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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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es.«
    Für einen Moment lächelte er matt, wurde dann wieder ernst. »Versprich mir, dich niemals in mich zu verlieben.«
    Verwundert riss ich die Augen auf. »Was soll das denn jetzt.«
    Er richtete sich etwas auf und umfasste mein Gesicht. Sein Blick war eindringlich und fast flehend. »Bitte, Faye. Es ist sehr wichtig. Du bist das Leben, ich bringe den Tod. Du bist jung und möchtest vielleicht Kinder haben. All das ist mir nicht vergönnt. Du bist es wert, geliebt zu werden! Das ist mir nicht möglich, selbst wenn ich es wollte. Versprich es mir! Bitte!«
    Himmel! Wenn das nicht die schönste Liebeserklärung war, die eben eine solche ad absurdum führte, dann wusste ich auch nicht weiter.
    Ich legte meine Hände über seine und strich mit den Daumen liebevoll über seine Gelenke. Meine Gefühle verdeckend, sah ich ihm klar in die Augen. »Darian. Ich kann dir hier und jetzt zusichern, dass ich mich weder in diesem Moment noch in der Zukunft in dich verlieben werde. Bist du nun beruhigt.«
    Es schien so, denn er lächelte, lehnte sich in die Kissen zurück und zog mich fest an sich.
    Nein, ich würde mich nicht in ihn verlieben. Denn das war längst geschehen.
    Da fiel mir etwas ein und ich betrachtete ihn im Schein der Kerze aufmerksam. »Wie kommt es eigentlich, dass du dich am Tage bewegen kannst und andere deiner Art das Licht meiden müssen.«
    Er lächelte und zupfte zart an einer meiner Strähnen. »Wenn es auch den Anschein erweckt, es würde mir leicht fallen, Faye, so kostet es mich trotz allem sehr viel Kraft, dem Licht zu widerstehen. Das aber ist eine lange Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir irgendwann einmal.«
    Oder ich muss ebenfalls diesen Duncan dazu befragen, fügte ich gedanklich seinem Satz hinzu und seufzte. Darian schmunzelte und strich mir über die Wange. Schließlich kuschelte ich mich fest an ihn und ließ mich von ihm behütet in den Schlaf gleiten.

– Kapitel Vierzehn –
    E twas kitzelte an meiner Nase und verschlafen schlug ich die Augen auf. Trübes Licht fiel durch die Ritzen der Jalousie und das Erste, worauf mein Blick fiel, war mein Wecker. Er zeigte 6. 00 Uhr in der Früh an. Verwundert schaute ich mich um. Ich war zuhause. In meinem Bett. Sollte ich das alles nur geträumt haben? Ich warf die Decke zurück und lachte auf. Oh nein, definitiv kein Traum! Das war mehr als eindeutig!
    Wie hatte Darian es nur geschafft, mich hier wieder abzuliefern? Oder war ich es selbst gewesen? Mit einem dieser Portale, wie er es genannt hatte?
    Lachend wickelte ich mich in meine Decke und verließ mein Zimmer in Richtung Bad. Vielleicht half Ernestines Salbe auch bei blauen Flecken und leichten Rötungen. Und später musste ich irgendwie zusehen, dass ich meinen Jogginganzug zurückbekam, oder zumindest die Schuhe. Zu blöd, dass ich mir weder die Telefonnummer noch die Adresse notiert hatte.
    Meine Hand ruhte bereits auf der Klinke zum Bad, als ich aus Julies Zimmer ein leises Wimmern vernahm. Alarmiert wandte ich mich dorthin, schob ihre Tür auf und fand sie auf dem Bett sitzend vor.
    Mit angezogenen Beinen, die Arme darum geschlungen und die Stirn aufgestützt, wiegte sie sich verhalten weinend hin und her. Leise trat ich zu ihr, legte ihr eine Hand auf die Schulter und sprach sie an. Wie in Trance blickte sie auf, schien einen Moment durch mich hindurch zu sehen. Dann wurde ihr Blick klarer und sie schrie panisch auf.
    Ohne Nachzudenken sprang ich zu ihr aufs Bett, umfasste sie und hielt sie fest an mich gedrückt. Julie schrie und versuchte mich von sich zu schieben, schlug und trat um sich. Es kostete mich einiges an Kraft, ihrem Gebaren auszuweichen, trotzdem erwischte sie mich hart an der Schulter. Schließlich musste ich sie loslassen, um nicht selbst ernsthaft verletzt zu werden. Kreischend sprang sie vom Bett, rannte in die Ecke neben dem Schrank und sank dort weinend in sich zusammen.
    Vollkommen geschockt konnte ich sie nur anstarren. Alles hatte ich erwartet, nur das nicht! Lag es an mir, sah ich anders aus als sonst? Oder war etwas geschehen, von dem ich keine Kenntnis hatte?
    »Julie«, sprach ich leise und robbte an den Rand des Bettes. Mit ausgestrecktem Arm berührte ich sie sehr vorsichtig am Haar. »Schatz, ich bin es, Faye, deine Schwester.«
    Da blickte sie auf und der Hass in ihren funkelnden Augen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. »Nein, du bist nicht meine Schwester! Fass mich bloß nicht an, du Ungeheuer.«
    Ich war fassungslos. »Julie! Was

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