Schatten Der Erinnerung
Reserven, um mindestens die nächsten fünf Jahre arbeiten zu können.«
»Das klingt nach einer gewaltigen Summe«, stimmte Charles zu. »Wenn du willst leihe ich sie dir.«
Slade schluckte. »Danke.« Er seufzte. Wenigstens tat sich hier ein Weg aus dem Dilemma auf. Charles setzte sich für ihn ein- Er hätte größeres Vertrauen in ihre Freundschaft haben sollen, er hätte es wissen müssen. »Das sollte aber nur der letzte Ausweg sein, denn Rick wäre sicher dagegen. Und du müsstest lange warten, bis ich es dir zurückzahlen könnte. Im Augenblick habe ich etwas Zeit gewonnen. Die Bank wird sich nicht so bald nach meiner Hochzeit mit einer Bragg rühren. Ich werde diese Tatsache ausnutzen.«
»Bragg ist ein mächtiger Name«, stimmte Charles zu. »Ich kann mir vorstellen, dass sie das Erbe hat, das du brauchst.«
Slade starrte auf sein unberührtes Glas Bourbon. Er wurde zornig. »Früher hätte ich gezögert ihr Geld zu nehmen, aber jetzt nicht mehr. Sie hat mich angelogen, und das werde ich ihr nie verzeihen und nie vergessen. Ich werde ihr niemals mehr trauen. Sie sieht aus wie ein Engel, ist aber alles andere als das.«
»Inwiefern hat sie gelogen?«
»Sie hat ihr Gedächtnis vor der Hochzeit wiedererlangt«, erwiderte Slade mit erstickter Stimme. »Ich dachte, sie wäre James' Verlobte. Sie wusste, dass das nicht zutrifft, sagte es mir aber nicht.«
Charles erwiderte nichts, dann beugte er sich vor und ergriff Slades Arm. »Lass es raus, mein Sohn.«
Slade schüttelte wortlos den Kopf. Vor lauter Zorn war er unfähig zu sprechen.
»Liebst du sie?«
Erneut schüttelte Slade den Kopf. Nein, nicht mehr. Er würde auch niemals zugeben, dass er so dumm - und pietätlos - gewesen war, sich in sie zu verlieben, als er sie noch für Elizabeth gehalten hatte. Nur mühsam fand er seine Stimme wieder. »Aber bei dem Gedanken, dass sie James' Mädchen war, bin ich durch die Hölle gegangen, Charles. Verdammt.«
»Also ist noch etwas übrig.«
»Keine Liebe«, sagte Slade schroff.
»Würde sie dir nichts bedeuten, wärst du wohl kaum so erregt.«
»Gut, ich empfinde etwas für sie, aber nur solche Gefühle, die ins Schlafzimmer gehören.«
Charles blieb die Luft weg. »Willst du mich schockieren Das wird dir nicht gelingen, denn ich kenne dich besser als jeder andere.«
»Tut mir leid. Ich bin ziemlich durcheinander. Sie will die Scheidung, sie verlangt die Scheidung. Wir hassen einander. Aber ich habe trotzdem keine besondere Lust einzuwilligen.« Slade erwähnte nicht, dass das nur wenig ihrem Geld zu tun hatte.
Charles tätschelte seinen Arm. »Warum lässt du nicht der Natur ihren Lauf? Immerhin hat sie dich geheiratet obwohl sie wusste, wer sie ist. Mir sagt das einiges, auch wenn du offenbar nichts damit anfangen kannst.
Außerdem ist deine Braut ein Glückstreffer. Xandria hat mir erzählt, dass sie nicht nur reizend ist sondern auch sehr vornehm, und Xandria hat einen guten Instinkt, wie wir beide wissen. Sie ist der Meinung, Regina Bragg Shelton ist für dich die ideale Frau. Und ich denke, eine Frau war schon längst überfällig, Slade. Eine Frau und eine Familie.«
Slade glaubte nicht richtig zu hören. »Verdammt, Charles, sie ist keine Dame. Xandria täuscht sich. Hast du nicht gehört, was ich dir erzählt habe? Sie ist keine Dame, sie ist eine Lügnerin.«
Charles lächelte freundlich. »Ich an deiner Stelle, mein Sohn, würde mich fragen, weshalb sie dich geheiratet hat.
Besser noch, ich würde sie fragen.«
Kapitel 2O
Slade musste Charles rechtgeben. Er hatte sich tatsächlich schon nach dem Grund gefragt, aber alle seine bisherigen Versuche, sich ihr Verhalten zu erklären, waren fehlgeschlagen. Jetzt wollte er sie fragen.
Entschlossen läutete er an dem beeindruckenden Haus der D'Archands. Es war schon spät die Zeit für das Abendmahl längst vorüber. Aber er konnte nicht warten. Ein misstrauischer Diener öffnete die Tür. Um diese Zeit sprach niemand uneingeladen vor. Slade nannte seinen Namen. »Teilen Sie Mrs. Delanza bitte mit dass ihr Mann hier ist.«
Der Butler blickte Überrascht. »In diesem Haus gibt es niemanden mit diesem Namen, Sir.«
Slade fühlte Wut in sich aufsteigen. Nicht einmal seinen Namen benutzte sie. Das hätte er wissen müssen.
Offensichtlich wollte sie die Scheidung so heimlich durchziehen, dass nicht einmal von ihrer Heirat etwas an die Öffentlichkeit drang.
Da er mit einer Aufforderung näher zu treten nicht rechnen konnte, ging er mit
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