Schatten der Angst (German Edition)
könnte nützlich sein. Wie lange würde es dauern, ihn zu entwickeln?«
»Nicht lange, das hängt von dem Computersystem ab, das das Department verwendet und von der Datenmenge. Ein Tag, höchstens zwei. Wenn ich es von zu Hause aus erledigen und meine eigene Ausrüstung benutzen könnte, würde es noch schneller gehen.«
»Das ist eine großartige Idee«, sagte Pierce. »Nelson könnte ihr die Akten zeigen und ihr erklären, wie sie organisiert sind. Er ist derjenige in meinem Team, der am besten mit Computern umgehen kann. Und Sie könnten ihr einen Überblick über die Ermittlungen geben.«
»Nicht so schnell«, sagte Logan. »Geben Sie uns eine Minute?« Er sah demonstrativ zur Tür.
Pierce sah aus, als würde er nur ungern gehen, nickte aber schließlich. »Ich bin im großen Konferenzzimmer.« Er ging hinaus und schloss die Tür fest hinter sich.
»Warum tun Sie das?«, fragte Logan.
»Wie meinen Sie das? Ich habe es Ihnen schon gesagt, ich möchte helfen.«
»Ich weiß, was Sie gesagt haben, aber ich weiß auch, was geschehen ist, als Sie die Fotos gesehen haben. Die ›Daten‹, wie Sie es genannt haben, sind fast genauso anschaulich wie die Fotos. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, Sie die Berichte lesen zu lassen.«
Verärgert über den Eindruck, den Sie offenbar bei ihm hinterlassen hatte, straffte sie die Schultern. Vermutlich hielt er sie für schwach. In Anbetracht der Tatsache, dass er sie seit ihrem Kennenlernen nur in ihrem erbarmungswürdigsten Zustand erlebt hatte, konnte sie ihm das nicht zum Vorwurf machen. War sie wirklich so schwach? In mancherlei Hinsicht vielleicht schon, aber sie glaubte dennoch, dass sie helfen konnte – er musste es nur zulassen. »Ich war auf all das nicht vorbereitet. Jetzt bin ich es. Ich komme damit klar.«
Er sah skeptisch aus, als würde er ihr nicht glauben, aber sie konnte sehen, dass er es gern wollte.
Verärgert ballte sie die Fäuste. »Hören Sie«, sagte sie. »Ich bin ebenso daran interessiert, Danas Mörder zu finden wie Sie. Nach dem Überfall habe ich mich von der Welt zurückgezogen. Ich habe lange gebraucht, um mich so weit zu erholen, dass ich wieder ein normales Leben führen konnte. Und als Sie mich neulich zu Hause aufgesucht haben, war ich immer noch damit beschäftigt, den Schock zu überwinden, dass mein Entführer sich wieder in Shadow Falls aufhält. Aber ich habe das hinter mir gelassen. Es geht mir gut. Und ich bin verdammt noch mal die beste Programmiererin in der Gegend. Bitte lassen Sie mich diese eine Sache tun. Lassen Sie mich dabei helfen, Danas Mörder zu finden, bevor noch jemand zu Schaden kommt.«
Seine Mundwinkel zuckten und verzogen sich schließlich zu einem schiefen Grinsen. »Die beste Programmiererin in der Gegend, wie?«
Sie konnte es sich nicht verkneifen, sein Lächeln zu erwidern. »Die allerbeste.«
»Also gut. Sie haben mich überzeugt.« Er öffnete die Tür. »Dann statten wir jetzt Agent Nelson einen Besuch ab.«
»Haben Sie Hunger?«, fragte Logan.
Da sich außer ihm und Amanda niemand im Büro aufhielt, kam sie zu dem Schluss, dass er mit ihr sprach. Fragte er sie nach einem Date? Ihr Magen zog sich ängstlich zusammen, und ihr Herz schlug schneller vor Aufregung. Das Geräusch von raschelndem Papier machte ihr bewusst, dass sie den Computerausdruck in ihrer Hand zu einem Ball zusammenknüllte. Sie strich das Papier glatt und sah Logan in die Augen, sie wusste nicht, was sie ihm antworten sollte.
Er machte eine beschwichtigende Geste, als wollte er sie davon abhalten, sich unnötige Gedanken zu machen. »Ich bitte Sie nicht um ein Date. Ich dachte mir, dass Sie vielleicht gern einen Happen essen würden, da es allmählich spät wird. Ich lade Sie ein – als kleines Dankeschön dafür, dass Sie sich für eine Befragung zur Verfügung gestellt haben, und dafür, dass Sie sich bereit erklärt haben, Ordnung in dieses Chaos zu bringen.« Er deutete auf die Aktenkopien, die sie als Vorbereitung für Amandas Online-Verarbeitung der Informationen studiert hatten.
»Ich habe versprochen, dem Sheriff von Okaloosa County heute Nachmittag noch Beweismittel vorbeizubringen. Ich bin ihm noch einen Gefallen schuldig.« Er stand auf und zog die Jacke an, die er über die Stuhllehne gehängt hatte. »Sie könnten mich begleiten, und wir können unterwegs in einer abgelegenen Raststätte, wo Sie keiner erkennt, anhalten und zu Abend essen.«
Sie spürte, wie sie Erleichterung darüber durchströmte, dass
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