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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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weiter.«
    »Wir parkten den Wagen.« Amandas Hände zitterten, und sie schluckte. »Wir parkten am hinteren Ende des zum Einkaufszentrum gehörigen Parkplatzes, neben einem Baum und ein paar Mülltonnen. Danas Auto hatte Vinylsitze, die sehr heiß werden konnten, deshalb parkte sie gern im Schatten und ließ einen schmalen Fensterschlitz offen. Wie auch immer, wir gingen dann in das Einkaufszentrum.«
    »Erinnern Sie sich daran, ob Sie jemand beobachtet hat, Ihnen gefolgt ist? Haben Sie eine bestimmte Person vielleicht in verschiedenen Geschäften gesehen?«
    Sie runzelte die Stirn und ging im Geist noch einmal die einzelnen Stationen ihres Einkaufsbummels durch, sie war überrascht, wie leicht es war, sich an die Details zu erinnern – leichter, als bei dem Gespräch auf dem Revier. »Nein, nichts dergleichen. Alles war prima, ein ganz normaler Tag. Wir haben ein paar Sachen gekauft, hauptsächlich Mädchenkram, Bodylotion und ein Armband. Dana erstand ein paar gelbe Socken mit Punkten, und ich kaufte mir ein pinkfarbenes Tanktop. Als wir das Einkaufszentrum verließen, wollte ich meine Schwester anrufen und musste feststellen, dass mein Handy nicht in meiner Handtasche war. Mir fiel ein, dass ich es in dem letzten Geschäft benutzt hatte, in dem wir waren, deshalb meinte ich zu Dana, dass sie ruhig zum Auto vorgehen sollte. Sie sollte mich dann unterwegs auflesen. Ich ging zurück ins Einkaufszentrum, um nach meinem Handy zu suchen.«
    Logan drückte ihre Hand und half ihr auf diese Weise, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und die Schatten zurückzudrängen.
    »Als ich wieder herauskam, war der Wagen immer noch an derselben Stelle geparkt. Der Kofferraumdeckel stand offen, deshalb dachte ich, dass Dana hinter dem Auto stand, um ihren Kram im Kofferraum neu zu sortieren.« Amanda musste lächeln bei dem Gedanken daran, wie chaotisch Dana gewesen war.
    »Und sonst haben Sie niemanden in der Nähe des Wagens gesehen?«
    »Nein, nicht einmal, als ich das Auto erreicht hatte und um es herum ging. Ich erwartete, Dana dort stehen zu sehen. Ich rief ihren Namen, doch niemand antwortete. Als ich beim Stoßdämpfer war, sah ich sie im Kofferraum liegen. Bevor ich reagieren konnte, verpasste er mir einen Stromschlag.«
    »Mit einer Elektroschockwaffe.«
    Sie nickte. »Das hat man mir später jedenfalls gesagt. In dem Moment wusste ich nicht, was geschehen war. Ich ging zu Boden. Ein paar Sekunden lang war der Schmerz zu heftig, um einen klaren Gedanken zu fassen. Alles war verschwommen. Dann warf er mich zu Dana in den Kofferraum und warf die Haube zu.«
    Logan zuckte zusammen, hatte seine Gesichtszüge aber schnell wieder unter Kontrolle. »Haben Sie ihn sehen können, als er Sie hochgehoben hat? Konnten Sie vielleicht sein Gesicht sehen? Für einen Sekundenbruchteil?«
    Bei dem Versuch, sich zu erinnern, kaute Amanda auf ihrer Unterlippe herum – doch es war zwecklos. Sie hatte es schon tausendmal versucht, aber nie ein klares Bild vor Augen gehabt. »Ich hatte den Eindruck, dass er ein groß gewachsener Weißer war. Mehr weiß ich nicht.«
    »Und nachdem er Sie aus dem Kofferraum geholt hatte, befanden Sie sich in der Hütte? Dieser Hütte?«
    Sie ließ den Blick schweifen und fröstelte. »Ja.«
    »Er hat unterwegs nicht gehalten?«
    »Nein.«
    Logan strich mit der Unterseite seines Daumens über ihre Hand. »Wollen wir lieber aufhören?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich muss das hier tun.«
    Er musterte sie eindringlich. »Sehen Sie sich um. Können Sie sich daran erinnern, wie die Hütte an jenem Tag aussah? Erzählen Sie mir von den Dingen, die ich auf den Polizeifotos nicht sehen kann. Gab es einen bestimmten Geruch?«
    »Geruch?« Sie rümpfte die Nase. »Blut. Ich habe Blut gerochen.«
    »Bevor er Sie verletzt hat, als Sie zum ersten Mal die Hütte betraten, wie roch es da?«
    »Es roch muffig, verdreckt, wie jetzt.«
    »Gut. Wonach hat es noch gerochen?«
    Sie seufzte und deutete mit dem Kinn auf das Fenster. »Nach den Kiefern draußen. Sonst nichts.«
    »Was ist mit Geräuschen?«
    Sie legte den Kopf schräg und lauschte. »Vogelgezwitscher, so wie jetzt. Die Wälder sind voller Vögel.«
    »Versuchen Sie, das zu ignorieren. Versuchen Sie, sich an die Geräusche im Inneren der Hütte zu erinnern. Hat der Mann etwas zu Ihnen gesagt? Hatte er einen Akzent?«
    »Er hat geflüstert.«
    »Die ganze Zeit? Hat er nie die Stimme gehoben? Versuchen Sie, sich zu erinnern, denken Sie an all die Male, wenn er

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