Schatten Der Erinnerung
erinnere dich daran, dass in dieser Nacht nicht ich in dein Bett gekommen bin, sondern du bist zu mir gekommen. Ich hatte niemals die Absicht, die Ehe zu vollziehen, denn ich wollte ein Gentleman sein.
Du hast dich mir an den Hals geworfen, verdammt noch mal!«,
Sie schrie auf, denn seine schonungslos offenen Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht. Aber noch viel schlimmer war seine Bemerkung, dass er niemals die Absicht habt habe, die Ehe zu vollziehen. Dieser ungeheure Satz, ließ sie taumeln.
Er wandte sich von ihr ab und blickte aus dem Fenster.
Regina hatte die Augen aufgerissen und kämpfte, immer noch benommen, um ihre Fassung. »Du hast nie eine wirkliche Ehe gewollt?«
Er drehte sich nicht zu ihr um. »Nein.«
Sie rang nach Atem.
Nun wandte er sich zu ihr. »Ich denke, ich hätte das klarstellen sollen. Aber ich habe angenommen, dass du zufrieden damit wärest, verheiratet zu sein, dass ein Zuhause und mein Name dir genügen würden.«
»Deine Annahme war falsch.«
Slade verzog sein Gesicht. »Verdammt, es tut mir leid. Mehr, als du dir jemals vorstellen kannst.«
Sie schwieg, nicht in der Lage zu sprechen.
»Ich bringe dich nachher ins Hotel. Du kannst morgen den Zug nach Templeton zurücknehmen. Edward hat dich herbegleitet also kann er dich auch nach Hause bringen.«
Eigentlich hafte sie geglaubt, diesen Mann wenigstens ein bisschen zu verstehen. Aber er war ihr unbegreiflich.
»Nein.«
Er fuhr zurück. »Du kannst nicht bleiben. «
»Das ist richtig.« Energisch öffnete sie den Umschlag und hoffte, dass ihm nicht auffiele, wie sie dabei mit brennendheißen Tränen kämpfte. Sie nahm die Papiere heraus. »Ich möchte die Scheidung, und zwar sofort.«
»Wie bitte?«
»Ich möchte die Scheidung.«
Er rührte sich nicht vom Fleck und gab keine Antwort.
»Warum bist du so überrascht?«
Er richtete seinen Blick auf sie und sagte ganz langsam: »Vielleicht bin ich gar nicht überrascht.«
Ihr gefiel dieser dunkle, verletzte Ausdruck in seinen Augen nicht. Sie war doch diejenige, die litt, und es kümmerte sie nicht, ob auch er litt! Er sollte leiden. Sie schuldete ihm nicht ein Quäntchen Mitgefühl.
»Ich dachte, du wolltest die Herrin von Miramar sein.«
»Nein.« Sie hätte ihn am liebsten angeschrien, dass sie geheuchelt hatte, dass sie nur seine Frau sein wollte - nicht die Herrin von Miramar, sondern die Herrin seines Herzens. Aber das war ein unmöglicher Traum. »Ich will nichts mit dir oder Miramar zu tun haben.«
Er starrte auf seinen überladenen Schreibtisch.
»Eines sollst du wissen. Ich werde es nicht zulassen, dass du auch nur einen einzigen Penny aus, meinem Erbe bekommst.«
»Ist das deine Rache?«
»Nenne es, wie du willst.« Sie reckte ihr Kinn etwas empor. »Vielleicht ist es Rache. Du wirst sicherlich einsehen, dass es keinen Sinn hat, diese Ehe auf dem Papier fortzusetzen.«
»Über dein Vermögen hast du keine Verfügungsgewalt mehr. Der Besitz der Frau gehört ihrem Mann. Du wirst das bestimmt verstehen.«
Vielleicht im Fall von Elizabeth Sinclair, doch bei ihr lagen die Dinge anders. Ihr Vater wollte ihr die Erbschaft bei ihrer Hochzeit aushändigen, doch das war noch nicht geschehen. Andererseits konnte sie Slade nicht darauf hinweisen - nicht ohne ihre wahre Identität preiszugeben was sie vermeiden wollte. Offensichtlich war er auf ihr Geld aus. Wenn er wüsste, dass sie eine Bragg war, würde er sie niemals gehen lassen.
Ihre Hand mit den Scheidungspapieren zitterte. »Lass mich einfach gehen, Slade. Vielleicht können wir zu einer finanziellen Regelung kommen.« Diesen Weg hatte ihr der Rechtsanwalt als letztes Mittel vorgeschlagen. Gemäß seinem Ratschlag sollte sie das freilich nicht erwähnen. Da sie aber Slades Halsstarrigkeit spürte, zog sie es vor, den Rat des Anwalts zu ignorieren.
Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Wie viel ist dir eine Scheidung wert?«
Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich unglücklicher als vorher. »Ich ... ich weiß es nicht.«
Sein Lächeln war jetzt unangenehm. »Warum nicht?« Er trat auf sie zu.
Regina machte einen Schritt zurück. Ihr gefiel der Au druck in seinen Augen und auf seinem Gesicht nicht.
Er drängte sie mit dem Rücken zur Wand. »Warum weißt du das nicht? Wenn du mich auszahlen willst solltest du meiner Meinung nach eine Preisvorstellung haben.«
Ihr Herz hämmerte. Sie wollte ihn nicht so nahe vor sich haben. Seine unmittelbare Nähe und sein kaum verhüllter Zorn beunruhigten
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