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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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ist dir überhaupt klar, dass solche Handlungsweisen nur aus einem einzigen Grund entspringen können, der da Liebe ist? Wärst du wirklich dieser skrupellose Kerl, den du erwähnt hast, würde dir das alles egal sein. Du würdest nehmen, was da ist. Warum auch nicht? Wo wäre da der Verlust? Stattdessen versuchst du alles in deiner Macht stehende zu tun, um Schaden abzuwenden, den nur du siehst. Ich habe keine Angst vor dir. Denn ganz tief in mir weiß ich, du würdest mich nicht verletzen. Und du würdest jeden in der Luft zerreißen, der sich mir in böser Absicht auch nur nähert. Ich habe gesehen, wie du Lagat angeschaut hast, als er mir zu nahe kam. Darian, die Luft hat fast gebrannt! Und erzähl mir jetzt bitte nicht, das war pure Pflichterfüllung.« Darian schwieg, sah mich nur an. Sein Blick ließ meinen nicht los, versenkte sich tief in mir, bis ich glaubte, er suche nach Spuren von Zweifeln. Nichts war in seiner Miene zu lesen, nichts in seinem Blick zu erkennen. Sein Schweigen hielt dermaßen lange an, dass mir langsam mulmig wurde. Das Ticken des Pendels der großen Uhr neben der Tür wurde bald unerträglich. Da endlich nahm er meine rechte Hand und drückte einen sanften Kuss in die Innenfläche.
    »Möglicherweise …« Er räusperte leise und fuhr dann weniger heiser fort: »Möglicherweise hast du sogar Recht, Faye. Nein, falsch. Du hast Recht. Ich –« Er verstummte und lächelte zaghaft. »Entschuldige, Faye. Gesteh mir bitte zu, dass ich momentan etwas durcheinander bin. Ich muss zugeben, dass mir gerade die Worte fehlen.« Dann lachte er leise auf. »Das ist mir in meinem ganzen Unleben noch nicht passiert!«
    »Dann wurde es vielleicht Zeit.« Ich grinste ihn breit an. »Ich weiß ja nicht, wie viele Jährchen du schon auf dem Buckel hast.«
    »Ich hatte vermutet, es wären genug. Und anscheinend sind es doch nicht genug, um auf alles vorbereitet zu sein. Selbst in meinem Alter hört das Lernen nicht auf.« Er lächelte, wurde dann wieder ernst. »Allerdings bergen diese Erkenntnisse einige Gefahren, die durchdacht werden müssen.«
    Sofort war ich auf der Hut. »Und die wären?«
    »Sollten die Tremere herausfinden, was uns verbindet, werden sie alles daran setzen, dieses Wissen gegen uns auszuspielen.« Als er meinen verständnislosen Blick bemerkte, fügte er hinzu: »Bislang war ich für meine Artgenossen nahezu unantastbar. Nun aber werde ich angreifbar. Durch dich, Faye. Durch das, was du für mich sein kannst. Gerätst du in ihre Hände, werde ich erpressbar. So wie du auch durch mich in Gefahr geraten kannst. Willst du das riskieren? Können wir dieses Risiko eingehen?«
    Ich schürzte die Lippen, legte den Kopf ein wenig schief und gab den Anschein, angestrengt nachzudenken. Dann aber lächelte ich und ein bösartiges Funkeln trat in meine Augen. »Lass sie ruhig kommen, Darian. Ich habe keine Angst mehr. Und lass sie ruhig sehen, was sie als unmöglich erachten. Vielleicht werden sie es für sich zu nutzen versuchen. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass sie es tun werden. Aber es ist mir egal! Ich weiß, was ich will. Daran wird auch so ein aufgeblasener Lackaffe wie ein Lagat oder gar ein als allmächtig gepriesener Naridatha nichts ändern können. Es wird mir ein Vergnügen sein, sie eines Besseren zu belehren. Und was dich betrifft, Darian Knight: Wage bloß keinen Rückzieher!«
    Er lachte laut und hob abwehrend die Hände. »Ich werde mich hüten, jemals wieder mit dir in einen intellektuellen Ring zu steigen, Faye McNamara!« Fast übermütig zwinkerte er mir zu, nahm mich bei beiden Händen und zog mich hoch. »Ich möchte mich bei dir bedanken, Faye. Für deine Offenheit, für deine Nachsicht und für deine Beharrlichkeit. Und sogar für deine unglaubliche Dreistigkeit, sich einem der Alten gegenüber zu erheben und ihn zurechtzuweisen. Ich wage zu bezweifeln, dass irgendjemand das ungestraft gewagt hätte.«
    »Darf ich mich jetzt geschmeichelt fühlen, Darian? Oder willst du mir damit sagen, dass ich das nächste Mal besser überlegen sollte, ob ich mit meinen Worten nicht eventuell meinen Hintern riskiere?« Dreist tippte ich ihm auf die Nasenspitze. »Ich hatte dir gesagt, dass du diese Schlacht verlieren würdest, Darian. Und noch mehr freut es mich, dass ich meinen Hintern behalten darf. Den mag ich nämlich.«
    Seine Augen blitzen auf, als er leise fragte: »Soll ich dir ein Geheimnis verraten?«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Ich mag ihn auch, deinen Hintern.«
    Ich

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