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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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aufgebaut hatten. »Wir brauchen mehr Licht, bessere Scheinwerfer, wenn wir einen Tatort bei Nacht durchkämmen wollen.« Da er erst seit sechs Monaten Polizeichef war, hatte er noch keine Zeit gehabt, im Rathaus Druck für ein höheres Budget und bessere Ausrüstung zu machen.
    »Wir sind schon dabei«, sagte Riley. »Die Verkehrsabteilung bringt uns weitere Scheinwerfer. Sie müssen möglicherweise deswegen vorübergehend eine Baustelle stilllegen, haben sich aber nicht darüber beschwert.«
    »Das ist eine gute Idee. Und die Reporter müssen vom Tatort weg. Ich möchte in den Abendnachrichten keine Aufnahmen vom Opfer sehen.«
    »Schon erledigt.« Riley ging hinüber zu den Journalisten, die sich auf der Straße vor dem Haupteingang des Parks versammelt hatten.
    Logan wappnete sich innerlich für den schaurigen Anblick.
    »Sind Sie bereit?«, fragte Pierce.
    »Soweit ich das je sein werde.«

8
    Erschrocken setzte sich Amanda im Bett auf. Die fremden Möbel um sie herum und die ungewohnten Gerüche, die aus dem Flur herüberdrangen, versetzten sie in Panik. War das der Geruch von Kaffee? Sie trank keinen Kaffee. Ach ja, natürlich, letzte Nacht, die Journalisten. Sie hatte ihr Haus verlassen müssen.
    Officer Karen Bingham und zwei FBI-Agenten hatten sie am vergangenen Abend in zwei Zivilfahrzeugen zu Logans Haus eskortiert. Karen war eine alte Freundin der Familie Richards und kannte sich aus, da sie früher schon einmal hier gewesen war. Sie hatte darauf bestanden, dass Amanda sich im großen Schlafzimmer einrichtete.
    In Logans Bett.
    Falls Logan in der vergangenen Nacht nach Hause gekommen war, hatte Amanda ihn nicht gehört, und sie wusste auch nicht, in welchem Zimmer er geschlafen hatte.
    Sie blieb noch ein wenig in dem schweren Himmelbett liegen, fuhr mit den Fingern über das luxuriöse, mokkafarbene Federbett und genoss den dezenten Geruch nach Seife und Aftershave, der in dem seidigen, schweren Stoff hing. Das Zimmer war in matten Gold- und Brauntönen eingerichtet, sehr männlich, genau wie der Besitzer.
    Ein Blick auf die Nachttischuhr sagte ihr, dass es halb acht war, schrecklich früh für ihren Geschmack, aber sie nahm an, dass der hiesige Polizeichef sicher bald zur Arbeit fahren würde, falls er nicht schon weg war. Seine unheilvollen Worte vom vergangenen Abend gingen ihr nicht aus dem Sinn: Es hat einen weiteren Mord gegeben.
    Sie schlug die Decke zurück, kletterte aus dem Bett und ging in das angeschlossene Badezimmer. Hoffentlich erwischte sie Logan noch, bevor er losfuhr, damit er ihr erzählen konnte, was los war. Nach einer eiligen Dusche zog sie Shorts und ein blaugrünes T-Shirt aus dem Koffer an, den sie am vergangenen Abend gepackt hatte, und ging die Treppe hinunter.
    Automatisch begann sie ihr Haar nach vorn zu streichen, doch dann erinnerte sie sich an Logans Worte, sie solle sich keine Sorgen wegen ihrer Narbe machen. Wenn ihm die Narbe nichts ausmachte, dann schaffte sie es auch, sie zu ignorieren. Sie warf das Haar wieder über die Schulter und eilte die letzten Stufen hinunter. Sie bog nach rechts ab und folgte dem Kaffeegeruch in den hinteren Teil des Hauses, wo Karen und sie das Haus am vergangenen Abend betreten hatten.
    Zu ihrer Enttäuschung war Logan nicht da, im Gegensatz zu Karen. Sie saß an einem runden Mahagonitisch vor einer Flügeltür, die auf die hintere Veranda führte. Amanda erinnerte sich daran, in der letzten Nacht eine passende Vorderveranda vor dem im altviktorianischen Stil erbauten Haus bemerkt zu haben, aber sonst hatte sie nur wenig sehen können, da die Agenten sie so schnell ins Innere gescheucht hatten.
    »Guten Morgen«, sagte Karen, stellte die Kaffeetasse ab und ließ das Shadow Falls Journal sinken, das sie in der Hand hielt. »Hoffentlich habe ich Sie nicht erschreckt. Ich habe Ihnen gestern Abend doch gesagt, dass ich Ihnen heute Gesellschaft leiste, oder?«
    Amanda strich sich ein paar Haarsträhnen in das Gesicht. »Sie haben mich nicht erschreckt. Allerdings hatte ich gehofft, dass Logan vielleicht noch hier wäre. Ganz schön früh am Morgen, um mit dem Babysitting anzufangen, nicht wahr?«
    Karen lachte, wobei sich die tiefen Fältchen um ihre Augen herum kräuselten. »Babysitting, wie? Ich nehme an, dass Sie nicht besonders begeistert sind von diesem Arrangement.«
    »Das ist nicht persönlich gemeint. Ich bin einfach daran gewöhnt, viel allein zu sein.«
    »Ein Becher frischer Kaffee wird Ihnen guttun. Zumindest bei mir funktioniert

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