Schatten der Angst (German Edition)
Polizei ohne Zögern ihre Hilfe angeboten, als sie erfahren hatte, dass der Mörder nach Shadow Falls zurückgekehrt war. Sie hatte Angst, und trotzdem tat sie alles, was in ihrer Macht stand, um zu helfen. Sie hungerte ebenso sehr nach Gerechtigkeit wie er und hatte dieselbe Vorstellung von Familienzusammengehörigkeit, die auch er vertrat.
Sie schien jetzt ruhig zu schlafen, deshalb steckte er die Decke noch einmal rundherum fest und drückte einen sanften Kuss auf ihre Stirn, bevor er hinüber in das Gästezimmer schlurfte.
Eine Stunde später weckte ihn ein Schrei, der so grauenerregend klang, dass er überzeugt war, dass der Mörder ins Haus eingedrungen war und Amanda in seine Gewalt gebracht hatte. Er griff nach seiner Waffe und rannte in ihr Zimmer, in der Erwartung, einen Mann mit einem Messer in der Hand über sie gebeugt dastehen zu sehen. Stattdessen fand er sie allein im Bett liegend vor, sie wimmerte im Schlaf. Er streichelte ihren Arm und flüsterte beruhigende Worte, bis sie sich beruhigte. Sie seufzte leicht und kuschelte sich dann wieder in die Laken.
Er hatte gerade die Türschwelle erreicht, als sie einen weiteren Schrei ausstieß, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Er eilte zurück zum Bett und stand unentschlossen davor. Sie wimmerte und warf sich hin und her, ihr Gesicht war angstverzerrt, und ihre Beine strampelten unter der Decke.
»Ach, zum Teufel«, fluchte er. Er überprüfte die Sicherung seiner Pistole und legte sie in die Schublade des Nachttischchens, bevor er sich neben sie auf das Bett legte. Unter die Decke zu kriechen war eine zu große Versuchung. Er schlang die Arme um ihre schmale Taille, zog sie eng an sich und schmiegte sich in Löffelchenstellung an sie. Sie beruhigte sich sofort und kuschelte sich in seine Umarmung, ihre Finger verschränkten sich mit den seinen.
Am nächsten Morgen würde sie wahrscheinlich wütend werden, wenn sie ihn in ihrem Bett vorfand, aber wenn er noch einen dieser markerschütternden Schreie mit anhören müsste, würde er derjenige sein, den Albträume plagten.
Er biss die Zähne zusammen, als sie im Schlaf ihren Po gegen seinen Schritt presste. Das würde eine lange Nacht werden.
Der Geruch nach brutzelndem Speck ließ Amanda am nächsten Morgen aus dem Bett springen, und sie beeilte sich mit ihrer morgendlichen Dusche. Sie konnte sich Karen zwar nicht beim Frühstückmachen vorstellen, doch ihre Nase versprach ihr etwas anderes.
Nach dem erschöpfenden Gespräch, das sie am vergangenen Abend mit Logan geführt hatte, wollte sie mit den lebhaften Erinnerungen, die ihr heute Morgen durch den Kopf gingen, nicht allein sein. Sie war nicht besonders hungrig, da sie nicht zu den Menschen gehörte, die morgens herzhaft frühstückten, beeilte sich aber trotzdem mit ihrer Morgentoilette.
Bevor sie das Schlafzimmer verließ, warf sie einen Blick auf die Uhr und war froh zu sehen, dass es bereits nach acht war. Logan war sicherlich schon vor ein paar Stunden ins Büro gefahren und ließ ihr damit Zeit, ihre Verteidigungswälle zu erneuern, bevor sie ihn wiedersah. Sie wusste nicht, wie sie ihm gegenübertreten oder was sie sagen sollte; sie brauchte Zeit, um darüber nachzudenken.
Am vergangenen Abend hatte er so besorgt gewirkt, er hatte sie ins Bett gebracht und war bei ihr geblieben, bis sie eingeschlafen war. Sie erinnerte sich vage, dass sie schlecht geträumt hatte, aber sie war nicht schreiend aufgewacht wie sonst, wenn sie von verstörenden Träumen heimgesucht wurde. Sie hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen wie in der letzten Nacht.
Auf der letzten Stufe rief sie: »Karen, Sie hätten auf mich warten sollen. Ich hätte Ihnen doch beim Frühstückmachen geholfen!« Sie ging in die Küche und blieb wie angewurzelt stehen, als sie sah, wer vor dem Herd stand.
Logan drehte sich zu ihr um. Amandas Magen verkrampfte sich, als ihr klar wurde, dass sie ihm schneller gegenüberstehen würde, als ihr lieb war, konnte sich aber angesichts seines Outfits ein Grinsen nicht verkneifen.
Er war wie immer tadellos gekleidet, in dunkelblauen Hosen mit Bügelfalte, glänzenden schwarzen Schuhen, einem hellblauen Hemd, das er sich in die Hose gesteckt hatte, und der unerlässlichen Pistole, die in dem Holster unter seinem linken Arm steckte.
Allerdings hatte er sich die Ärmel hochgekrempelt, und statt der Anzugjacke, die er normalerweise trug, hatte er sich ein weißes Küchenhandtuch in den Hosenbund gesteckt, das Taille und
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