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Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger)

Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger)

Titel: Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Norda
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Haarsträhnen hinters Ohr zu klemmen.
Es gelang mir nicht, sie war einfach zu kurz, immer wieder rutschte sie nach
vorn. Verdammt nochmal, warum hatte ich meine Haare bloß abgeschnitten!
    »Das wird er aber sein, wenn er dich
das erste Mal gesehen hat und das muss dir auch nicht peinlich sein« , fügte er belustigt hinzu.
    »Du bist schon wieder voreingenommen
und das ist mir überhaupt nicht peinlich!« , protestierte ich.
    »Doch ist es. Du streichst dir immer
die Haare aus dem Gesicht, wenn dich etwas peinlich berührt.«
    Er kannte mich wirklich sehr gut, zu
gut. Aber wenigstens war er jetzt nicht mehr sauer. Und von seinem Standpunkt
aus gesehen, war seine Schlussfolgerung auch gar nicht so abwegig – seine Frau,
ein enges Tank top, kurze Hotpants, unser Bett, mehr musste man der Kette nicht
hinzufügen. Da war es nicht verwunderlich, dass er auf solche Gedanken kam.
    »Darf ich etwas ausprobieren?« , fragte er nach kurzem Überlegen.
    Ich nickte.
    »Aber du musst deine Augen
geschlossen halten, egal was passiert, ok?«
    Wieder quittierte ich seine Frage mit
einem Nicken. Ich schloss meine Augen und wartete darauf, was passieren würde.
Was hatte er vor?
    Zuerst war es nur ein feines
Kribbeln, das ich auf meinen Lippen spürte. Aber schnell brandete es zu einem
gewaltigen Feuerwerk auf.
    Pulsierend, heiß, kalt – alles
gleichzeitig.
    Es verschlug mir den Atem, unfähig
mich zu bewegen. Ich schnappte nach Luft und schlug unwillkürlich die Augen
auf.
    Sein Gesicht war ganz nah an dem
meinen, nur wenige Millimeter trennten unsere Lippen voneinander.
    »Hast du etwas gespürt?« , fragte er. Ich sah die Erregung in
seinen Augen aufblitzen. Offensichtlich hatte er etwas gespürt – doch ob es an
das heran reichte, was mir soeben wiederfahren war?
    »Wie hast du das gemacht?« , stotterte ich und versuchte, meinen
Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ich hatte bisher nie versucht, ihn
zu berühren. Ich hatte Angst davor, dass dann sein Abbild verschwimmen würde und
schließlich gänzlich verschwand – für immer, und das könnte ich nicht ertragen,
nicht noch mal.
    »Vergiss nicht unsere Abmachung –
keine Fragen mehr« ,
hauchte er mir sanft ins Ohr.
    »Schließ die Augen«, drängte er und sofort kam ich seiner
Aufforderung nach. Ich wollte mehr davon, viel mehr.
    Wieder traf es mich wie ein Schlag,
ich konnte mich kaum darauf vorbereiten, da brannten meine Lippen wie Feuer,
waren kalt wie Eis. Wild und ungestüm war dieser Kuss – nicht so vorsichtig wie
der Erste – voller Leidenschaft und erfüllter Sehnsucht.
    Da spürte ich eine Berührung meinen
Körper hinabglitt, fordern und an jeder Stelle, an der seine Hand – ich stellte
mir zumindest vor, dass es seine Hand war – meine Haut berührte, hinterließ sie
eine kribbelnde Spur. Meine Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt, wie eine
Bogensehne, die darauf wartete, den finalen Schuss abzufeuern.
    Entschlossen drückte er mich in die
Kissen und ich versuchte mich darauf zu konzentrierte, nicht meine Augen zu
öffnen.
    Immer weiter erforschten seine Hände
meinen Körper und seine Lippen ließen dabei nicht von mir ab – und da war sie
dahin, meine Konzentration.
    Ich gab mich völlig dem Moment hin,
genoss jeden einzelnen Augenblick und immer wieder entfuhr meinen Lippen ein
Stöhnen, mal vor Erregung, mal vor Überraschung darüber, wie es sich anfühlte.
    Ich wollte mehr davon. Ich wollte,
dass es niemals endete.
    * * *
    Als ich die Augen aufschlug, sah ich
direkt in die seinen.
    »Hast du schön geträumt mein Schatz?«
    Ich blinzelte. Hatte ich das etwa alles
nur geträumt? War das alles nur die Ausgeburt meiner Fantasie gewesen oder war
das letzte Nacht wirklich passiert? Ich sah an mir hinab. Nichts von dem was
ich getragen hatte, als ich ins Bett gegangen war, bedeckte noch meinen Körper
und Robert lag mit nacktem Oberkörper neben mir.
    Es konnte kein Traum gewesen sein.
Und selbst wenn, dann war es der schönste Traum, den ich je gehabt hatte. An
ihn würde ich mich für immer erinnern.
    »Ich muss jetzt erst mal los« , sagte er und stützte sich auf
seinen Ellenbogen ab, um aufzustehen . »Es ist noch sehr früh, du kannst noch
etwas schlafen. Ich komme dann heute Abend wieder.«
    Ich schnappte nach Luft, als mein
Blick auf seinen Oberkörper fiel.
    »Oh mein Gott, was ist passiert!«,
entfuhr es mir laut, als ich die gut zwanzig Zentimeter lange Narbe an seiner
linken Brust sah. Sie war noch ganz frisch. An den ersten

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