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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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etwas und seid dann überrascht, wenn es euch gewährt wird.«
    Mir den Nacken reibend, stand ich auf. Abermals vereitelte er, dass ich mich zu ihm umdrehte. »Wer bist du.« wollte ich daher wissen. »Und warum zeigst du dich mir nicht.«
    »Falsche Zeit, falscher Ort.«
    »Falsche Antwort«, gab ich verstimmt zurück und fühlte ihn leise lachen. Dann spürte ich seinen Atem dicht an meinem Ohr und sein leises Flüstern klang wie ein Versprechen: »Wenn wir uns in deiner Welt begegnen, werde ich es dich wissen lassen.«
    »Solange du mir nicht den Hals brichst …«
    Abermals lachte er leise. »Mir würde es sicher mehr Vergnügen bereiten, hinein zu beißen als ihn zu brechen.«
    Entsetzt machte ich einen Schritt nach vorn, doch hielt er mich sogleich zurück, indem er mir fest ins Haar griff. »Ruhig Blut, Faye McNamara. Vor mir bist du sicher. Nun aber ist es an der Zeit, dass du zurückkehrst. Für dich ist es hier nicht sicher.«
    »Guter Witz.« gab ich verbittert zurück. Das hatte ich ja schon versucht!
    »Dann werde ich dir helfen.«
    Ich kam gar nicht mehr dazu, ihn zu fragen, wie er das zu tun gedachte. Mit einem Male wurde ich im Genick gepackt, hochgehoben und durch die Luft geschleudert. Schreiend flog ich auf das Mauerwerk zu und riss nur noch die Arme hoch.

– Kapitel Neun –
    D er Aufprall erfolgte weniger heftig als erwartet. Mit hochgerissenen Armen prallte ich irgendwo gegen und stieß mir den Kopf hart an. Leicht benommen tastete ich um mich, richtete mich auf und stieß nochmals mit dem Hinterkopf gegen etwas Hartes. Aufstöhnend tastete ich mich vorwärts. Dann dämmerte es mir. Ich fand den Schalter an meiner Lampe und drückte ihn. Das Licht ging an.
    Ich hatte mir den Kopf am Regal über meinem Bett angeschlagen. Und nicht nur einmal. So etwas Blödes konnte auch nur mir passieren!
    Mit brummendem Schädel ließ ich mich zurück ins Kissen sinken. Etwas pikste im Nacken und verärgert fegte ich die beiden Federn von meinem Kopfkissen. Diese Dinger wurden allmählich lästig. Immer, wenn ich irgendetwas träumte, landeten die in meinem Bett. Moment mal! Abrupt saß ich wieder aufrecht und hob die Federn auf. Träume? Federn im Bett? Hing das irgendwie zusammen? Wenn ja, auf welche Weise?
    Nachdenklich kratzte ich mich im Nacken und zuckte zusammen. Aua! Vorsichtig tastete ich die schmerzenden Stellen ab. Nochmals verzog ich das Gesicht zu einer Grimasse. Morgen früh würde sich das zärtliche Andenken des Herrn Unbekannt sicherlich in einem hübschen Blau von meiner blassen Haut abheben.
    Entnervt schlurfte ich ins Bad und strich etwas von der Salbe, welche Ernestine für mein Bein zusammengestellt hatte, auf die Stellen im Nacken. Vielleicht half sie hier auch so gut, denn die Schramme war inzwischen sehr gut verheilt und kaum noch zu sehen.
    Zurück im Bett folgte der obligatorische Blick auf die Uhr. In gut drei Stunden würde mein Wecker klingeln. Und ich wollte zumindest halbwegs ausgeschlafen aussehen, wenn ich zu Glorias Brunch erschien. Demnach würde die Nachforschung über die beiden Federn warten müssen. Sicherheitshalber steckte ich sie unter mein Kopfkissen. Dann knipste ich das Licht aus und rollte mich zusammen.
    Als der Wecker klingelte, hatte ich den Verdacht, gerade mal fünf Minuten geschlafen zu haben. Mit dem Gefühl, rückwärts durch eine Hecke gezogen worden zu sein, schlug ich den Wecker aus, erhob mich und torkelte Richtung Bad. Oh holde Dusche, belebe meine Sinne!
    Und das tat sie auch. Statt des Warmwassers erwischte mich ein eiskalter Schwall und kreischend floh ich aus der Kabine. Zuerst funkelte ich den Duschkopf wütend an, dann brach ich in schallendes Gelächter aus. Man sollte besser darauf achten, was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen!
    Die Elastizität eines Schlangenmenschen nachahmend, fasste ich um den Schwall herum und stellte die Dusche auf warm. Nun konnte ich genussvoll dem belebenden Schauer frönen.
    Keine fünfzehn Minuten später trat ich blitzsauber und hellwach aus dem Bad. Ein Handtuch als Turban um den Kopf geschlungen, zog ich mich in meinem Zimmer an. Der weinrote Armani-Hosenanzug von Julie saß an mir wie eine zweite Haut. Ich war froh, dass sie ihn mir für diesen Anlass geborgt hatte. Auf ihr Anraten hin hatte ich auf eine Bluse verzichtet und stattdessen einen ihrer sündhaft teuer aussehenden, schwarzen Spitzen-BHs angezogen. Der Blick auf meinen Ausschnitt ließ mich nach Luft schnappen. Push-Ups gehörten

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