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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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auf. »Das ist es! Ich könnte doch über die Federn schauen. Warum ist mir das nicht selbst eingefallen?«
    Ich sprang auf, hüpfte aufgeregt wie ein Kind in die Mitte des Raumes und ließ mich im Schneidersitz nieder.
    »Bevor du in irgendeiner Weise Blödsinn veranstaltest, oder gar in Gefahr gerätst«, vernahm ich Darians Stimme hinter mir und fühlte ihn kurz darauf an meinem Rücken, während er seine langen Beine mit elastischer Eleganz um mich faltete, »nimm mich doch bitte als Sozius mit.«
    »Geht denn das?«
    »Zumindest hoffe ich es.« Er küsste mich in den Nacken und legte dann seine Hände auf meine, wohl darauf bedacht, nicht mit den Federn in Berührung zu kommen. »Von mir aus kann es beginnen.«
    »Okay. Schnallen Sie sich bitte an und stellen Sie die Lehnen Ihrer Sitze in eine aufrechte Position.« Ich konzentrierte mich auf die beiden Federn. Zeigt mir den, der euch zu mir geschickt hat.
    Nichts geschah. Ich versuchte es auf ein Neues. Wieder nichts. Verwundert sah ich Darian an. »Sind wir vielleicht zu schwer?«
    »Danke, ich nicht. Aber vermutlich halte ich doch fest. Versuchen wir es gemeinsam.«
    »Willst du damit irgendetwas andeuten?« fragte ich leicht pikiert.
    »Nein, obwohl man sich an deinem Temperament durchaus einen Bruch heben könnte.« Geschickt wich er meinem Ellenbogen aus und lachte.
    Diesmal sprachen wir es gemeinsam: »Zeigt uns den, der euch geschickt hat.«
    Kaum waren die Worte ausgesprochen, riss es uns vom Boden. Wie schon einmal, wirbelte es mich durch eine Röhre und Lichter schossen an mir vorbei. Ich hörte Darian verblüfft lachen, fühlte seine Arme um mich, dann sah ich vor uns einen flackernden Lichtschein.
    »Die Landung ist übrigens …« Wir prallten hart auf und kullerten wie Äpfel, die aus einer gerissenen Tüte fielen, über den Boden. »… ziemlich unangenehm«, beendete ich meinen Satz.
    Während ich erst mal liegen blieb, hatte Darian sich mit einer Rolle abgefangen und stand bereits auf den Füßen. Er tauchte direkt vor mir auf und lächelte mich an. »Ich befürchte, das müssen wir noch üben.«
    Ich ließ mir aufhelfen und sah mich neugierig um. Als Erstes bemerkte ich die beiden Federn direkt neben mir. Verwundert nahm ich sie auf und betrachtete sie. Diesmal waren sie mitgekommen, zu meinem ersten Besuch bei Darian allerdings nicht. Da hatten sie eher wie ein Anker gewirkt, der mich letztendlich zu meinen Ausgangspunkt zurückgebracht hatte. Lag es vielleicht daran, dass wir das Ziel jetzt ganz bewusst gewählt, sie gezielt eingesetzt hatten? Es war die einzig mögliche Erklärung. Ein wenig nachdenklich steckte ich sie in den Bund meiner Hose.
    Nun erst schaute ich mich um. Der Raum, in dem wir uns befanden, war nicht besonders groß. Er war gut fünf Meter lang und drei Meter breit, die Wände bestanden aus groben Steinen. Die einzige Lichtquelle machte eine kleine Kerze in einem Ständer auf dem Boden mitten im Raum aus. An einem Ende konnte ich eine quadratische Öffnung erkennen, auf der Seite gegenüber war eine schmale Treppe, die nach oben führte.
    Als Darian ohne zu Zögern auf die Öffnung zuschritt, eilte ich ihm nach. »Kann es sein, dass du eine Ahnung hast, wo wir sind?«
    »Allerdings!«
    Wir hatten sie noch nicht ganz erreicht, da erklang eine tiefe, weiche Stimme in der Dunkelheit. »Salam maleikum, Dahad Al’Draim. Und auch dir entrichte ich meinen Gruß, Tochter des Jägers, Faye.«
    »Maleikum el Salam, Thalion«, erwiderte Darian und verbeugte sich vor dem Sprecher.
    Noch überlegte ich, ob ich Hallo oder etwas Erhabeneres sagen sollte, da trat der Angesprochene aus dem Schatten. Er war in einen weiten Umhang gehüllt, hatte die Arme verschränkt und seine Hände steckten in den weiten Ärmeln. Sein Gesicht wurde von einer großen Kapuze nahezu komplett verdeckt. Dennoch spürte ich, dass sein Augenmerk direkt auf mich gerichtet war und ich fühlte sein Lächeln mehr als ich es sah. »Du hast lange gebraucht, mich zu finden, Kind.«
    »Deine Adresse war im Telefonbuch nicht verzeichnet, daher hat es etwas länger gedauert«, gab ich schlagfertig zurück und lächelte.
    Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir von diesem Mann Gefahr drohte. Ein Seitenblick auf Darian und mir wurde klar, dass die beiden sich recht gut kannten. Zumal Darian sich mehr im Hintergrund aufhielt und mir den Vortritt einräumte.
    »Übrigens vielen Dank für die Federn. Die sind beeindruckend.«
    »Es erfreut mich, dass sie dir dienlich sein

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