Schatten Der Erinnerung
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Vor Erleichterung seufzend, richtete er sich auf. Er beschloss, nicht an die Zukunft zu denken, sondern nur in der Gegenwart zu leben und sie auszukosten. Doch als er das Büro verließ, war er keineswegs beruhigt.
Ihm kam der Verdacht, dass er viel ehrenwerter war, als er immer von sich angenommen hatte.
In Nachthemd und Morgenrock schritt Regina in ihrem Schlafzimmer auf und ab. Ein erneuter Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es eine Minute nach Mitternacht war. Seufzend rang sie die Hände. Wo war Slade?
Da bemerkte sie Lichter auf der Straße unten. Sie eilte zum Fenster. Enttäuscht sah sie, dass sie von einem vorbeifahrenden Automobil stammten. Slade würde ohnehin nicht mit einem Automobil nach Hause kommen. In diesem Moment öffnete sich die Schlafzimmertür hinter ihr, und sie wirbelte herum. Slade stand auf der Schwelle und sah sie an.
Regina unterdrückte einen Aufschrei und stellte keine Fragen. Aber sie brachte auch kein Lächeln zustande, sondern starrte ihn nur an.
Er trat ein und machte die Tür hinter sich zu. Dann zog er sein Jackett aus und sagte ruhig: »Du hättest nicht auf mich warten brauchen.«
»Ich konnte nicht schlafen«, entgegnete sie wahrheitsgemäß. Er löste seine Krawatte und blickte sie an. Während sie ihn beobachtete, überkam Regina ein so heftiges Verlangen, dass ihre Knie weich wurden. In seinen Armen ließ sich die harte Wirklichkeit abstreifen. Seine Umarmung gewährte ihr eine Zuflucht, die den Rest der Welt in Bedeutungslosigkeit versinken ließ. Sie fühlte eine verzweifelte Sehnsucht, mit ihm zu verschmelzen und beruhigt und geheilt zu werden. Aber er machte keine Bewegung.
Nachdem er seine Krawatte vom Hals gezogen hatte, knöpfte er sein Hemd auf, ohne seinen Blick von Regina abzuwenden.
Sie verschränkte die Arme. »Wie ... wie war dein Tag?«
»Scheußlich.«
Sie biss sich auf die Lippen, denn sie kannte ihren Vater, nur zu gut. Den ganzen Tag über hatte sie sich Sorgen gemacht, dass er Slade mit seiner Forderung nach einer Scheidung und mit seinen Drohungen konfrontieren würde.
Ein solches Szenario jagte ihr Angst ein. Sie konnte sich vorstellen, wie sich die beiden Männer, die sie am meist auf der Welt liebte, gegenseitig beschimpften und sogar handgreiflich würden. »W-was ist geschehen?«
»Weißt du, dass dein Vater in der Stadt ist?«
»O Slade«, rief sie, eilte zu ihm und umarmte ihn so fest sie konnte. Slade reagierte ebenso leidenschaftlich und erwiderte ihre Umarmung heftig. »Vater hat dich aufsucht?« Sie hob ihr Gesicht von seiner Brust.
»Ich will jetzt nicht reden.« Plötzlich nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Regina erschauerte unter seiner Berührung. Zielstrebig suchte Slade ihre Zunge, eine Sekunde später lag Regina in seinen Armen auf dem Bett.
»Ich habe dich vermisst«, rief sie, während er ihren Morgenrock öffnete. Er löste die Bänder ihres Nachthemds und schob es bis zur Taille hinab, während er ihre nackte Haut, ihre Brüste und Brustwarzen mit heißen Küssen bedeckte.
»Ich dich auch«, gab Slade zurück, und seine Hände wanderten über ihre Beine unter dem dünnen Seidennachthemd.
Als sich ihre Augen trafen, geriet Regina sofort außer Atem Da Slade sie so begehrte, hielt sie es für unmöglich, dass er sie nicht doch ein wenig liebte. Und vielleicht, aber nur vielleicht, hatte seine Liebe etwas von der Leidenschaft an sich, die er körperlich für sie empfand.
Sie küssten sich, und Slade liebkoste sie und knöpfte dann seine Hose auf. Regina lachte ausgelassen vor Glück und führte sein Glied. Einen Augenblick später bewegte sich Slade tief in ihr, während sie ihn in blinder Leidenschaft festhielt und nur der Moment und der Mann, den sie liebte, Bedeutung für sie hatten.
Ihre Erlösung kam so schnell und heftig, dass sie überrascht war. Slade gab einen verlangenden und gleichzeitig triumphierenden Ton von sich. Einen Augenblick später schrie er so leidenschaftlich auf, wie sie es von ihm noch nie gehört hatte.
Sie hielten sich umarmt. Glücklich lag Regina in den Armen ihres Mannes, bis die Gegenwart sie schmerzlich einzuholen begann. Sie wollte weder an die Geschehnisse des Tages noch an sonst irgendetwas erinnert werden, aber das war unmöglich. Sie starrte an die Decke, und ihr Glücksgefühl verflog.
Slade stand auf und warf Schuhe und Kleidung ab. Mit einem düsteren Blick drehte er sich zu ihr hin.
Regina schluckte und zog ihr Nachthemd zurecht.
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