Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
nicht.«
    »Also bin ich doch degradiert worden. Wobei habe ich gelogen?« Seine Stimme klang ausdruckslos, als ob er nicht die leiseste Anteilnahme verspürte. »Ist das der Grund für Ihre Tränen?«
    »Ich weine nicht, meine Augen sind nur ... feucht.«
    »Eine Allergie?«
    »Ja.«
    Er zog eine Braue hoch. »Wie ist. es zu dieser ... allergischen Reaktion gekommen?«
    »Verspotten Sie mich nicht.« Ihr Ärger wallte wieder auf.
    »Mir war nicht bewusst, dass ich Sie verspottet habe. Vielleicht ist es eher umgekehrt.« Sein Blick glitt jetzt nicht ganz gleichgültig über sie.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie erriet, was er meinte.
    »Ich versichere Ihnen, ich führe Sie nicht an der Nase herum!« '
    »Nein? Aber mit Edward haben Sie es gemacht, und vielleicht vorher auch mit James.«
    Ungläubig zuckte sie zusammen. »Ich habe Ihrem Bruder nichts vorgemacht.«
    »Sie haben ihn völlig idiotisch angegrinst. Will eine Frau wirklich ein derartiges Geschwätz hören?« Ohne sie anzusehen, schlenderte er im Zimmer umher.
    »Es war ein Spiel, ein Wortspiel. Das ist alles.«
    Mit verschränkten Armen lehnte er sich an die Wand gegenüber. »Anscheinend gefällt Ihnen das Spiel. Edward mag es auf jeden Fall.«
    »Es kommt nicht darauf an, ob man es mag oder nicht.« Irgendwie hatte er es fertiggebracht, sie in die Defensive zu drängen, und sie stand mit dem Rücken in mehr als einer Hinsicht zur Wand.
    »Nein?«
    »Nein! Dabei geht es nur darum, als Dame höflich zu sein. Edward hat sich einfach wie ein Gentleman verhalten.«

    »Und wenn ich Ihnen sage, wie hübsch Sie sind, macht mich das auch zum Gentleman?«
    Sie bewegte sich nicht. Aus einem unerfindlichen Grund klopfte ihr Herz unregelmäßig. Sein Blick hielt den ihren fest. Sie spürte den Ernst in seiner Frage. »Nein, gewiß nicht.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen.«
    Wie konnte er ihren Ärger so leicht abtun und das Gespräch in eine andere Richtung lenken? »Sie legen es wirklich darauf an, kein Gentleman zu sein.«
    Er grinste gezwungen. »ja?«
    »Ich durchschaue Sie, Slade.«
    Sein Grinsen erstarb, und er stieß sich von der Wand ab. »Eigentlich kümmert es mich nicht, was Sie zu sehen glauben. Und wenn Sie mit Edward flirten wollen und das >höflich nennen, dann machen Sie ruhig weiter. Ich werde Sie bestimmt nicht davon abhalten. Aber vielleicht sollte ich Sie warnen. Edward mag ein Gentleman nach Ihrem Geschmack sein, aber er ist auch ein Mann.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es bedeutet, dass er Ihnen gerne ein paar Küsse rauben würde. Wenn Sie ihn ermutigen, wird er es sicher tun.«
    Regina zog sich hoch. »Ich ermutige ihn aber nicht.« Doch sie errötete, weil sie sich sehr deutlich daran erinnerte, wie sie Slade ermutigt hatte.
    Slade sah sie an. »Machen Sie, was Sie wollen.«
    Sie zitterte. Er dachte das Schlechteste von ihr, hielt sie für unmoralisch. Aber war sie das denn? Nicht bei Edward, der trotz seines guten Aussehens nicht das leiseste Interesse in ihr hervorrief. Bei Slade war das anders. Sie hatte nach seinem Kuss im Buggy verlangt, und eben gerade hatte sie noch einen haben wollen.
    Sie starrten einander an. Es herrschte ein spannungsgeladenes Schweigen. Regina war sich ganz sicher, dass er ihre Gedanken genau kannte. »Ich glaube, ich sollte in die Stadt zurückkehren«, meinte sie unbehaglich.
    Er betrachtete sie, bevor er zum Balkon hinter ihr ging.
    Schwere Wolken waren plötzlich aufgezogen und warfen lange, fast purpurne Schatten auf den Ozean. Auch die Brise hatte sich verstärkt.
    »Nein«, sagte er mit dem Rücken zu ihr. »Mit Ihrem netten Lächeln und der gefälligen Art zu sprechen, höflich, wie Sie nun mal sind, würden Sie zur Beute für jeden dahergelaufenen Mann. Rick hat recht. Sie sollten hierbleiben, bis Sie Ihr Gedächtnis wiederhaben.«
    Unsicherheit befiel sie. Nach Miramar war sie gekommen, weil sie nicht wusste, wohin sie gehen sollte, und auch, weil sie voller Zuversicht geglaubt hatte, dass Slade sie in dieser bizarren Lage beschützen würde. Aber nun war ihr Glaube an ihn dahin, denn er hatte sie belogen. Dennoch hätte sie ihm gern weiterhin vertraut, so unglaublich das auch klingen mochte. Wie aber sollte ihr das möglich sein? Sie konnte doch nicht einem Mann trauen, der sie auszunutzen hoffte. Auch schmerzte es sie, Slades Opfer zu sein.
    Doch erkannte sie die unleugbare Tatsache, dass sie an ihm als Mann interessiert war. Sie wollte sich nicht an seinen Kuss und seinen Körper erinnern,

Weitere Kostenlose Bücher