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Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger)

Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger)

Titel: Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Norda
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sie und ließ dabei ihren
Blick hin und her schweifen, als würde sie den Raum abscannen.
    »Nein ist er nicht, sonst würde ich
ja nicht auf ihn warten oder?«
    Enttäuscht ließ sie sich neben mich
auf das Sofa plumpsen. »Er hat mich nie gemocht. Ich wusste es. Selbst als
Geist versucht er mir noch aus dem Weg zu gehen.«
    * * *
    Ich hatte mich ins Bett gekuschelt
und wartete darauf, dass die Anstrengungen des Tages ihren Tribut forderten und
mich einschlafen ließen – eine weitere traumlose Nacht. Es hatte mich noch
einiges an Worten gekostet, um Jessica davon zu überzeugen, dass seine
Abwesenheit rein gar nichts mit ihr zu tun hatte. Er wusste ja nicht mal, dass
sie bei mir war. Oder doch?
    Ich zog die Bettdecke enger um meinen
Körper – seine Bettdecke. Wir hatten beide immer unterschiedliche Bettwäsche
benutzt. Als geborene Frostbeule war meine samtig und flauschig. Roberts
hingegen war aus kühlem Satin, weil er selbst seine eigene Heizung war. Ich
hatte das Ding immer gehasst und nun konnte ich nicht mehr ohne sie
einschlafen.
    »Findest du das gerecht, mir einfach
meine Bettdecke zu klauen? « Da war sie wieder – seine Stimme.
    Er war endlich wieder da!
    Vorsichtig öffnete ich die Augen und hoffte,
dass ich das nicht nur geträumt hatte. Ich sah direkt in sein Gesicht. Seine
helle Silhouette hob sich deutlich von dem Kopfkissen ab und er war nur eine
Handbreit von mir entfernt. Das Licht einer Straßenlaterne, das durch das
Fenster fiel, genügte als Beleuchtung. Er trug ein dunkelblaues Flanellhemd und
eine ausgeleierte Jeans.
    »Du hattest bis jetzt auch nichts
dagegen« , erwiderte
ich.
    »Auch wieder war« , und er schenkte mir wieder dieses
verschmitzte Lächeln, das ich so liebte. »Und was hast du heute den ganzen
Tag gemacht?«
    »Ach so dies und das« , dachte ich und rekelte mich.
    Er schnaubte. »Jetzt lass dir doch
bitte nicht alles aus der Nase ziehen.«
    »Also gut. Ich war mit Jessica ein
Brautkleid aussuchen. Sie denkt übrigens, du kannst sie nicht leiden, weil du
nicht mit dabei gewesen bist.«
    »Du hast ihr von uns erzählt!« Aufgebracht richtete er sich auf und
vergrub die Hände in seinen Haaren.
    »Ich, naja, was hätte ich denn machen
sollen? Sie war drauf und dran mich an ihren Bald-Schwager zu verschachern und
sie hat genau gewusst, dass ich mit meinen Gedanken ganz wo anders war.«
    »Emilia, als ich sagte, du dürftest
mich niemals fragen, wie das hier alles möglich ist, beinhaltete das auch, dass
du niemandem davon erzählen darfst!« Er sprang auf und tigerte unruhig vor dem Bett auf und ab.
Immer wieder fuhr er sich mit den Fingern durch die Haare und sein Körper war
völlig verkrampft.
    »Du weißt genauso gut wie ich, dass
ich weder vor dir noch vor ihr irgendwelche Geheimnisse haben könnte. Ich muss
ja nicht einmal etwas sagen und ihr beide wisst, dass etwas nicht stimmt.«
    Wie konnte ich das bloß wieder gerade
biegen? Oder konnte ich das gar nicht wieder gut machen? Hatte ich jetzt alles
zerstört – was immer es auch war?
    Ich richtete mich ebenfalls auf und
saß nun im Schneidesitz vor ihm. »Sie denkt du bist wie Patrick Swayze.«
    Er verharrte in der Bewegung und sah
mich fragend, auf eine weitere Erklärung wartend, an.
     »Sie hat irgendwas von einem Sam
Wheat geschwafelt und das ich Demi Moore sei oder so ähnlich. Ich hab das auch
alles nicht so richtig verstanden. Sie denkt du bist…«
    »… ein Geist« , vollendete er meinen Satz und fing
im gleichen Atemzug schallend an zu lachen. »Wir haben einmal versucht den
Film zusammen zu sehen, aber du bist bereits nach zwanzig Minuten eingeschlafen
und ich musste die Schnulze allein über mich ergehen lassen. Kein Wunder, dass
du dich da an nichts mehr erinnern kannst.«
    Die gesamte Anspannung fiel von ihm
ab und seine Muskeln lösten die verkrampfte Haltung.
    »Es ist also ok?« , fragte ich schüchtern.
    »Solange sie in dem Glauben bleibt.
Aber wirklich Emilia, was hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich weiß es doch auch nicht. Ich,
sie hat mich so in eine Ecke gedrängt und angefangen von diesem
Sportwissenschaftler zu erzählen und da ist es mir irgendwie so rausgerutscht.
Anders hätte ich sie von ihren Verkupplungsplänen kaum abbringen können.«
    »Da ist also jemand hinter dir her?
Ich kann’s ihm kaum verdenken.« Er sah an meinem Körper hinab und seine Augen begannen zu
schimmern.
    »Er hat mich ja noch nicht einmal
gesehen« , wand ich ein
und versuchte mir dabei eine der vorderen

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