Schatten Blut
hinauf, krallten sich in seinen Schultern fest. Dann war der Moment vorüber und seine Lippen berührten meinen Hals. Doch statt des erwarteten Bisses strichen sie langsam und unendlich zart über meine Haut. Selbst wenn er seine Zähne eingesetzt hätte, es wäre mir gleich gewesen. Ich glaubte zu vergehen.
Sanft wurde ich auf starke Arme gehoben und aus der Küche getragen. Mein Kopf ruhte an seiner Schulter, meine Finger spielten mit seinem Haar. Während er mich den langen Gang entlang und dann eine Treppe hinauf trug, knabberte ich verwegen an seinem Ohr.
Darian stieß eine Tür mit dem Fuß auf, trug mich durch einen dunklen Raum und legte mich sehr behutsam auf ein riesiges Bett. Über mir erblickte ich einen dunklen Himmel. Unerwartet flammte neben mir eine Kerze auf und schon sah ich wieder ihn. Wie eine Katze schlich er heran, ein Funkeln in den Augen, welches ein ahnungsvolles Flattern meiner Bauchdecke hervorrief.
Schon lagen meine Hände an seinem Hosenbund und zerrten das Hemd heraus. Noch während er es leise lachend abstreifte, hatte ich seinen Gürtel geöffnet und nestelte an dem Knopf herum. Da lagen seine Hände auf meinen und er schob sie sachte beiseite.
Nicht so schnell, Faye. Wir haben alle Zeit der Welt.
Nein! Jetzt und sofort! Ich wollte nicht warten. Konnte es nicht. Etwas in mir suchte nach einem Ventil, ich wollte erlöst werden. Erlöst von dem, was sich in mir zusammenbraute. Fieberhaft schälte ich mich aus meiner Sweatshirt Jacke, warf sie auf den Boden. Meine Hose folge. Abermals hörte ich ihn lachen, dann lag er wieder bei mir. Hindernisfrei und bar jeden störenden Stoffes.
Während sein Mund meinen in Besitz nahm, schickte ich meine Hände auf Erkundung. Fuhr über harte Muskelstränge, umfasste die Rundungen eines festen Gesäßes. Ich war wie ausgehungert, bäumte mich auf und schmiss ihn herum.
Nur kurz sah ich die Verblüffung in seinen Augen aufblitzen, dann saß ich auf ihm und erstickte sie mit meinen Berührungen. Unendlich langsam küsste ich mich von seinem Mund über den Hals hinunter zu seinem Bauch. Mit der Zunge seinen Bauchnabel umrundend, folge ich anschließend der dünnen Spur hinab bis zum emporreckenden Ziel meiner Begierde. Einmal noch sah ich auf, blickte ihm tief in die Augen, dann senkte ich meine Lippen.
Jeder seiner Muskeln schien angespannt bis zum Zerreißen, als ich ihn umfasste. Sanft nahm ich in Besitz, was er mir darbot. Knabberte und leckte, lockte und forderte. Bis er laut meinen Namen rief.
Ich war bereit, hatte nur gewartet. Und meine Macht gnadenlos ausgekostet. Wie zum Beweis dessen ließ ich ab, um mich sogleich auf ihn zu setzen, ihn ganz in mir aufzunehmen. Sein Blick spiegelte das Feuer in meinem Innersten wider. Seine Hände umfassten meine Hüften und leiteten mich an. Wie glühende Lava fühlte ich die Leidenschaft durch meine Adern fließen, genoss jede seiner Bewegungen in vollen Zügen.
Feuer kämpfte mit Feuer, bis es verschmolz zu einer Flamme. Einer Explosion gleich entlud sich Angestautes und ließ mich innerlich zerbersten, um sich sogleich wieder in Eins zusammenzufügen. Ich krallte mich an Darian fest, wollte mich nicht ganz an ihn verlieren. Und verlor.
Orkangleich fegte es über uns hinweg, riss uns mit und ließ uns dann ermattet und zufrieden zurück. Mein Kopf ruhte an seiner Brust, ich fühlte das heftige Auf und Ab seiner Atmung. Seine Hand strich fahrig durch meine Haare, so als zitterte sie.
Langsam schaute ich auf und was ich in seinen Augen las, ließ meine Atmung stocken. Trauer, Sehnsucht und noch etwas, das ich nicht deuten konnte, huschten wie Schatten über sein Gesicht, dann verschloss er es schnell vor meinem Blick. Fast glaubte ich, mich geirrt zu haben, doch der Eindruck blieb.
Bevor ich den Mund öffnen konnte, klopfte er lächelnd auf das Kissen neben sich. Ohne ein weiteres Wort rollte ich neben ihn und kuschelte mich in seine Arme.
Sanft streichelte er mir über den Rücken, wickelte eine Locke um seinen Finger und roch daran. Spielerisch strich ich ihm mit einer Strähne über den Brustkorb, malte erst einen Kreis, dann ein Herz.
Da schnellte Darians Hand vor und legte sich über meine. Verwundert sah ich ihn an.
»Du musst mir etwas versprechen, Faye«, begann er erstaunlich sachlich. Obwohl er mich fest ansah, fühlte ich hinter diesem Blick etwas vollkommen anderes. So als verstecke er etwas, wollte es nicht preisgeben.
Trotz einer unangenehmen Vorahnung nickte ich. »Worum geht
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