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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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redest du? Ich bin Faye und niemand sonst.«
    »Faye ist tot! Und du hast sie getötet! Ich habe es genau gesehen.« schrie sie auf, griff nach einem Schuh und schleuderte ihn nach mir. »Geh weg! Verschwinde! Mich bekommst du nicht.«
    Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich ducken. Was zur Hölle ging hier vor? Ich verstand nichts mehr. Ich, angeblich tot? Was hatte Julie gesehen, erlebt? Oh verdammt! Ich hätte nicht so lange fortbleiben dürfen! Ich hätte hier bleiben müssen!
    Was konnte ich tun? Sobald ich mich ihr auch nur etwas näherte, drehte sie vollkommen durch und warf alles, dessen sie habhaft werden konnte, nach mir. Weder Worte noch Taten konnten sie erreichen. Ich kam überhaupt nicht an sie heran.
    Ernestine! Sie wusste sicherlich Rat. Mit einem vorsichtigen Blick auf Julie rutschte ich vom Bett, eilte aus dem Schlafzimmer und in meines hinüber. T-Shirt und Jeans übergeworfen, rannte ich barfuss aus dem Appartement und klingelte bei Ernestine Sturm. Bitte sei da! Bitte sei da! Um der Dringlichkeit Nachdruck zu verleihen, hämmerte ich zusätzlich mit der Faust gegen die Tür.
    »Ach du meine Güte.« vernahm ich hinter der Tür. »Ist ja gut, ich komme ja schon.«
    Schlurfende Schritte erklangen, es wurde eine Kette beiseite gezogen und die Tür schwang auf. »Faye.« rief Ernestine überrascht aus. »Was um alles in der Welt hat das zu bedeuten.«
    »Julie dreht durch.« gab ich atemlos zurück und lieferte Telegrammtext ähnlich einen Bericht ab. Währenddessen hatte Ernestine sich eiligst den Morgenmantel über ihr Nachthemd gezogen und eilte mit mir eine Etage höher.
    »Grund Gütiger.« rief sie aus, als sie Julie ängstlich in der Ecke kauernd vorfand. Sofort eilte sie zu ihr und zog sie an sich. Leise sprach Ernestine auf sie ein, strich ihr sanft übers Haar. Julie leistete keinerlei Gegenwehr. Hilflos stand ich in der Tür und sah zu.
    »Was ist passiert.« fragte Ernestine leise an mich gewandt und ich zuckte traurig mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    Kaum hatte Julie meine Stimme vernommen, wurde ihr Wimmern lauter und sie klammerte sich angstvoll an die ältere Frau. »Ist ja gut, Mädchen, ich bin ja da«, raunte sie ihr zu und warf mir dabei einen sorgenvollen Blick zu.
    Mach du einen Tee, ich kümmere mich derweil um sie, fing ich Ernestines Gedanken auf, nickte und begab mich in die Küche. Meine Bewegungen waren leicht fahrig und ich schüttete mehr Wasser neben die Kanne als dass ich damit den Tee aufbrühte. Meine gesamten Sinne waren auf Julie und Ernestine gerichtet. Ich lauschte angestrengt auf jedes aus dem Zimmer kommende Geräusch. Daher zuckte ich auch mächtig zusammen, als das Telefon im Wohnzimmer zu klingeln begann.
    Sofort eilte ich hinüber und nahm ab. »Ja?«
    »Was ist da bei euch los, Faye.« tönte die energische und gleichsam besorgte Stimme meines Vaters durch die Leitung. Abermals zuckte ich zusammen. Mit ihm hatte ich als Letzten gerechnet! Sollte ich lügen und ihm Sorglosigkeit vorspielen?
    »Versuch es erst gar nicht, Faye.« vernahm ich im selben Moment seine deutliche Warnung. »Ich spüre sehr genau, dass da etwas nicht stimmt! Also wage es nicht, mir irgendwelche Ausreden aufzutischen.«
    »Julie geht es nicht gut«, begann ich leise und unterdrückte ein ängstliches Zittern in der Stimme. »Sie hat so etwas wie Wahnvorstellungen.« Ich wusste, dass es nicht die ganze Wahrheit war, aber wie sollte ich es meinem Vater sonst erklären?
    »Seit wann.« hakte er energisch nach. Verblüfft schaute ich auf den Hörer und echote: »Seit wann.«
    »Drücke ich mich etwa unklar aus, Faye? Seit wann hat Julie diese Vorstellungen.«
    »Ich weiß es nicht genau. Sie ist seit Tagen schon neben der Spur.«
    »Was genau soll ich darunter verstehen, Faye? Sprich klar und deutlich. Ist es, seitdem du mir diese Bilder zugeschickt hast mit der Bitte, sie aufzubewahren.«
    Ich wurde kreidebleich. »Du hast sie angeschaut.«
    »Faye! Ich erwarte eine Antwort.« Er brüllte fast in den Hörer und ich hatte das Gefühl, er käme gleich hindurchgekrochen. So aufgebracht hatte ich ihn noch nie erlebt!
    »Es hängt wohl mit den Bildern zusammen«, gab ich zögernd zu. Stille. Nur das leise Rauschen der Verbindung war zu vernehmen. Dann: »Ich nehme den nächsten Flug nach London. Ihr bleibt im Appartement und unternehmt nichts, bevor ich nicht da bin. Hast du mich verstanden.«
    Ich nickte verstört, meinte dann vernehmlich: »Ja. Aber ich habe schon Hilfe geholt,

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