Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
größer, umschloss meinen Körper und dann begann er zu leuchten wie die Sonne. Mein Kopf begann ein wenig zu schmerzen, weil die Energie gewaltig war.
Nathalus trat als Erster zu mir. Er schloss die Augen, um vom Lichtstrahl nicht geblendet zu werden. Er breitete seine Hände aus, wartete einen Moment und dann strahlte aus der Lichtkugel eine helle Säule direkt in sein Herz.
Nathalus bekam wieder eine gesunde Gesichtsfarbe, sein Körper wurde kräftiger und nach wenigen Minuten strotzte er vor Kraft. Mit einem Lächeln trat er aus dem Kreis und alle anderen führten nach und nach das Ritual durch.
Aralon war die letzte im Bunde. Sie wirkte etwas aufgeregt und angespannt. Als sie vor mir stand , geschah das, was nicht passieren durfte. Wir hörten, wie sich oben die Tür öffnete. Ich signalisierte Aralon, dass sie sich beeilen möge. Doch sie zitterte vor Angst. Ich musste ruhig bleiben, obwohl Gefahr im Anmarsch war.
Ich versuchte, meine Konzentration oben zu halten. Die anderen redeten Aralon gut zu. Die Schritte kamen näher. Ich hielt den Atem an. Und mit einem Mal gab sich Aralon einen Ruck. Sie hatte Vertrauen gefasst und ihr Wille war stärker als die Angst. Eine feine Lichtsäule erfasst sie und als sie zurücktrat, stand Markatus in der Tür.
„Was geht hier vor?“, brüllte er barsch.
In der Hand hielt er einen großen Zauberstab. „Es wird Zeit, dass ihr von dieser Welt geht“, schimpfte er und trat Aralon mit seinen Füßen.
„Morgen kommt diese kleine Zicke noch dran. Aber Euch werde ich heute eliminieren“, drohte er, hielt den Zauberstab mit beiden Händen und hievte ihn über seinen Kopf.
Als er loslegen wollte und den Todesbann aussprach, stellte sich ihm Nathalus in den Weg. Ich konnte einen ätherischen Energiestrahl wahrnehmen, der von seiner Stirn in die von Markatus drang.
Ma rkatus erschrak, schreckte zurück und in diesem Moment ließ Aralon einen Teil der Mauer explodieren.
Zatlo stürmte auf Markatus zu und verwandelte ihn in einen Eisklumpen. Starr stand er vor uns wie eine Statur. Arkin streckte seine rechte Hand nach vorne und kurz darauf schlug ein Blitz in seinem Zeigefinger ein, den er in Richtung Eissäule leitete. Ein lauter Schlag, ein Funke schoss auf die Statur zu und das Eis schmolz samt dem bösen Zauberer.
Ich war angespannt wie lange nicht mehr. Wir hatten ihn besiegt. Und alle verfügten wieder über ihre magischen Kräfte. Ich war erschöpft und zitterte sogar ein wenig. Wir schauten uns an und dann gab es jede Menge Umarmungen, Küsschen und Fröhlichkeit.
Durch die aufgesprengte Mauer krochen wir ins Freie und genossen die Sonnenstrahlen, die auf unsere Haut schimmerten. Es war ein wunderbares Gefühl , wieder in Freiheit zu sein und dem Schwarzen Magier entkommen zu sein. Ich war sehr erleichtert, als wir über den verlassenen Innenhof der Festung gingen.
Aralon sprengte das Tor auf und eilig gingen wir über die Brücke. Wir wollten alle so schnell wie möglich den Ort des Grauens verlassen. Als wir an der Wiese vorbeikamen, erblickte ich Mathlun, der faul im Gras lag und sich von den anderen Pferden verwöhnen ließ. Sie schubsten ihn mit ihren Nasen, brachten ihm frisches Gras und als ich nach ihm rief, kam er erst nach mehrmaligem Bitten zu mir.
„Es geht mir gut hier. Warum soll ich weg?“, fragte er mich.
„Ich streichelte ihn und erklärte: „Weil Du wieder der alte Mathlun werden musst.“
Das leuchtete ihm irgendwie ein. Er verabschiedete sich von den anderen Pferden und setzte mit den Zauberern und mir den Weg fort. Als wir gut zwei Stunden gewandert waren, kamen wir an ein Wegkreuz und mussten feststellen, dass wir in verschiedene Richtung mussten. Mathlun und ich wollten in den Süden ziehen, die anderen teilten sich auf in Norden, Osten und Westen. Es war eine herzliche Verabschiedung und ich war den Tränen nah.
„Abschied ist wie der Tod“, meinte Aralon. „Man ist zwar getrennt, aber im Herzen sind wir alle vereint und immer zusammen.“ Sie drückte mich und sagte: „Du, Angelina, hast ein gutes Herz. Du wirst Deine Mission erfüllen.“
Woher wusste sie davon, fragte ich mich, ohne es auszusprechen. Und kaum waren wir getrennt , ging mir ein Licht auf.
„Ein gutes Herz“, murmelte ich nachdenklich.
„Jeder von uns besitzt es. Manchmal wird es gebrochen, doch es ist Liebe pur und die Quelle unseres Lebens. Wer nach ihm handelt , kann nichts Böses tun. Wer
Weitere Kostenlose Bücher