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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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würde.
    Logan anzurufen kam für Amanda nicht infrage. Selbst wenn er mit ihr über ihre Vergangenheit sprechen wollte, würde er nicht wollen, dass sie nach Black Lake fuhr, um sich die Hütte anzusehen, in der ihr Entführer sie gequält hatte. Die Hütte, in der die alte Amanda gestorben war, während die neue Amanda noch immer mit aller Kraft darum kämpfte, herauszufinden, wer sie eigentlich war.
    Sie holte tief Luft und zwang sich zu lächeln. »Karen, würden Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Das wäre erledigt.« Logan ließ den Blick durch das Innere der Hütte schweifen. Er hatte darauf gehofft, eine neue Sicht auf die Ermittlungen zu gewinnen, wenn er sich die Hütte noch einmal anschaute; dass er erkennen würde, was den Mörder dazu getrieben hatte, Amanda und Dana hierher zu bringen. Aber der Tatort war bereits zu alt; inzwischen hatte sich der Hausschwamm in der Hütte ausgebreitet. Das Metallbett, in dem Dana gestorben war, war vor langer Zeit weggebracht worden, zusammen mit allen anderen Beweismitteln, die dabei hätten helfen können, sich die Szenerie zu vergegenwärtigen.
    »Einen Versuch war es wert«, bemerkte Pierce. »Selbst nach all diesen Jahren wäre es möglich gewesen, etwas zu finden, das beim ersten Mal übersehen wurde. Aber das wissen Sie ja selbst. Bei den ganzen Kursen, die Sie in Quantico belegt haben, wissen Sie wahrscheinlich mehr als ich. Haben Sie die letzten zehn Jahre eigentlich jeden Urlaub mit Kursen in der FBI-Akademie verbracht?«
    Logan verengte die Augen zu Schlitzen. »Haben Sie mich etwa überprüft?«
    »Sagen wir einfach, ich war ein wenig neugierig, warum der Kerl, der den Metzger-Fall gelöst hat, sich ausgerechnet für den Posten des Polizeichefs in einem Provinznest wie Shadow Falls entschieden hat.«
    »Passen Sie auf, was Sie sagen. Das hier ist immerhin meine Heimatstadt.«
    Pierce machte eine beschwichtigende Geste. »Nichts gegen Ihre Heimatstadt. Himmel, ich selbst bin in Savannah aufgewachsen – ich bin erst vor ein paar Jahren nach Jacksonville gezogen. Sie können mir glauben, dass Savannah und Jacksonville trotz ihrer größeren Bevölkerungsdichte eine Menge Ähnlichkeiten mit dieser Kleinstadt haben. Allerdings bieten beide Städte enorme Aufstiegsmöglichkeiten für Mitarbeiter im Polizeidienst. In Shadow Falls ist das nicht der Fall. Also erzählen Sie’s mir. Warum sind Sie zurückgekehrt? Und sagen Sie jetzt nicht, dass dieser Anfängerfehler, von dem Sie mir neulich erzählt haben, der Grund ist.«
    »Ich habe Sie nicht angelogen, als ich Ihnen gesagt habe, dass ich deswegen nach Shadow Falls zurückgekommen bin.«
    Pierce lehnte sich gegen das niedrige Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das ist ein Grund. Aber nicht der einzige. Was ist in New York vorgefallen? Was hat Sie dazu veranlasst, die Stadt zu verlassen?«
    »Worauf wollen Sie mit Ihren Fragen hinaus? Ich habe wirklich viel zu tun, und dieses Gespräch bringt uns nicht weiter, wenn es nichts mit dem Fall zu tun hat.«
    »Ging es um eine Frau?«
    Logan durchquerte das Hütteninnere und blieb wenige Zentimeter vor Pierce stehen. Er ballte die Hände zu Fäusten. »Wenn Sie etwas zu sagen haben, Buchanan, dann rücken Sie raus mit der Sprache. Aber hören Sie auf, Andeutungen zu machen.«
    »Schon gut.«Pierce stemmte sich vom Fenstersims hoch. »Ich weiß, dass Sie New York direkt nach Ihrer Scheidung verlassen haben.«
    »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie meine Privatsphäre respektieren«, schnaubte Logan.
    »Ich habe schon häufiger beobachtet, wie sich ein Freund nach einem emotionalen Rückschlag in die erste hübsche Frau verguckt hat, die seinen Weg gekreuzt hat.«
    »Na und, was geht mich das an?«
    »Ich habe die Blicke gesehen, die Sie Amanda Stockton zuwerfen. Ich möchte nur sichergehen, dass Sie in der Lage sind, sich professionell zu verhalten, während Sie bei Ihnen wohnt. Von diesen Ermittlungen hängt viel ab, und Sie können es sich nicht leisten, sich von persönlichen Belangen lenken zu lassen.«
    Logan hatte schon seit Jahren nicht mehr den Wunsch verspürt, jemandem eine runterzuhauen. Der einzige Grund, warum er Pierce noch keine verpasst hatte, war der, dass er wusste, dass Pierce sich nur deshalb wie ein Arschloch verhielt, weil er den Mörder genauso verzweifelt erwischen wollte wie er.
    »Was ich für Amanda empfinde, geht Sie nichts an. Ich werde mir nichts zuschulden kommen lassen, was diesen Fall gefährden könnte. Im Moment

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