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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen weiteren Tag Ruhe. 0 Gott, es schien Jahre her, seit sie ihr Gedächtnis verloren hatte, aber es war erst vorgestern passiert. Zwar hatte sie kein Verlangen danach, Slade zu begegnen, aber je früher sie ihm mitteilte, dass sie heute nicht abfahren würde, desto eher konnte sie sich entspannen. Mit etwas unbeholfenen Bewegungen ging sie über den Hof. Sie war auf seine Reaktion gespannt und vermutete, dass sie einiges zu hören bekommen würde. Er war nicht der Mann, der ein Blatt vor den Mund nahm, wenn er böse war.
    Bald verlangsamte sie ihre Schritte, denn sie konnte Ricks laute, ärgerliche Stimme hören. Obwohl ihr klar war, dass sie eigentlich umkehren sollte, setzte sie ihren Weg fort, jetzt allerdings vorsichtiger. Als sie näher herankam, bestätigte sich ihre Vermutung. Slade war der andere Teilnehmer an dem Streit, der da im Gang war. Es war unmöglich zu Überhören, worüber sie sich stritten, und sie erstarrte zu Stein.
    »Du tust, was du willst, nur um mich auf die Palme zu bringen«, brüllte Rick.
    »Seit Jahren habe ich wegen dir nicht tun wollte«, antwortete Slade bestimmt.
    »Aber du hast dich freiwillig dazu bereit erklärt, sie zurückzubringen!«
    »Es sieht so aus, als wäre ich der einzige Normale hier.«
    »Verdammt noch mal. Dir ist es doch egal, ob sie geht oder bleibt. Du willst nur, dass ich verschwinde.«
    »Du schmeichelst dir, wenn du denkst, ich tue irgend etwas wegen dir.«
    Regina konnte die beiden im Esszimmer sehen, wie sie sich an den Zeichentisch in Kampfhaltung gegenüberstanden. In diesem Moment entschloss sie sich kehrtzumachen und davonzueilen.
    Aber da sagte Slade: »Sie möchte unter allen Umständen fort von hier. Aus diesem Grund ist sie schon weggelaufen. Dabei wurde sie vom Pferd abgeworfen und hat sich die Füße wund gelaufen. Zumindest ist sie intelligent, denn sie hat dich durchschaut.«
    »Vielleicht hat sie dich durchschaut!« feuerte Rick zurück.
    »Vielleicht«, stimmte Slade ruhig zu.
    Regina konnte es kaum glauben. Sie war fassungslos, dass Vater und Sohn so miteinander umgingen. Wie konnten sie einander so weh tun? Gleichzeitig war sie böse auf Rick, denn sie erinnerte sich, wie er Slade im Hotel in Templeton beschuldigt hatte, faul zu sein. Und wie er dann, als Slade gegangen war, seinen Panzer fallenließ und seine so sorgfältig verborgene Liebe enthüllte.
    Beide Männer hatten sie nun erblickt. Daher wandelte sich Reginas Ärger in Verlegenheit, und sie wünschte, sie nicht hier. Schweigend sahen sie zu ihr wäre überall, nur hin.
    »Sind Sie fertig?« fragte Slade brüsk.
    Ihr blieb keine andere Wahl, als in das Esszimmer einzutreten. Dort konnte sie die beiden nun deutlich sehen. Rick hatte sich entspannt und sah sie freundlich an, als ob er nicht soeben einen heftigen Wortwechsel mit seinem Sohn gehabt hätte. Slade dagegen war alles andere als entspannt. Er saß auf einem der ledernen, mit Ziernägeln eingefassten Eßzimmerstühle, vermittelte aber den Eindruck, als ob er bei der kleinsten Herausforderung aufspringen würde. Sein düsterer Blick machte sie seltsam nervös.
    »Morgen«, begrüßte Rick sie.
    »Guten Morgen«, sagte Regina höflich zu den beiden Männern. Aber sie hätte Rick am liebsten scharf zurechtgewiesen, was er auch verdient hätte. Eltern sollten ihren Kindern mit gutem Beispiel vorangehen, wovon bei ihm wirklich nicht die Rede sein konnte.
    »Fertig?« fragte Slade nochmals. »Wir haben gerade noch genug Zeit, falls Sie hungrig sind und etwas essen wollen.«
    Jetzt ergoss sich ihr Ärger über Slade, und sie funkelte ihn an. »Nein, ich bin nicht fertig. Abgesehen davon sind meine Füße so wund, dass ich kaum laufen kann. Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass ich heute Nachmittag nicht abreise, denn ich will mich ausruhen.« Rick warf einen triumphierenden Blick auf Slade und ging auf sie zu. »Kommen Sie, Elizabeth, setzen Sie sich, und frühstücken Sie. Sie müssen doch gar nicht abreisen.
    Außerdem sollten wir den Arzt holen, damit er sich um Ihre Füße kümmert.«
    Regina kam wieder zur Besinnung und erinnerte sich daran, dass dieser Mann sie belogen hatte. Die Auseinandersetzung mit Slade noch vor Augen, wirbelte sie herum. »Das ist ganz in Ordnung. Ich habe mich selbst darum gekümmert. Danke für Ihre Fürsorge.« Vor lauter Ärger klangen ihre Worte abgehackt, aber sie erhob ihre Stimme nicht.
    Rick machte einen zerknirschten Eindruck. »Sie sind sauer.«
    Sie hob eine Braue.
    »Sehen Sie, Ich

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