln. Ich schloss die Augen, schickte ein Stoßgebet ab und sah Eileen wieder an. Sehr fest und direkt in die Augen. »Kein Wort darüber, zu niemandem, Eileen! Versprechen Sie mir das.«
    »Aber –«
    »Bitte!« unterbrach ich sie energisch und wies mit dem Kopf auf die Tür. Derweil waren die herannahenden Schritte deutlich zu vernehmen. So nickte Eileen schnell. »Gut. Ich schweige.«
    In diesem Moment flog die Tür auf und Darian stürzte herein. Gleich darauf landete ich in seinen starken Armen und eine unruhige Hand strich mir pausenlos übers Haar.
    »Liebes. Faye. Schatz. Ich wusste doch nicht, wie schlecht … Bitte verzeih mir, Liebes. Wenn ich geahnt hätte … Nie wäre ich –«
    »Ist schon wieder gut«, murmelte ich gegen seine Brust und schob ihn sanft fort, bis ich ihn anschauen konnte. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. »Es ist wirklich alles okay, Darian. Schau mich nicht so sorgenvoll an. Es war die Aufregung, ganz bestimmt.«
    »Wovon sprichst du, Liebes?« Er sah mich ernst an.
    Das war die Gelegenheit, das Thema endgültig zu wechseln!
    Ich setzte ein triumphales Lächeln auf. »Ich hatte vorhin wieder eine dieser Visionen. Oder etwas in der Art. Lagat gedenkt, heute Abend als Prinz gewählt zu werden und will die Blutjagd auf einen Menschen ausrufen.«
    Wieso wirkte Darian nicht im Mindesten überrascht? Eher noch lächelte er milde und nickte. »Ich weiß. Ich habe es bereits anderweitig in Erfahrung bringen können. Wir müssen recht schnell etwas unternehmen. Lagat darf nicht so weit kommen, dass er die Macht an sich reißt.« Er küsste mich sanft auf den Scheitel. »Mach dir keine weiteren Sorgen, Liebes. Selbst wenn er die Blutjagd auf dich ausruft, bei mir bist du in Sicherheit.«
    Daran hatte ich niemals gezweifelt, nutzte es aber als willkommene Ausrede für meinen desolaten Gesundheitszustand, indem ich mich an ihn lehnte und murmelte: »Ich hatte schon Sorge deswegen.«
    Eileens Blick sprach Bände, ehe sie sich dem Trockenreiben der Teller zuwandte. Darian strich mir weiter über

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