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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte man Aussicht auf den Innenhof. Häufig hielten sich hier Hotelgäste auf, die neugierige Blick auf das Treiben unten werfen. San Franciscos Elite ließ den Tag hier bei einem Softdrink oder etwas Stärkerem ausklingen.
    Außerdem konnte man zu jeder Tageszeit einen Blick auf die reichsten und mächtigsten Männer der Stadt werfen, wenn sie in Geschäfte und Spekulationen vertieft waren. Auch die Frauen dieser Männer kamen häufig in den Innenhof, besonders am Nachmittag. Zurzeit war es gerade in Mode, wohltätig zu sein. Wenn diese Frauen nicht gerade in Klatsch vertieft waren, planten sie die nächste Galaveranstaltung, um Geld für einen der vielen guten Zwecke zu sammeln. Der junge Verleger William Randolph Hearst schickte häufig einen seiner Reporter vorbei oder kam selbst in der Hoffnung, eine Geschichte aufzutun, bevor sie ein Medienereignis wurde.
    Slade und Charles gingen mit schnellen Schritten durch den Innenhof. Man erkannte sie, und beide grüßten mit einem Kopfnicken im Vorbeigehen zurück. Weiche, üppig gemusterte Orientteppiche lagen am Boden, während viele überdimensionale Palmen in Töpfen dem riesigen Atrium mit Marmorboden etwas Wärme verliehen. Charles und Slade suchten eine Sitzgelegenheit die weit genug vom Pianisten entfernt war, und machten es sich bequem.
    Sie bestellten zwei Bourbon auf Eis.
    »Wer ist sie?« fragte Charles.
    »Regina Bragg Shelton.« Slade betonte ihren berühmten Mittelnamen. Hätte er Rockefeller oder Astor gesagt, wäre Charles Überraschung nicht größer gewesen.

    »Tatsächlich! Slade, ich bin enttäuscht von dir, dass du diese Vermählung vor mir geheim gehalten hast.«
    »Hat Xandria dir davon erzählt?«
    »Gleich nachdem sie dein Büro verlassen hatte.«
    Slade seufzte. »Eigentlich war es kein Geheimnis Charles, und es handelte sich auch nicht um eine richtige Heirat, nicht so, wie du denkst. Sonst hätte ich sie nicht in Miramar zurückgelassen.«
    »Das konnte ich auch kaum glauben.«
    Ein schwarzer Ober mit weißem Jackett brachte ihre Drinks. Slade beugte sich vor. »Ich habe sie wegen ihres Geldes geheiratet das ist der einzige Grund.«
    Charles nahm es gelassen auf. »Tatsächlich? Ich finde das passt gar nicht zu dir. Geld bedeutet dir doch nichts.«
    Slade klärte ihn über Miramars finanzielle Situation und Reginas Amnesie auf. Er erzählte, dass alle, auch er, angenommen hätten, sie wäre James' Braut Elizabeth Sinclair und er müsse sie wegen ihres Geldes heiraten.
    »Wegen James sollte es nur eine Zweckheirat sein. Ich wollte ihr ein Zuhause geben und bot ihr auch Sicherheit in ihrer ungeschützten Situation. Dafür sollte sie Miramar die Finanzspritze geben, die wir so dringend brauchen.«
    »Das ist ja eine Geschichte.« Vorsichtig setzte Charles sein Glas ab. »Warum bist du nicht zu mir gekommen? Ich habe eine Menge Beziehungen zu vielen Banken.«
    »Charles, wenn du hättest helfen können, hätte ich dich gefragt. Vergiss nicht durch meine Arbeit für dich habe ich ebenfalls Beziehungen. Aber ein weiteres Darlehen können wir uns nicht mehr leisten. Mir kam die Idee, dich als Partner aufzunehmen, aber Rick hätte davon nichts wissen wollen. Und selbst wenn wir einen Fremden hereinholen könnten, hätte dieser eine derartig hohe Investition zu leisten, dass er eine maßgebliche Beteiligung verlangen würde, und das kommt nicht in Frage.«
    »Und ein persönliches Darlehen?« fragte Charles. »Nu zwischen dir und mir. Mir genügt dein Schuldschein. Weißt du das nicht Slade?«
    Slade fühlte sich unbehaglich. »Der Gedanke ist mir auch durch den Kopf gegangen. Aber ich glaube nicht, dass ich es über mich bringen könnte, dich zu fragen.«
    »Ich weiß, dass du das nicht kannst«, entgegnete Charles" »Du gibst immer nur, aber du nimmst nie etwas. Noch nie hast du mich in den vergangenen zehn Jahren, seit wir Freunde sind, um etwas gebeten. Darum biete ich dir ein Darlehen an. Du brauchst mich gar nicht zu fragen.«
    Slade sah ihn an und versuchte, seine Rührung zu verbergen. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er aus Angst abgewiesen zu werden, nicht gefragt hatte. Es war die Angst für Charles nicht wichtig genug zu sein, um eine solche Hilfe zu verdienen. »Charles, wir sprechen über eine unglaubliche Summe«, sagte er beunruhigt. »Wir müssen für zwei Jahre Nachzahlungen leisten, und wir benötigen eine Kapitalzufuhr, um aus der Ranch einen landwirtschaftlichen Betrieb zu machen. Außerdem brauchen wir ausreichend

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