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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Hütte und hatte keine Ahnung, wo sie war. Um sie herum gab es nur Wald, Rileys Auto und die Hütte. Riley hatte sie nach draußen geschickt, während er Tom Bennetts Zustand überprüfte, der immer noch am Boden lag, seitdem sie ihn mit der Kette geschlagen hatte.
    Warum brauchte Riley so lange? Erleichtert atmete sie auf, als er schließlich aus der Hütte trat und auf sie zukam. Doch ihre Erleichterung löste sich in Luft auf, als sie den Ausdruck in seinem Gesicht sah.
    »Was ist los?«, fragte sie. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrer Magengrube breit. »Ist er geflohen?«
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Machen Sie sich keine Sorgen, Amanda. Er wird Ihnen nicht noch einmal wehtun. Er wird nie wieder jemandem wehtun.« Er legte ihr eine Hand auf den Rücken und schob sie Richtung Auto. »Wir müssen hier weg.«
    »Wie meinen Sie das … er wird niemals wieder jemandem wehtun?«
    Er schnitt eine Grimasse. »Wie fest haben Sie mit der Kette zugeschlagen?«
    Erschrocken blieb sie stehen. »Wollen Sie damit sagen … dass ich … dass ich ihn getötet habe?«
    »Das war Notwehr. Machen Sie sich deswegen keinen Kopf.« Er beugte sich vor und öffnete ihr die Autotür. »Kommen Sie.«
    Sie setzte sich in den Wagen und runzelte verwirrt die Stirn. Sie hatte ihn niedergeschlagen, ja, aber seine Augen waren noch offen gewesen. Er hatte verblüfft ausgesehen, aber er hatte geatmet und war bei Bewusstsein gewesen – oder nicht?
    Riley stand reglos in der Beifahrertür.
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Amanda. »Wer war er? Wie hat er mich gefunden?«
    »Sein Name war Tom Bennett. Er hat als Mechaniker in der Autowerkstatt des Police Departments gearbeitet. Ich hatte da so einen Verdacht, folgte ihm bis zu dieser Hütte und hatte das Glück, Sie zu finden. Sind Sie schlimm verletzt? Brauchen Sie einen Krankenwagen?«
    »Was? Nein, ich bin in Ordnung. Meine Hände sind nur von der Kette etwas zerschunden.« Die Erinnerung an Tom Bennett, wie er sich auf sie stürzte und sie gegen die Wand schubste, ließ sie schaudern. Vergeblich versuchte sie, sich ihn mit einer Maske vor dem Gesicht und einer Rose in der erhobenen Hand vorzustellen. Und ebenso wenig gelang es ihr, das Bild aus ihrer Erinnerung heraufzubeschwören, wie er sich mit dem Messer in der linken Hand über sie gebeugt hatte – den Schlüssel für die Handschellen hatte er in der rechten Hand gehalten, oder nicht? Und war er nicht kleiner als der maskierte Fremde gewesen?
    Sie starrte auf ihre blutbeschmierten Hände hinunter und wägte das Für und Wider ab. »Ich kann einfach nicht glauben, dass er der Mann war, der Dana und mich überfallen hat.«
    Riley warf ihr einen seltsamen Blick zu, bevor er die Beifahrertür schloss. Amanda beobachtete, wie er um die Motorhaube herumging, und erstarrte. Sie gab sich Mühe, sich noch einmal Bennett mit der Kapuzenmaske vorzustellen – und plötzlich sah sie Riley vor sich. Sie betrachtete seine Hände, stellte sich vor, er hielte eine Rose oder ein Messer. Ein grauenhafter Gedanke, ein unglaublicher Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Hatte sie nicht Rileys Namen auf der Verdächtigenliste eingekreist, die sie erstellt hatte? Ja, aber nur, weil er der allgemeinen Personenbeschreibung entsprach. Sie hatte ihn nie ernsthaft als Verdächtigen betrachtet, oder doch? Unauffällig ließ sie ihre Hand zum Türknauf wandern, sagte sich aber gleichzeitig, dass sie verrückt war.
    Riley stieg neben ihr ein, ließ den Motor an und schaltete die Klimaanlage ein.
    Wehklagende Töne erschollen aus dem Lautsprecher des CD-Spielers. Es war dieselbe Melodie, die Logan ihr morgens auf seiner Stereoanlage vorgespielt hatte.
    Rileys Blick wurde starr, er schaltete den CD-Spieler aus. Er schaute zu ihr herüber, und sie wusste, dass sie in die Augen des Mannes sah, der sie vor all den Jahren überfallen und entführt hatte.
    Einen Moment saßen sie beide reglos da und starrten einander an. Das Wissen darüber, wer er war, was er getan hatte – und, oh mein Gott –, was er gleich tun würde, hing zwischen ihnen.
    Als sie die Tür aufriss, stürzte er sich auf sie. Seine Fingernägel schabten über ihre Haut und hinterließen tiefe Kratzer auf ihrem Arm. Sie ging zu Boden und rollte sich vom Auto weg. Dann krabbelte sie auf die Füße und rannte, so schnell sie konnte, in den Wald.
    Noch ehe Logan den Finger auf Bennetts Halsschlagader legte und seinen Puls fühlte, wusste er, dass er tot war. Seine Haut war noch

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