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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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leid, dass ich meine Eltern zum Essen eingeladen habe. Ich hatte keine Ahnung, dass der Abend so miserabel laufen würde.«
    »Natürlich nicht. In deinem sonnigen Leben war das vielleicht der erste >miserable< Abend, den du je erlebt hast.«
    Sie ließ ihre Schuhe fallen. »Hast du gelauscht?«
    »In seinem eigenen Haus kann ein Mann nicht heimlich lauschen«, gab Slade zurück. Er ging mit großen Schritten zur Bar und goss sich einen doppelten Bourbon ein. Regina hatte aufgehört, seine Drinks zu zählen. Sie hatte ihn noch nie so viel und mit solcher Entschlossenheit trinken sehen. Aber er machte nicht den Eindruck, als wäre er betrunken.
    »Wenn ich nicht hätte hören sollen, was mich nichts angeht, dann hättest du dir die Folgen überlegen sollen, als du in meinem Haus offen gesprochen hast«, ergänzte er heftig.
    Sie wich zurück und versuchte herauszufinden, ob er betrunken war. Manche Männer wurden ekelhaft, wenn sie tranken. Sie hatte sich noch nie vor Slade gefürchtet, aber jetzt warnte sie ihr Gefühl, denn sein Zorn richtete sich direkt gegen sie. »Bitte, Slade, mir tut das alles leid.« Instinktiv entschloss sie sich, zu ihm zu gehen, und sie berührte seine Hand. »Lass uns zu Bett gehen.«
    Er schlug ihre Hand weg. »Rühr mich nicht an!«
    Sie machte einen Schritt zur Seite. »Ich denke, du hast genug getrunken.«
    Er starrte sie an. »Ich bin nicht im Geringsten betrunken, noch nicht. Aber glaub mir, nach dieser Drecksnacht werde ich es sein.«
    »Was habe ich getan?« flüsterte sie.
    »Du hast alles kaputt gemacht.« Er stürzte ein volles Glas hinunter. »Raus mit dir! Und mach dir keine Mühe aufzubleiben. Sex ist das letzte, was ich heute Nacht will.«
    Regina stöhnte auf. Seine harten Worte trafen sie wie ein. Schlag, ein absichtlich grausamer Schlag. Sie konnte nicht verstehen, weshalb er das sagte und ihre gemeinsame, wunderbare Intimität so herabsetzte. »Warum tust du das? Warum willst du mir weh tun?«
    Er sah sie schweigend an.
    »Falls du mich dazu bringen willst dich zu hassen, wird dir das nicht gelingen.« Sie hatte ihre Selbstbeherrschung verloren. Tonlos weinte sie, und Tränen rannen über ihre Wangen. Du kannst ein Scheißkerl sein, aber das ändert nicht das Geringste. Ich bin deine Frau in guten und schlechten Zeiten.«
    Falls er ihre schockierende Ausdrucksweise bemerkt hatte, die sie zum ersten Mal gebrauchte, gab er das nicht zu erkennen. »Ich frage mich«, sagte er rau, »bist du eine Ehefrau oder eine Märtyrerin?«
    Verwirrt schüttelte sie verneinend den Kopf.
    »Ich will keine Märtyrerin zur Frau.«
    »Das bin ich keineswegs.«
    Er drehte ihr den Rücken zu. »Zum Teufel, raus hier, Regina, bevor ich noch mehr sage! Verschwinde jetzt!«
    Sie rührte sich nicht. Atemlos und mit bebendem Herzen fürchtete sie nicht länger um sich, sondern um ihre Ehe.
    Sie hatten den Höhepunkt der Krise erreicht. Zwar wusste nicht, wie und warum es dazu gekommen war, aber es war ihr klar, dass sie sofort miteinander darüber reden mussten Sie bemerkte gar nicht, dass sie weinte. »Bitte, sag mir, was ich getan habe!« flehte sie ihn an. »Bitte, Slade!«
    Er wirbelte herum. »Teufel noch mal! Verdammt! Wenn du nicht gehst, dann gehe ich.«
    Sie rang nach Luft, als er an ihr vorbei in den Flur stürmte.
    »Nein!« rief sie und eilte hinter ihm her. Schon riss er die Eingangstür auf. »Slade, warte! Wir müssen unbedingt miteinander reden!« Sie wusste mit absoluter Gewissheit und aus vollem Herzen, dass sie ihn nicht aus der Tür gehen lassen durfte - und damit aus ihrem Leben.
    Aber er beachtete sie nicht. Einen Augenblick später hatte ihn der Nebel verschluckt.
    Kapitel 26
    Mit äußerster Sorgfalt kleidete sie sich an. Sie hob ihre hellrosafarbenen Röcke hoch und zog langsam weiße, hauchdünne Seidenstrümpfe über ihre langen Beine. Mit weißer Spitze und dunklen Rosenknospen verzierte Strumpfbänder folgten. Seufzend strich sie mit ihren Händen die Oberschenkel hinab und ließ ihre Röcke fallen.
    Ihre Haut prickelte köstlich.
    Elizabeth Sinclair betrachtete ihr Bild im Spiegel und lächelte. Wenn es um Verführung ging, lebte sie geradezu auf. Heute bestand zwar nur eine Möglichkeit dazu, aber auch das regte sie bereits an.
    Sie war atemberaubend schön und sich dessen auch bewusst. Erfreut lächelte sie sich an. Slade Delanza konnte ihr gegenüber nicht gleichgültig bleiben, denn das hatte bislang kein Mann fertiggebracht.
    Sie rückte den rosaroten Filzhut

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