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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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sie ernstlich schockiert. Ihre Eltern hatten ebenfalls nicht viel Geld gehabt, aber sie waren so häufig in Disneyland gewesen, dass sie nicht mitgezählt hatte. Sie hatte Disneyland für einen Initiationsritus gehalten, den alle Bewohner Floridas durchlaufen mussten. Jeder fuhr nach Disneyland.
    »Ist das etwa eine Sünde?«, fragte er grinsend.
    »Falls es das nicht ist, sollte es eine sein. Wenn ich eines Tages Kinder habe, dann werde ich mit ihnen …« Sie biss sich auf die Zunge. Logans Gegenwart hatte diese Wirkung auf sie: Sie entspannte sich und vergaß. Einen Augenblick lang hatte sie tatsächlich vergessen, dass sie keine Kinder bekommen konnte.
    Er stellte den Korb ab und griff sanft nach ihren Schultern. Als sie zu ihm aufblickte, sah sie, dass sein amüsiertes Lächeln verschwunden war.
    »Es ist wirklich tragisch, was dieser Mann dir angetan hat«, sagte er leise. »Ich will nicht so tun, als könnte ich mir wirklich vorstellen, wie du dich fühlst. Aber ich weiß, dass es dort draußen verdammt viele Kinder gibt, die kein Zuhause haben, Kinder, die von einer Pflegestelle zur nächsten abgeschoben werden. Wenn du es möchtest, gibt es keinen Grund, warum du nicht eins oder zwei von ihnen adoptieren könntest. Du verdienst diese Art von Glück, die Liebe einer Familie und einen Mann, der dich liebt und mit dir zusammen eine ganze Rasselbande adoptiert.«
    Er zögerte, als wollte er noch mehr sagen, doch dann festigte sich sein Griff um den Picknickkorb, und er zog sie wieder hinter sich her.
    Bevor Amanda sich von seiner überraschenden Rede erholen konnte, beschrieb der Pfad eine Kurve. Ihr blieb vor Staunen der Mund offen stehen, als sie sah, was sie dort erwartete. Der Pfad ging in einen langen Bootssteg über. Ein weiß-rotes Boot lag dort an einem der massiven Holzpfosten vertäut. Es war ein schnittiges Boot, das tief im Wasser lag, Zwillingsmotoren hatte und für hohe Geschwindigkeiten gebaut war. Kaum überraschend für einen Mann, der lieber seinen eigenen Mustang GT fuhr als den üblichen Pkw, den das Police Department als Dienstfahrzeug zur Verfügung stellte.
    »Wunderschön«, sagte Amanda.
    »Ja, in der Tat.«
    Amanda blickte auf und sah direkt in Logans dunkelgrüne Augen. Es war nicht das Boot gewesen, das er bei seinen Worten angesehen hatte. Sie schluckte mühsam. »Es … ähm … überrascht mich, dass du nicht häufiger hier unten bist.«
    »Das Boot liegt normalerweise nicht hier«, sagte er und führte sie den Steg hinunter. »Normalerweise ist es im Jachthafen im Trockendock untergebracht. Wenn ich rausfahren will, rufe ich vorher an, dann bringen sie es her und kümmern sich um alles Notwendige. Am Ende des Tages übernehmen sie auch die Reinigungsarbeiten. Man genießt alle Vorteile, die es hat, ein Boot zu besitzen – allerdings ohne die Arbeit.«
    Schmetterlinge führten ein wildes Tänzchen in Amandas Magen auf. Logan hatte offenbar keine Mühen gescheut, um das Boot hierher bringen zu lassen – nur für sie allein.
    Es stellte sich heraus, dass er mehr Anstrengungen auf sich genommen hatte, als sie geahnt hatte. In dem Picknickkorb gab es eine Auswahl an köstlichen Pastagerichten, Salat und einen guten Wein – zubereitet und verpackt von einem exklusiven italienischen Restaurant in der Stadt.
    Nachdem sie gegessen und etwas Wein getrunken hatten, fuhren sie mit dem Boot fast den ganzen Weg bis zum Golf. Unterwegs wies Logan sie auf verschiedene Vögel und Pflanzen hin, an denen sie vorbeikamen. Als sich zu ihrer Rechten eine schmale Wasserstraße öffnete, drosselte er die Geschwindigkeit, wendete und schaltete den Motor ab. Dank der sanften Strömung trieben sie tiefer in das Sumpfgebiet hinein, und die Vegetation wurde so dicht, dass sie beinahe das Boot berührte.
    So weit das Auge reichte, waren nur Schlamm, Gräser und gelegentlich eine Sumpfeiche zu sehen, so als wären sie und Logan die einzigen Menschen weit und breit. Wenn sie mit jemand anderem zusammen an diesem Ort gewesen wäre, hätte sie sich unbehaglich gefühlt, aber in Logans Gegenwart verspürte sie vor allem Neugier. Sie wollte ihn gerade fragen, warum er sie hergebracht hatte, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie sah, dass er eine Pistole aus einem der Lagerungsbehälter zog.
    »Logan, was soll das?«
    Er überprüfte, ob sie geladen war, und reichte sie ihr. »Nimm sie.«
    Sie beäugte die Waffe voller Abscheu. »Warum?«
    »Weil ich dir jetzt beibringen werde, wie man

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