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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Spalt geöffnet. »Slade.« Sie lächelte fragend. »Darf ich hereinkommen?«
    Eigentlich hätte er es wissen müssen, denn es war nicht das erste Mal, dass sie in sein Zimmer kam. Er war ungeheuer erleichtert ... und maßlos enttäuscht.
    »Slade, darf ich hereinkommen?«
    Er presste den Mund zusammen. Seit Jahren war sie hinter ihm her, denn er war der einzige der Brüder, der sie noch nicht gehabt hatte. Sie interessierte ihn nicht. Innerhalb des County hatte sie mit jedem Mann geschlafen, der dazu bereit gewesen war. Vor vielen Jahren, lange vor seiner Verlobung, hatte James aufgehört, mit ihr rumzumachen. Edward hatte bereits bessere Möglichkeiten gefunden, bevor er vierzehn war. Doch da Jungen genau wie Männer sprachen, wusste er, dass sie gut im Bett war und unersättlich. Heute Nacht brauchte er dringend eine Frau. Doch da fiel sein Blick über Lucindas undeutliche Konturen hinweg auf Elizabeths Zimmer. Die dunkle Frau an seiner Türe konnte kein Ersatz für seine Braut sein.
    »Nein«, sagte er nur und drehte sich um. Aber selbst als er ihr den Rücken zuwandte, schmerzte ihn sein Körper. Er dachte daran, dass er Elizabeth nie besitzen würde, weil er James nicht betrügen könnte.
    Und doch, er war ein menschliches Wesen - ein Mann. Er war nicht so dumm zu glauben, dass er nach seiner Heirat vollkommen enthaltsam leben würde. Obwohl er das gerne wollte, war es gegen seine Natur. Er wünschte sich, nicht dieses verzehrende Verlangen in sich zu haben, das sich nun allein auf sie konzentrierte. Elizabeth war eine Dame, und obwohl er sich nicht sehr gut mit Damen auskannte, lernte er doch schnell. In diesem Fall würde er sogar noch schneller lernen, das versprach er sich selbst. Nach besten Kräften wollte er sie so behandeln, wie sie es verdiente. Wenn sein Körper dann nicht mehr mitmachte und er sich Erleichterung außerhalb ihrer Ehe suchen müsste, dann würde er diskret vorgehen. Sie sollte niemals davon erfahren.
    »Slade«, flüsterte Lucinda hinter ihm.
    Slade drehte sich wütend um. Er hatte sie nicht hereinkommen hören. »Verschwinde.«
    Ihre Augen leuchteten wild. »Sie brauchen mich.« Dabei lächelte sie und legte die Hand um sein steifes Glied.
    Er stieß ihre Hand fort. Auch wenn die Ehe niemals vollzogen würde, wollte er sich nur wenige Tage vor seiner Hochzeit mit Elizabeth auf keinen Fall mit einer Frau einlassen - und bestimmt nicht unter dem gleichen Dach mit seiner Braut. »Wenn ich nein sage, dann meine ich das auch so.« Er schob sie zur Tür und stieß sie in die kühle, neblige Dunkelheit hinaus. »Wage es nicht wiederzukommen.«
    Lucinda starrte ihn an. »Was ist los mit Ihnen?« flüsterte sie. »Es könnte doch angenehm sein. Ich weiß das genau.
    Warum müssen Sie aus allem eine schwerwiegende Angelegenheit machen? Warum müssen Sie alles so ernst nehmen?«
    Slade kannte sie schon sein ganzes Leben lang. Aufrichtig wie er war, schnitt er eine Grimasse. »Verdammt noch mal, wenn ich das nur wüsste, Lucinda.«
    Sie sah ihn düster und bedauernd an, drehte sich dann um und verschwand in die Nacht. Slade starrte ihr nach.
    Beinahe hätte er sie zurückgerufen.
    Freiwillig hatte er sich nicht entschieden, so enthaltsam zu leben. Aber als Junggeselle war seine Auswahl begrenzt.
    Die Damen von Stand, die er hätte haben können die verheirateten Damen, die sich hinter dem Rücken ihrer Ehemänner Liebhaber nahmen -, ekelten ihn an. Von dieser Sorte Frau hatte er sich noch niemals verlocken lassen und würde das auch nie tun. Unverheiratete Damen waren auf Heirat aus, und da sie offensichtlich nicht an seiner Person interessiert waren, kamen sie für ihn nicht in Frage. Einem Junggesellen blieben nur zwei Alternativen übrig eine Geliebte oder eine Hure.
    Slade hatte sich nie eine Geliebte gehalten. Diese Frauen waren seiner Ansicht nach nicht besser als Prostituierte oder die verheirateten Frauen, die sich als anständige Damen ausgaben. Man kaufte und bezahlte sie ebenso wie eine Hure, und sie waren ebenso unmoralisch wie die verheirateten Frauen. Er wollte keine Frau in seinem Bett, die an seinen materiellen Gunstbezeugungen mehr als an seiner Person interessiert war. Nicht als dauerhafte Lösung.
    So blieben nur Prostituierte als letzter und wenig erfreulicher Ausweg.
    Er besaß einen starken Geschlechtstrieb. Dessen war er sich seit seiner Pubertät bewusst und er tat sein Bestes, um diese Tatsache zu ignorieren. Wenn sein Verlangen zu groß wurde, suchte er das

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