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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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überwältigend, dass sie beinahe ohnmächtig wurde. Dann schrie auch er auf. Augenblicke später lag er schwer auf ihr und hielt sie umklammert.
    Eine Minute mochte vergangen sein, vielleicht auch eine Stunde. Er glitt auf den Boden. »Verdammt«, sagte er grimmig und setzte sich auf. »Hab ich dir weh getan?«
    Der mehrfache Orgasmus hatte Regina in einen besinnungslosen Schwebezustand versetzt. Langsam öffnete sie die Augen und sah, dass er sie konzentriert anstarrte. Noch immer spiegelte sich fiebrige Erregung in seinem Blick.
    Doch sein Ausdruck war düster und besorgt. Sie lächelte und fragte sich, ob er ihre überwältigende Liebe in ihren Augen und auf ihren Lippen sehen konnte. »Nein«, flüsterte sie. Sie berührte seinen Mund mit ihren Fingerspitzen.
    »O Slade«, wisperte sie. »Es war wundervoll, du bist so wundervoll.«
    Er schluckte.
    »Slade«, sagte sie nochmals und setzte sich auf. Seine Augen waren weit geöffnet und sein Blick aufmerksam.
    Regina ergriff seine Schultern und betrachtete sein wohlgeformtes dunkles Gesicht und seinen wunderschönen Mund. Immer wieder strich sie mit ihren Fingern über ihn und murmelte seinen Namen. Es machte ihr nichts mehr aus, ihm ihre Gefühle zu zeigen.
    Da griff er nach ihrer Hand, und seine Augen funkelten. »Das wird eine lange Nacht.«
    Kapitel 16
    Slade blieb an der Tür stehen und sah auf sie zurück. Er wusste, dass sie normalerweise ohnehin wie ein Stein schlief, und so war er sicher, dass sie sich nach der letzten Nacht noch stundenlang nicht rühren würde. Er selbst hatte trotz seiner Erschöpfung überhaupt nicht geschlafen.
    Mit grimmiger Entschlossenheit griff er nach seinem Reisesack und schlüpfte durch die Tür. Er hatte nur wenig Zeit gebraucht, um die paar Sachen zu packen, die er mit nach Hause gebracht hatte. Noch weniger Zeit hatte ihn die Entscheidung gekostet die ihn nun zum Gehen trieb. Schnell überquerte er den Hof. Er wollte fort, ohne von jemandem gesehen zu werden. Wie ein Feigling wollte er sich davonmachen.
    Während er am Haus vorbeiging, versuchte er, nicht nachzudenken. Alles war äußerst verworren. Im Hof vor dem Haus legte er den Sack nieder. Bevor er ging, musste er noch etwas erledigen.
    Mit ausholenden Schritten entfernte er sich vom Haus - nicht in Richtung der Ställe, sondern nach Norden zum Familienfriedhof.
    Im Gehen schossen ihm Bilder der letzten Nacht durch den Kopf. Regina und er waren beide gleichermaßen unersättlich gewesen. Aber er wollte nicht daran denken -nie wieder. Der Schweiß brach ihm aus.
    Der Friedhof befand sich auf der anderen Seite des Hügels, zehn Minuten zu Fuß vom Haus entfernt. Der Patriarch der Familie, Alejandro Delanza, lag dort begraben, der Mann, mit dem alles begonnen hatte, da er seinerzeit das Land vom mexikanischen Gouverneur als Schenkung erhalten hatte. Neben ihm lag seine Frau Dolores, Slades Großmutter. Sie hatten vor Rick einen Sohn gehabt, der als Kind gestorben war. Jaimes Grab war das älteste auf dem Friedhof. Ein weiterer Bruder von Rick lag ebenfalls hier begraben. Er war in der Blüte seiner Jahre Opfer eines tragischen Unfalls der Postkutsche geworden. Sebastians Frau war in den Osten zu ihrer Familie zurückgekehrt und hatte später wieder geheiratet. Slades Großeltern hatten nur die drei Jungen, keine Mädchen.
    Rick war dieser Familientradition gefolgt. Wie Alejandros ältester Sohn ihm in den Tod vorangegangen war, so war James Rick vorangegangen.
    Zur Abgrenzung des Geländes gab es seit einigen Jahren einen weißgetünchten Bretterzaun. Als Slade näher kam, suchten seine Augen sofort das Grab seines Bruders. Er ging durch das Gatter und verlangsamte seine Schritte. '
    Wieder schossen ihm Bilder von Regina in allen nur erdenklichen Positionen durch den Kopf. Es waren so viele, dass sie ineinander verflossen und fragmentarisch blieben. Für diese kleine Gunst war er dankbar. Nicht zum ersten Mal spürte er, wie sich ihm bei dem Gedanken daran der Magen zusammenzog.
    Eine Heirat nur auf dem Papier. Was für ein Witz.
    Vor dem Grab seines Bruders blieb er stehen. jemand hatte am Tag zuvor frische Blumen hingestellt, weiße und orangefarbene Rosen von den Büschen im Hof. Josephine, wie er vermutete. Das Atmen fiel ihm schwer.
    Der Grabstein war aus weißem Marmor. Im Vergleich zu den anderen verwitterten, vom Wind erodierten Grabsteinen auf dem Friedhof wirkte er geradezu unverschämt sauber und neu. Er starrte auf die Inschrift.
    JAMES WARD DELANZA, EIN EDLER,

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