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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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machte ich nur und überlegte weiterhin, woher ich ihn kennen könnte. Sein Name selbst sagte mir nichts. Da blickte Peter in meine Richtung, sagte zu seinem Gesprächspartner etwas und winkte mir zu.
    Der Mann drehte sich nun zu mir herum und blickte ebenfalls zu mir herüber. Plötzlich war mir, als würde mir der Boden unter den Füßen fortgezogen. Wie gebannt starrte ich ihn an und meinte selbst auf diese Distanz ein amüsiertes Funkeln blaugrauer Augen sehen zu können. Oh Gott! Und wieder glotzte ich ihn an wie eine dusselige Kuh!
    Bevor mir die Röte ins Gesicht schießen konnte, riss ich meinen Blick los und konzentrierte mich auf das Champagnerglas in meiner Hand. Leicht zittrig nahm ich einen Schluck, versuchte mich innerlich zu beruhigen. Mir wäre es vielleicht gelungen, wenn Peter mir eine Chance dazu gegeben hätte. Stattdessen kam er mit besagtem Objekt meines Interesses quer über den Rasen direkt auf mich zu und posaunte fröhlich: »Darf ich dir Darian Knight vorstellen, Faye? Darian, das ist Faye McNamara. Ich glaube, ihr kennt euch noch nicht.«
    Wie würde er reagieren, sagte ich jetzt: Nein, darfst du nicht? Ich musste schmunzeln und erinnerte mich meiner guten Manieren. Lächelnd erhob ich mich vom Stuhl, stellte mein Glas beiseite und reichte dem Mann die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Knight.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Miss McNamara. Aber nennen Sie mich doch bitte Darian.« Er ergriff sie und hauchte einen formvollendeten Handkuss darauf. Seine Augen jedoch ließen mich nicht eine Sekunde los. Ich glaubte, darin ertrinken zu können. Und diese tiefe Stimme sandte einen Schauer durch meinen Körper, der mich an etwas total Unanständiges denken ließ. Reiß dich bloß zusammen, Faye!
    Sein Schmunzeln wurde dermaßen breit, dass ich fast glaubte, er hätte meine Gedanken erraten. Also sah ich zu, dass ich schnell, aber nicht übereilt, meine Hand zurückbekam und kaschierte meine Unsicherheit hinter einem fröhlichen Lächeln. Himmel, kam ich mir blöd vor! Stell mich mitten in einen Kugelhagel und ich behalte die Nerven. Aber kaum steht ein attraktiver Mann vor mir, leide ich unter chronischem Gedankenvakuum.
    »Allerdings muss ich dich enttäuschen, Peter«, wandte er sich an unseren Gastgeber. »Ich bin Miss McNamara bereits begegnet. Es war zwar nur eine kurze, aber dennoch eindrucksvolle Begegnung.«
    »Ah ja?« Peter schaute einen Moment irritiert zwischen uns hin und her und ich warf schnell ein: »Beim Einkaufen. Vor ein paar Tagen.«
    »Anfang der Woche.« Darian lächelte unverfänglich, nahm meine Hand und legte sie auf seinen Unterarm. »Ich nehme an, Sie haben das Buffet noch nicht aufgesucht? Es wäre mir eine Ehre, Sie dorthin begleiten zu dürfen. Peter, du erlaubst doch? Mary-Anne.«
    Als wäre es das Normalste der Welt, schritt ich an seiner Seite zum Buffet und ließ mir einen Teller in die Hand drücken. Und als würde das noch nicht reichen, mich wieder zur Vernunft zu bringen, belud er diesen Teller in einer unglaublichen Selbstverständlichkeit mit Käsehäppchen, etwas Salat und Weintrauben.
    Erst als er mir ein Besteck in die Hand gab, erwachte ich aus meiner Starre und blinzelte ihn verwirrt an. Wie war es möglich, dass er mich willenlos wie ein Schaf zur Schlachtbank hatte fortführen können? Auch wenn es sich statt der Schlachtbank nur um ein Buffet handelte. Das machte mich ziemlich ärgerlich.
    »Keine Weintrauben.« fragte er liebenswürdig, als spürte er meine aufkeimende Gegenwehr.
    Ich konnte kaum eine Szene anfangen und rief mich daher innerlich zur Mäßigung. Mit einem gezwungenen Lächeln nahm ich ein paar weitere Weintrauben von der Platte und blickte Darian dabei kühl an. »Doch, Weintrauben sind hervorragend. Allerdings sollte man darauf achten, dass es die Richtigen sind. Die Falschen könnten ziemlich sauer sein.«
    Touché! erklang es mit leicht amüsiertem Unterton in meinem Kopf und verschreckt riss ich die Augen weit auf. Er ist das gewesen? Er tat, als bemerke er es nicht, nahm eine Traube von meinem Teller und biss hinein. »Traumhaft süß und jede Sünde wert.«
    Erschauderte ich vor Wut? Oder erschauderte ich, weil er mich mit einem Blick ansah, als wäre ich eben jene Traube? Lag es daran, dass ich mich mit einem Male fühlte, als wäre ich unbekleidet, dass sanfte Hände über meine Haut strichen und ein Verlangen in mir aufstieg, dessen Heftigkeit ich niemals für möglich gehalten hatte? Lag es daran,

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