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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir wie ein Bruder - wie der Bruder, den ich niemals hatte. Sie sind seine Tochter, und James liebte Sie. Er war mein Sohn, mein erstes Kind. Ihr Wohlergehen liegt mir selbstverständlich am Herzen. «
    Regina löste den Blick von dem herrlichen Anblick, den Miramar bot und blickte ihn voll widerstreitender Gefühle an. Eigentlich wollte sie gar nicht weggehen, und es stand außer Frage, dass sie Miramar wunderbar fand. Im Augenblick war sie eine Frau ohne Heim, ohne Vergangenheit und daher war die Vorstellung, hier beides zu finden, sehr verführerisch. Aber das instinktive Bedürfnis, sich selbst zu schützen, brachte sie wieder ins Gleichgewicht. Weshalb sollte er lügen? Seine Sorge um sie einerseits und sein Geldbedarf andererseits schlossen sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Nicht, wenn man die gesamten Umstände, nicht, wenn man die Geschichte zwischen Rick Delanza und George Sinclair berücksichtigte.
    Rick lächelte. »Ist es so falsch, darauf zu hoffen, dass Sie und Slade einander gern haben und heiraten könnten?
    Sollte ich Sie nicht in der Familie haben wollen, so wie George und ich es vorgehabt hatten? Slade ist jetzt mein Erbe. Er kämpft dagegen an, weil er sich gerne gegen mich auflehnt, aber er wird seine Pflicht tun, warten Sie es nur ab.«
    »Das heißt, er will mich heiraten?« Ihr Ton war ruhig, insgeheim aber flatterte ihr Herz.
    »So habe ich das nicht gemeint«, schwächte Rick ab und lehnte sich bequem in seinen Stuhl zurück. »Ich wollte damit sagen, dass er Miramar erbt wie es vorgesehen ist. Natürlich hoffe ich, dass er sich besinnen und Sie heiraten wird. Aber ich kann ihn nicht dazu zwingen, ebenso wenig, wie ich Sie zwingen kann.«
    Regina hatte Mühe, ruhig zu bleiben. Es war ungeheuer schwierig, sich durch seine Worte nicht beeinflussen zu lassen. Sie schaffte es kaum, den Gedanken zu verdrängen, dass sie und Slade sich am Ende möglicherweise >gern haben und heiraten könnten<.
    »Ich möchte immer noch, dass Sie bleiben, Elizabeth, auf jeden Fall so lange, bis Sie genesen sind. Dann wollen Sie vielleicht für immer bleiben - vielleicht kommen Sie dann auch zu der Ansicht, dass mein Sohn nicht allzu übel ist. Bei Gott es gibt viele Frauen, die alles dafür tun würden, um Slade zu heiraten.«
    Reginas Hände zitterten, und sie umklammerte sie, damit Rick nichts bemerkte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass die meisten Frauen nach einem Blick auf Slade alles tun würden, was er verlangte.
    Slade beschäftigte ihre Gedanken. Aber auf einmal spürte sie die Anwesenheit eines anderen Mannes, der die Absicht zu haben schien, sich aus den Tiefen ihres Gedächtnisses empor zu kämpfen. Sie verkrampfte sich. Für einen Augenblick war sein Bild da, aber nur dunkel, schattenhaft und verschwommen. Dann verschwand es, und sie fragte sich, ob ihre Fantasie sie nicht zum Narren hielt, und ob sie tatsächlich gerade kurz davor war, sich an jemanden zu erinnern. Wenn ja - war es James?
    »Was ist los?« fragte Rick scharf und musterte sie.
    Sie fasste sich an ihre pochenden Schläfen. »Mir war, als würde ich mich an etwas erinnern, an irgendjemanden, aber dann war es fort. Gestern passierte das gleiche.«
    »Aber das ist ja großartig!«
    Regina hörte ihn kaum. Gestern, da war sie sich fast sicher, war sie kurz davor gewesen, sich an jemanden zu erinnern. Versuchte ihr Gedächtnis zurückzukehren? Sie konnte die in ihrer Brust aufkeimende Hoffnung nicht unterdrücken. Und dann kam ihr ein Gedanke: Sollte sie James geliebt haben, dann würde mit ihren Erinnerungen auch diese Liebe zurückkehren. Das verschlug ihr die Sprache.
    »Wenn eine Erinnerung kommt sagen Sie es mir«, forderte Rick sie auf. »Der Sheriff möchte Sie sprechen, sobald Sie sich an etwas erinnern, auch wenn es noch so vage ist. «
    Regina verharrte bewegungslos. Die Erregung war verschwunden, und sie wurde von Furcht gepackt. Es gab Dinge, an die man sich besser nicht erinnerte.
    Ihre Angst musste ihr anzusehen sein, denn Rick beugte sich über den Schreibtisch und tätschelte ihre Hand.
    »Machen Sie sich keine Sorgen wegen des Sheriffs. Das ist reine Routine.«
    Aber Regina sorgte sich nicht wegen des Sheriffs. Sie machte sich Gedanken, was sie für James empfand, wenn sie von ihrer Amnesie genesen wäre. Was würde nach ihrer Heilung aus ihrer Beziehung zu Slade werden?
    »Also?« Rick lächelte. »Nehmen Sie ein bisschen altmodische Gastfreundschaft an?«
    Sie blickte ihn an und bemühte sich um ein Lächeln. Auf

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