Schatten der Angst (German Edition)
Schlafzimmer.
Als er das Bett erreichte, zog er die Decken herunter und bettete sie sanft auf die kühlen, weichen Laken.
Er trat einen Schritt zurück und befreite sich von seinen Socken. Als nächstes kamen seine Jacke und die Krawatte an die Reihe. Die Manschettenknöpfe folgten und flogen mit einem klingelnden Geräusch auf den Holzfußboden, als er sich das Hemd über den Kopf zog.
In wenigen Sekunden war er vollkommen nackt. Amandas Atem ging schneller, als sie ihn in all seiner Pracht vor sich sah. Er war extrem … eindrucksvoll.
Er kroch ins Bett und legte sich neben sie auf den Rücken. Dann griff er mit beiden Händen nach ihrer Taille und hob sie hoch, sodass sie mit gegrätschten Beinen auf seinem Bauch zu sitzen kam.
Sie streckte die Hand aus, strich mit der Unterseite ihres Daumens über seine Unterlippe und erschauderte, als er zart an ihrem Finger knabberte. »Du bist so … gut gebaut. Ich bin nicht sicher, ob ich mit so viel Männlichkeit zurechtkomme«, neckte sie ihn.
Er lachte. »Du weißt wirklich, wie man einem Mann schmeichelt.« Er streckte die Hände aus und vergrub sie in ihrem Haar, dann zog er sie zu sich herunter, sodass sie auf ihm lag und ihre Brüste gegen sein drahtiges Brusthaar gepresst wurden. Er gab ihr einen zarten Kuss, seine Zunge glitt zwischen ihre Zähne und entfachte ihre Leidenschaft.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, rollte er sie herum, sodass sie auf dem Rücken lag, und drückte sie auf die Matratze. Er stützte sich mit den Händen ab und setzte sich rittlings auf sie, seine Knie flankierten ihre Schenkel. Als er sich aufrichtete, öffnete sie die Augen und erwiderte seinen Blick. Sie konnte nicht umhin, sich zu fragen, warum er so besorgt die Augenbrauen runzelte.
»Stimmt was nicht?« Sie war keine Jungfrau, hätte es aber genauso gut sein können. Sie hatte nicht besonders viel Erfahrung, und die, die sie gesammelt hatte, lag bereits so lange zurück, dass sie sich kaum noch daran erinnern konnte.
»Ich möchte, dass alles perfekt ist, Mandy. Versprich mir, dass du es mir sofort sagst, wenn du Angst bekommst oder dich unwohl fühlst. Ich höre sofort auf.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem sardonischen Grinsen. »Selbst wenn es mich umbringen sollte – ich werde sofort aufhören.«
Sie errötete beschämt. Also war er besorgt, dass sie wieder in Panik geriet und davonlief. Sie machte sich ebenfalls Sorgen, und gleichzeitig begehrte sie ihn wie noch keinen Mann vor ihm. Sie wollte nicht den Rest ihres Lebens damit verbringen, sich zu fragen, was hätte sein können. »Das werde ich. Versprochen.«
Seine Stirn glättete sich, er beugte sich vor und küsste sie auf die Nasenspitze. Dann ließ er sich an ihrem Körper entlang nach unten gleiten, sodass er die Narben vor Augen hatte, die in Zickzacklinien über ihren Unterleib verliefen.
Sie griff nach dem Laken, um sich zu bedecken, doch er gebot ihr Einhalt, indem er sanft, aber bestimmt ihr Handgelenk umfasste. »Nicht. Ich will sie sehen.«
Sie verstand zwar nicht, warum er sich ihre Narben anschauen wollte, doch sie vertraute ihm. Sie ließ das Laken los, und er schob es beiseite. Dann beugte er sich vor und drückte einen sanften Kuss auf eine der Narben, die die Unterseite ihrer Brust bedeckten. Er tat dies so sacht und liebevoll, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten. Er nahm sich die nächste Narbe vor und ließ auch ihr dieselbe liebevolle Zuwendung zuteilwerden. So wanderte er weiter von Narbe zu Narbe, er küsste und streichelte jede einzelne ihrer Verwundungen, als könnte er damit all den Schmerz auslöschen, den sie erlitten hatte. Eindringlicher als Worte es vermocht hätten zeigte er ihr, dass ihre Narben für ihn keine Bedeutung hatten.
Als er fertig war, rannen ihr heiße Tränen über die Wangen. Als er sie anblickte, zeichnete sich in seiner Miene Bestürzung ab. Er stemmte sich hoch und beugte sich über sie, wobei er ihr mit sanften Bewegungen die Tränen wegwischte. »Weine nicht, Mandy. Bitte weine nicht«, flüsterte er und sah ihr in die Augen.
»Bei dir fühle ich mich schön.« Sie schlang die Arme um seinen Nacken.
Er drückte ihr einen federleichten Kuss auf den Mund. »Du bist wunderschön. Nichts und niemand kann daran etwas ändern.« Er küsste sie noch einmal, dann drehte er sie sanft auf den Bauch, sodass er jede einzelne Narbe auf ihrem Rücken mit einem Kuss bedenken konnte. Er huldigte jeder Kerbe, jedem Schnitt, und allmählich fing sie an zu glauben
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